Fugenelemente diachron
Eine Korpusuntersuchung zu Entstehung und Ausbreitung der verfugenden N+N-Komposita
Autor | Kristin Kopf |
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Verlag | Walter de Gruyter GmbH & Co.KG |
Erscheinungsjahr | 2018 |
Reihe | Studia Linguistica GermanicaISSN 133 |
Seitenanzahl | 485 Seiten |
ISBN | 9783110517682 |
Format | |
Kopierschutz | Wasserzeichen |
Geräte | PC/MAC/eReader/Tablet |
Preis | 129,95 EUR |
Die vorliegende Studie zeigt datenbasiert, wie N+N-Komposita mit Fugenelementen im Frühneuhochdeutschen durch Reanalyse aus pränominalen Genitivkonstruktionen entstehen und in der Folge ein bestehendes Wortbildungsmuster verändern.
Für den Hauptuntersuchungszeitraum (1500-1710) werden alle relevanten Konstruktionen in einem ausgewogenen Textkorpus identifiziert und analysiert. Dabei zeigt sich, dass durch den neuen, verfugenden Kompositionstyp morphologische Restriktionen des Erstglieds fallen: Das Muster öffnet sich nun z.B. auch für suffigierte Substantive. In der Folge nimmt die Produktivität von N+N-Komposita quantitativ wie qualitativ deutlich zu. Hier lässt sich der Ausgangspunkt der heutigen 'Kompositionsfreudigkeit' des Deutschen ausmachen.
Im Zentrum des Untersuchungsinteresses steht in diesem Zusammenhang die unparadigmische s-Fuge (Religion-s-wesen), die als Indikator für einen eigenständigen Wortbildungsprozess dient. Bestehende und neue Ansätze zu ihrer Genese werden datenbasiert evaluiert. Hieraus ergibt sich ein Vorschlag zur (temporären) Funktion der s-Fuge. Die Studie überprüft schließlich, ob sich der neue Kompositionstyp als Fall von Grammatikalisierung, Degrammatikalisierung oder Exaptation beschreiben lässt.
Kristin Kopf, Westfälische Wilhelms-Universität, Münster.