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E-Book

Selbstsicher und souverän im Business

Die Macht des Selbstbewusstseins

AutorJens Korz
VerlagHaufe Verlag
Erscheinungsjahr2018
ReiheHaufe Fachbuch 
Seitenanzahl172 Seiten
ISBN9783648117132
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis33,99 EUR
Das Buch zeigt Fach- und Führungskräften, wie man Minderwertigkeitsgefühle gekonnt abschaltet. Neben fundierten Erkenntnissen aus der Psychologie enthält es praxisnahe Tipps für mehr Selbstsicherheit und Souveränität im Berufsalltag. Inhalte: - Selbstwertgefühl: Wie wird es beeinflusst und wie können Sie es stärken? - Gekonnt auftreten: Schauspieltechniken - Umgang mit Sprache - Die häufigsten Denkfallen und wie Sie sie überwinden - Selbstreflexion - Mut: Wie werden Sie mutiger? - Umgang mit schwierigen Persönlichkeiten - Glaubenssätze erkennen und ändern

Jens Korz ist Diplom-Betriebswirt, -Schauspieler und -Psychologe. Er besitzt jahrelange Erfahrung im mittleren Management als Vertriebsleiter, ist Gründer der Schauspielschule acting people und Dozent an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin. Pro Jahr trainiert und coacht er durchschnittlich 600 Personen und ist bekannt für seine schnelle, direkte und lösungsorientierte Art.

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Leseprobe

1   Fünf Situationen der Unsicherheit


Wie passiert es eigentlich, dass Menschen ihre Souveränität und Selbstsicherheit verlieren? Dieser Frage bin ich in meinen Seminaren mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in den letzten Jahren immer wieder nachgegangen. Und tatsächlich lässt sich ein bestimmtes Muster erkennen: Es kristallisieren sich fünf konkrete Situationen heraus, in denen Menschen im Business ihrer Souveränität und Selbstsicherheit verlustig gehen. Diese fünf Situationen stelle ich Ihnen auf den nächsten Seiten vor.

Wie Sie mit diesem Buch arbeiten

Damit jedoch nicht genug. Denn diese fünf Situationen sind gewissermaßen der Eingang einerseits zu diesem Buch, andererseits aber auch zum ersten besseren Verständnis Ihrer selbst. Folgerichtig habe ich der Beschreibung dieser fünf Situationen die möglichen Ursachen für den Verlust von Souveränität und Selbstsicherheit aus psychologischer Sicht zugeordnet – und verweise zu jeder der fünf Situationen darauf, wie Sie diesen Verlust aktiv angehen können und in welchem Kapitel (oder Kapiteln) dieses Buches Sie dazu Ihre Lösungsansätze finden. Damit haben Sie die Möglichkeit, diese Sie belastende Konstellation, in der Sie feststecken, zu reflektieren und zu lösen. Selbstverständlich können Sie aber auch das Buch von vorne bis hinten einfach durchlesen und sich auch mit den anderen Situationen und beengenden Konstellationen beschäftigen.

Los geht’s!

1.1   Situation 1: Sobald Autoritäten im Raum sind, werde ich unsicher


Mit Autoritäten in einem Raum zu sein, führt bei vielen Menschen zu einer Verunsicherung. Diese Situation ist sogar mit Abstand der häufigste Grund für unsicheres und unsouveränes Auftreten im Job. Teilnehmer meiner Seminare berichten immer wieder davon und von den Symptomen, die sie an sich feststellen wie zum Beispiel innere Aufregung, rot werden, trockener Mund, Wortfindungsstörungen bis hin zum Blackout. Um diese äußerst unangenehmen Reaktion besser zu verstehen, beschreibe ich im folgenden mögliche Ursachen für diese. Wenn Sie also die genannten Symptome gut kennen, es Ihnen ähnlich oder genauso geht, so möchte ich Ihnen die nächsten Abschnitte dringend ans Herz legen.

Mögliche Ursachen für Ihre Unsicherheit und mangelnde Souveränität

Vielleicht haben Sie in frühester Kindheit gelernt, dass Kinder still zu sein haben, wenn Erwachsene reden. Wenn dem so ist, dann hat sich aus diesem Grundsatz ein Glaubenssatz gebildet, der immer dafür sorgen wird, dass Sie auf Zuhörmodus stellen, sobald „Erwachsene“, sprich Autoritäten vor Ihnen stehen.

Machen Sie Schluss damit! Ändern Sie Ihren Glaubenssatz. Wie Sie das machen und was Sie sonst alles über Glaubenssätze und wie sie entstehen, wirken und wie man sie ändern kann, wissen sollten, finden Sie in Kapitel 3.

Ein anderer Grund ist eine sogenannte Übertragung – das tückischste Muster in unserer Psyche. Übertragungen finden tagtäglich in unserem Leben statt. Da sie unbewusst verlaufen sind sie schwer zu erkennen und zu steuern.

Lassen Sie mich zunächst den Punkt vertiefen und beschreiben, was der Begriff Übertragung meint: Jedes Mal wenn ein Mensch in unser Leben tritt, der uns aufgrund seiner Art, seines Aussehens, Redens oder Verhaltens unbewusst an jemand aus unserer Biografie erinnert, so werden alle Gefühle, die wir für diese Person empfinden, ganz von selbst auf die aktuell vor uns stehende Person übertragen.

Ich erkläre eine Übertragung in meinen Seminaren immer mit dem Beispiel meiner Exfrau. Angenommen irgendeine Seminarteilnehmerin hätte starke Ähnlichkeit mit meiner Exfrau, so wäre es sehr, sehr schwer für mich dieser Person neutral zu begegnen, da es so überhaupt gar nichts Positives mehr an der Beziehung und in den Gefühlen zu meiner Exfrau gibt. Es wäre für diese Person entsprechend sehr schwer, positiv auf mich zu wirken.

Oder sollten Sie unter sehr autoritäre Personen in Ihrer Kindheit gelitten haben, so ist es möglich, dass Sie sich gegenüber neuen Autoritäten genauso fühlen und sich dann so verhalten, wie damals in Ihrer Kindheit bzw. Vergangenheit.

Sie erkennen das Muster? Können Sie den Mechanismus der Übertragung für sich nachvollziehen an einer Person, die Ihnen heute, aktuell begegnet und die Sie einschüchtert? Dann gehen Sie bewusst damit um und sagen Sie sich immer wieder, dass die aktuelle Person nicht die Person aus Ihrer Biografie ist! Sagen Sie sich das immer wieder vor, wiederholen Sie es wie ein Mantra, sonst werden Sie die Übertragung nicht stoppen können.

Regressives Verhalten: Sie fühlen sich klein, bedeutungslos, alleingelassen, sobald eine Autorität Sie anspricht oder Ihnen eine Frage stellt? Dann scheint Ihr Selbstwertgefühl in solchen Momenten nahe null zu gehen. Diese Reaktion, dass wir, obwohl wir erwachsen sind, uns so, wie damals als Kind verhalten und zum angepassten, verletzten Kind oder zum trotzigen Kind-Ich werden, wird in der Psychologie mit dem Begriff regressives Verhalten bezeichnet. Eric Berne, ein amerikanischer Psychologe, hatte dieses Verhaltensmuster Anfang der 1970er-Jahre entdeckt und dokumentiert.

Sollte dies Ihr Muster sein, so finden Sie in Kapitel 2 die Lösung zu Ihrem Problem. Sowohl die Frage, was Selbstwertgefühl eigentlich ist, wie auch der Wechsel in regressives Verhalten, werden dort vertieft dargestellt – und ich biete Ihnen konkrete Übungen an, mit denen Sie Ihren Selbstwert verbessern können und es lernen, mit dem Rückfall in ein regressives Verhalten besser umzugehen.

Auch Alphatiere können nicht aus ihrer Haut: Zu guter Letzt kann es einfach nur sein, dass Sie einfach noch nicht wissen, wie Sie mit Autoritäten umgehen können und wie diese Autoritäten als Mensch ticken oder denken. Wenn ich in meinen Seminaren kurz erkläre, wie sie Autoritäten oder Alphatieren begegnen sollen, so sind die meisten Menschen erleichtert, denn anscheinend haben sie noch nie darüber nachgedacht, dass es unterschiedliche Persönlichkeiten gibt und diese nicht aus ihrer Haut können und einfach anders auftreten als man selbst. Deshalb hier die wichtigsten Infos zum Umgang mit Autoritäten.

Die Persönlichkeit von Autoritäten und Alphatieren? Was motiviert diese Menschen?

Selbstbestimmung: In erster Linie möchten Autoritäten und Alphatiere ein hohes Maß an Selbstbestimmung in ihrem Leben. Fremdbestimmung ist für solche Menschen ein rotes Tuch.

Zielerreichung: Autoritäten und Alphatiere nutzen Ihre Macht und ihren maßgeblichen Einfluss, um Resultate feststellen zu können und Ziele zu erreichen. Dabei kommt es allein auf das Ergebnis an. Ist das Ziel erreicht, so können sie dadurch die angestrebte Bestätigung und Anerkennung gewinnen. Sie ist es, die die Autoritäten und Alphatieren mit einem starken Selbstwertgefühl erfüllt. Und sie sorgt zudem in der Regel dafür, dass ihr Einfluss weiter wächst und ihnen darüber hinaus der nächste Titel oder die nächste Gehalterhöhung sicher sind.

Fordernd, antreibend und anspruchsvoll: In Ihrer Persönlichkeit sind Autoritäten und Alphatieren sehr fordernd, antreibend und anspruchsvoll. Fehler können passieren, sollten aber schnellstmöglich beseitigt werden, so dass die Timeline bis zum Erreichen des Endziels nicht gefährdet wird. In der Außenwahrnehmung werden diese Menschen nicht selten als intolerant, verachtend oder aggressiv beschrieben.

Praktische Tipps für den Umgang mit Autoritäten

Kurz, knapp, präzise! Im Umgang mit diesen Persönlichkeiten gilt die Devise: kurz, knapp, präzise! Wenn Sie Autoritäten und Alphatiere treffen, kommen Sie gleich auf den Punkt. Erklären Sie nicht zu viele Details. Nennen Sie das Problem beim Namen. Schlagen Sie Lösungen vor. Denn das Endresultat darf nicht gefährdet werden. Kein Smalltalk, keine Hintergrundinfos. Keine Privatgeschichten. Und vor allem: keine Emotionen. Bleiben Sie sachlich, bleiben Sie beim Thema. Das sind die richtigen Verhaltensmuster im Gesprächen mit Autoritäten und Alphatieren, um nicht negativ wahrgenommen zu werden. (Sollten Sie auch nur versuchen zu beginnen abzuschweifen, so werden Sie meistens von diesen Personen sofort unterbrochen und laufen zudem Gefahr, mit wenigen Worten abgekanzelt zu werden.)

Kein Lob! Erwarten Sie von dieser Persönlichkeit kein Lob. Lob ist im Denken dieser Menschen nicht vorgesehen. Sie als Mitarbeiter bekommen ein Gehalt und damit ist alles an Aufwand, den Sie als Arbeitsnehmer für Ihren Job aufbringen, abgegolten. Alphatiere erwarten auch kein Lob von anderen Menschen. Das einzig wahre Lob liegt für sie im Erreichen des Ziels. Sollten andere Menschen auf die Idee kommen ein Alphatier zu loben, ist dies ein Fehler. Das Alphatier kann mit dem Lob nichts anfangen und fühlt sich mitunter verars ... Lassen Sie es.

Richtig kritisieren! Es stellt sich schließlich die Frage, ob man solche Persönlichkeiten kritisieren darf – und wenn ja, wie. Die Antwort ist: Ja, Sie dürfen Ihre vorgesetzten Autoritäten bzw. Alphatiere kritisieren. Tun Sie dies jedoch stets unter vier Augen. Und tun Sie es immer direkt dann, wenn es etwas zu kritisieren gibt und nicht erst drei Wochen später. Formulieren Sie die Kritik kurz, sachlich und lösungsorientiert. Kritik ist in den Augen von Alphatieren nur angebracht, wenn deren eigenes Verhalten oder deren Entscheidung den Erfolg des Projektes gefährdet. Alles andere zählt nicht und sollte nicht angesprochen werden.

Ich hoffe ich...

Blick ins Buch

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