2.
Medium sein für die Elohim
2.1 Mein Weg als spirituelle Lehrerin und als Medium
Sie fragen sich womöglich, was eigentlich ein Medium ist und wie zum Beispiel ich zu diesem Beruf gekommen bin, wenn es denn ein solcher ist.
Nun, ich möchte Ihnen versichern, es ist ein Beruf und es ist eine Berufung, und ich freue mich sehr, dass ich diese heute tagtäglich mit viel Herzblut leben darf. Ich stelle mich als Kanal und Mittlerin zwischen der geistigen Welt, die für die meisten von uns (noch) unsichtbar ist, und den Menschen (oder auch Tieren) zur Verfügung, um Durchsagen, Wissen, Heilenergien und so weiter zu empfangen, weiterzugeben und anzuwenden.
Doch natürlich war das nicht immer so. Und es war keinesfalls ein »Berufsbild«, das ich angestrebt habe. Das Leben selbst und, wie ich heute weiß, die geistige Welt haben mich auf diesem Weg vorangeführt. Ich möchte Sie ermutigen, dass dies ein Weg ist, der grundsätzlich jedem von uns offensteht, wenngleich vielleicht in unterschiedlichen Ausprägungen und in unterschiedlicher Intensität. Wir alle tragen in uns den Göttlichen Funken als Verbindungsmöglichkeit mit der Quelle. Es ist unser Geburtsrecht und Erbe. Häufig schlummert er wie ein Same in uns und wartet darauf, dass wir uns erinnern und ihn wachsen lassen.
Um Ihnen das zu illustrieren, habe ich mich entschieden, Ihnen eine Zusammenfassung meiner Geschichte zu geben, die nicht zuletzt belegt, dass all die Wechselfälle des Lebens, die wir häufig schnell als gut und schlecht benennen, im Nachhinein ihren Sinn entfalten und uns auf unserem Weg zu unserem Wesen und unserer Aufgabe voranbringen.
Lange Zeit war mein Weg eine Suche, eine Suche nach Gott und Gesundheit. Dabei habe ich vieles sozusagen am eigenen Leib erfahren. Und dank der Göttlichen Welt wurde mir ein höheres Wissen über die Zusammenhänge von grobstofflichen und feinstofflichen Realitäten, über Krankheiten und Gesundheit zugänglich. Heute betrachte ich den Menschen daher ganzheitlich mit Körper, Geist und Seele, kenne die Rolle der Aura und Chakren und nehme diese wahr. Aus diesen Gründen kann ich manchen Menschen, die selbst derzeit nicht weiterwissen oder sich fragen, wo sie stehen, wer sie sind und wohin sie gehen, einige Impulse oder Antworten geben, die ich von den Engeln empfange und als getreue Dienerin achtsam weitergebe. Es sind Antworten, die – so wurde mir häufig bestätigt – deshalb glaubwürdig und annehmbar sind, da ich selbst vieles oder Ähnliches durchlebt habe wie das, wovon ich spreche.
Meine Kindheit verlebte ich auf dem Land, auf einem Bauernhof in der Oberpfalz (Bayern). Viel Zeit verbrachte ich mit den Tieren und in der Natur. Ich bin meiner Familie dankbar, dass sie mir diese Freiheit in der ländlichen Umgebung ermöglicht hat, woraus meine Erdverbundenheit und Liebe zur Natur erwuchsen.
Nicht alles ist in meiner Kindheit so verlaufen, wie man es sich hätte wünschen können. Da gab es neben der Freiheit durch das »Landleben« in anderen Bereichen durchaus Beschränkungen. Dies sind unsere Lernprozesse, die jeder Mensch im Laufe seines Lebens in der einen oder anderen Form durchläuft. Als Kind war ich überaus lebendig, doch zugleich zurückhaltend, was fremde Menschen anging. Heute erst weiß ich, dass ich damals bereits genau spüren konnte, ob Menschen für mich angenehme Energien hatten oder nicht. Deshalb war ich nicht immer so offen und »zutraulich«, wie man es vielleicht von mir erwartet hätte.
Auf dem Hof meiner Eltern war es selbstverständlich, dass ich im Sommer bei der Heuernte mitarbeitete, wenn andere Kinder baden gingen. Zwischendurch half ich meiner Tante in ihrem Café in einem Nachbardorf. Dies alles machte mir Spaß, und zugleich erfuhr ich schon früh, dass das Leben wohl vor allem Arbeit bedeutet. Im Kaffeehaus meiner Tante traf ich auf unterschiedlichste Charaktere. Manche Menschen hatten eine angenehme Ausstrahlung, manche weniger. Damals wusste ich nicht, dass es besser gewesen wäre, unangenehme Personen zu meiden oder mich abzugrenzen. Im Gegenteil, ich lernte, mich anzupassen und stets freundlich und höflich zu sein. Dieses Muster behielt ich lange bei. Viele Menschen kannten mich als freundlich lächelndes, lebendiges Mädchen. Ich selbst fühlte mich innerlich häufig nicht so.
Dann war die Schule zu Ende. Wie viele andere junge Menschen stand auch ich vor der Frage, was ich beruflich mit meinem Leben anfangen sollte. Damals waren die Lehrstellen rar, und obwohl ich lieber in einem Labor arbeiten wollte, begann ich eine Lehre in einem Betrieb mit Stahl- und Eisenwaren. Dies war für mich eine harte Zeit, weil ich mich dort völlig fehl am Platz fühlte. Heute weiß ich, dass alles, was das Leben bringt, ein Puzzlestein zum ganzen Bild ist, welches sich erst später zusammenfügt und verstanden werden kann. Ich war jedenfalls froh, als die drei Lehrjahre vorüber waren. Natürlich wollte ich nicht in diesem Beruf bleiben. Wie schön erschienen mir dagegen die zurückliegende Schulzeit und die gemeinsame Arbeit mit meiner Tante im Café. Es ergab sich, dass meine Tante, mittlerweile älter geworden, den Betrieb verpachtete. Ich ergriff diese Möglichkeit und hatte so von heute auf morgen die Verantwortung für die Leitung des Cafés.
Selbstständig einen Gastronomiebetrieb zu leiten, ist jedoch mehr Verantwortung und Arbeit, als ich mir zur damaligen Zeit hatte vorstellen können; ich war ja erst 20 Jahre alt. Mein Freund konnte nicht ständig anwesend sein, da er noch einem anderen Beruf nachging, und so blieb viel an mir hängen. Zur Überarbeitung kamen Beziehungsprobleme und die Energien von Suchtmenschen, mit denen ich täglich zu tun hatte. Ich wurde krank, entwickelte eine innere Unruhe und Mutlosigkeit. Ich rauchte immer mehr, aß immer unregelmäßiger und fühlte mich von Tag zu Tag schwächer. Mit niemandem konnte ich mich darüber austauschen, und ich wollte außerdem keinen mit meinen Sorgen belasten. Das war damals meine Einstellung. Schließlich liefen die zwei Jahre des Pachtvertrages ab. Nun wollte ich endlich das tun, was mich bereits seit langem interessierte, nämlich Psychologie studieren. Es war stets mein Wunsch gewesen, menschliche Verhaltensweisen und Charakterstrukturen zu verstehen. Dazu war es nötig, das Abitur nachzuholen. Also zog ich wieder zu meinen Eltern und fuhr jeden Tag in die Schule.
Aber das Schicksal hatte etwas anderes mit mir vor. Nach einem halben Jahr verließ ich die Schule wieder, da ich nicht mehr daran glaubte, es schaffen zu können, zumal meine Eltern über den plötzlichen Wechsel vom Kaffeehaus zum Studium nicht begeistert waren. Mein Vater wollte mich in einer »sicheren Anstellung« sehen. Und so kam es dann. Ich landete alsbald im öffentlichen Dienst. Etwa neun Jahre verbrachte ich in verschiedenen Behörden. Es war eine recht schöne Zeit, doch irgendwann klopfte meine Seele stärker an, und ich spürte, dass dieses Leben nicht alles sein konnte, wofür ich geboren worden war.
Mit jedem Tag wurde ich gedrückter und trübsinniger. Immer mehr Allergien und Hautprobleme sowie depressive Verstimmungszustände konnte ich an mir beobachten. Außerdem bestand mein Partnerschaftsproblem fort. Ich sah mich jedoch nicht in der Lage, mich zu lösen. Zu fest waren die anerzogenen Muster in mir verankert, wie »man« zu sein habe und dass man sowieso nichts ändern könne und das Leben eben nicht leicht sei.
Meine Odyssee von Arzt zu Arzt begann. Keiner konnte mir helfen. Später begriff ich natürlich, dass meinen gesundheitlichen Themen diverse seelische Konflikte wie Unzufriedenheit im Beruf und Beziehungsprobleme zugrunde lagen. Schließlich kam ich auf Empfehlung meines Arztes in eine Naturheilklinik im Schwarzwald. In dieser Klinik war nun einiges anders für mich: Die Ärzte begegneten mir äußerst verständnisvoll und betrachteten den Menschen ganzheitlich im Zusammenspiel aus Körper, Geist und Seele. Ich erlebte eine Entgiftung, die Ernährungsumstellung zur Vegetarierin, Bachblütentherapie, Homöopathie, psychologische Gespräche sowie Vorträge. Wissbegierig sog ich das für mich neue Wissen auf. Gleichzeitig verursachten die Ausleitungsvorgänge Fieber und Schmerzen. Das Gefühl, innerlich und äußerlich »grundgereinigt« zu werden, war deutlich. Intuitiv wusste ich, dass dieser Prozess notwendig war, um wieder zu mir zu finden. Wochenlang konnte ich nur unter Schmerzen aufstehen, und so lag ich und begann, die Bibel zu lesen, die ich in meinem Nachtkästchen gefunden hatte. Ich dachte nach und weinte oft über all die Dinge, die ich glaubte, falsch gemacht zu haben in meinem Leben. Nun war ich bereit für eine Veränderung.
Diese Phase war ein wichtiger Reifungsprozess für mich, den ich trotz allem nicht missen möchte. Nach vielen Wochen wurde ich aus der Klinik entlassen und fühlte mich sprichwörtlich wie neu geboren. Als ich heimkam, bemerkte mein Umfeld ebenfalls die Veränderung an mir. Endlich schaffte ich es,...