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E-Book

Das Parkinsonbuch von A - Z

AutorGerhard Schumann
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl175 Seiten
ISBN9783748128465
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis6,49 EUR
Agonisten? PSP? Rigor? Zahnradphänomen? Gerhard Schumann beschreibt und erklärt in seinem Buch über 160 Begriffe und Fachausdrücke aus der »Parkinson-Welt«. Die Erklärungen sind für jedermann leicht verständlich formuliert. Darüber hinaus gibt er viele hilfreiche Tipps und Informationen für ein Leben mit und trotz dieser chronischen Krankheit. Der Autor, selbst bereits mit 42 Jahren an Parkinson erkrankt, möchte mit diesem Buch allen Betroffenen, Angehörigen und allgemein Interessierten helfen, sich schnell und umfassend einen Überblick über die Krankheit zu verschaffen. Mit seinem charmanten und offenen Schreibstil gelingt es ihm immer wieder, dem Leser trotz aller Problematik ein Schmunzeln zu entlocken. Gerhard Schumann stellt mit diesem Buch abermals unter Beweis, dass die Diagnose Parkinson nicht automatisch »das Aus« bedeuten muss.

Gerhard Schumann ist 1967 in München geboren. Im Alter von 42 Jahren erhielt er die Diagnose Parkinson. Trotz, oder gerade wegen der Diagnose entstand sein erstes Buch 2012 mit den Titel -Parkinson Leben mit der Pechkrankheit-, dass seither zu den erfolgreichsten seiner Art gehört. Mit seiner Foto-Wanderausstellung -Parki und ich-, die sogar schon im Bundesgesundheitsministerium im Berlin zu sehen war, macht er auf die bisher unheilbare Krankheit aufmerksam und setzt sich für betroffene Menschen ein. 2015 folgte dann sein erstes Krimi-Buch -Walddorfer Brudertränen-.

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Leseprobe

A


Agonisten


Jeder, der mit Parkinson zu tun hat, wird früher oder später von sogenannten Agonisten hören. Diese (Dopamin-)Agonisten werden wie Dopamin zur Behandlung von Parkinson-Symptomen eingesetzt. Sie imitieren die Wirkung von Dopamin im Gehirn und sollen mögliche spätere Folgeerscheinungen, wie zum Beispiel Überbewegungen, minimieren. Insbesondere jüngere Patienten werden primär mit diesen Agonisten in den ersten Jahren der Erkrankung behandelt.

Allerdings scheinen neuere Studien diesen vermeintlichen Vorteil zu widerlegen, weshalb offensichtlich einige Neurologen dazu übergehen, auch als Erstmedikation Dopamin zu verschreiben.

Bei der Eingewöhnung der (Dopamin-)Agonisten kann es öfter zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Eine engmaschige ärztliche Kontrolle ist daher sicherlich nicht verkehrt.

Persönliche Erfahrung: Ich wurde zu Beginn auch mit Dopamin-Agonisten behandelt und habe diese körperlich gut vertragen. Allerdings haben sich nach wenigen Wochen psychische Veränderungen, wie ein gewisses Suchtverhalten, eingestellt, weshalb ich in Absprache mit meinem Neurologen die Medikamente wieder abgesetzt habe.

Alltagsprobleme


Zu Beginn der Erkrankung ist die Bewältigung der alltäglichen Aufgaben, zum Beispiel im Beruf oder im Haushalt, in aller Regel problemlos möglich. Erst mit Fortschreiten der Erkrankung kann es zu Schwierigkeiten und Einschränkungen kommen. Das kann aber oft viele Jahre dauern, bis es so weit ist.

Solche alltäglichen, banalen Dinge wie das Zuknöpfen des Hemdes, das Binden der Schuhbänder oder auch das Rasieren und Zähneputzen können dann manchmal anstrengend, zeitaufwendig und nicht zuletzt nervtötend sein. Besonders das Schließen der Hosenknöpfe kann zeitraubend sein. Zur Erleichterung vieler alltäglicher Aufgaben gibt es jedoch recht nützliche Hilfsmittel. Hilfestellungen hierzu und nützliche Tipps erhalten Sie bei entsprechenden Therapeuten und in Selbsthilfegruppen.

Persönliche Erfahrung: Besonders schwierig wird es, wenn man unter (Zeit-)Druck gerät. Zum Beispiel, wenn man diesen verdammten Hosenknopf nach dem Gang auf die öffentliche Toilette einfach nicht mehr zubekommt und vor der Tür bereits der nächste Besucher wartet, um sein Geschäft zu verrichten. Da heißt es Ruhe bewahren und nicht in Hektik zu verfallen, um nicht noch »ungeschickter« zu werden. Das fällt einem aber nicht immer so leicht, wie es klingt.

Mein persönlicher Tipp: Einmal tief durchatmen, innerlich bis drei zählen und los. Oder einfach zur Sicherheit einen Gürtel verwenden.

Alternativmedizin


Diese Behandlungsform wird auch als Komplementärmedizin bezeichnet.

Vorweg ein allgemeiner Hinweis: Es gibt leider Menschen, die sich an der Unwissenheit und/oder Erkrankung von Mitmenschen bereichern möchten (und es leider auch oft genug schaffen). Daher sollten Sie auf alle Fälle genau hinsehen, was Ihnen angeboten wird. Es ist jedoch nicht so, dass diese Art der Behandlung keine Berechtigung hat. Es werden immer wieder neue Fortschritte erzielt, die der Gesunderhaltung zuträglich sind. Insbesondere, da bei dieser Art von Behandlung in der Regel das allgemeine Wohlbefinden ganzheitlich betrachtet wird.

Sollten Sie sich unsicher sein, ob die angebotene Behandlung für Sie »etwas bringen könnte« oder »das Richtige« ist, sollten Sie vor dem Beginn einer solchen Behandlung mit Ihrem Arzt darüber sprechen. Bestehen aus ärztlicher Sicht keine Einwände, können Sie es in jedem Fall versuchen. Kontrollieren Sie jedoch im Behandlungsverlauf immer wieder den Erfolg der Behandlung.

Stellen sich die gewünschten, vielleicht sogar zugesicherten, Veränderungen/Erfolge auch wirklich ein?

Läuft die Behandlung nach Ihren Vorstellungen?


Oder werden Sie immer wieder »vertröstet« mit: »Das dauert seine Zeit!«

Vielleicht wird man sogar versuchen, Ihnen immer weitere Behandlungen anzubieten, die gegebenenfalls Erfolg versprechender sind.

Ein weiterer entscheidender Punkt sind die entstehenden Kosten. Nicht alles, was extrem teuer ist, ist zwingend besser als eine günstigere Behandlungsmethode. Auch hier lohnt sich ein Vergleich oder die Rückfrage bei jemandem, der nach Möglichkeit schon Erfahrung mit der entsprechenden Anwendung gemacht hat. Nach meinen Recherchen werden die Kosten für Alternativmedizin, wenn überhaupt, nur anteilig von den Krankenkassen übernommen. Insbesondere die gesetzlichen Kassen lehnen einen Zuschuss für Alternativmedizin leider häufig ab. Ein Anruf bei der Gesundheitskasse ist aber dennoch zur Sicherheit empfehlenswert.

Grundsätzlich lohnt es sich aber immer, sich zumindest Gedanken über alternative Behandlungen zu machen. Auf die klassische Behandlung mit Parkinson-Medikamenten werden Sie jedoch in aller Regel nicht, oder zumindest nicht ganz, verzichten können.

Welche alternativmedizinischen Methoden werden überhaupt angeboten?

Hier ein Auszug möglicher Behandlungen in alphabetischer Reihenfolge. Die Liste erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit und soll eine schulmedizinische Behandlung keinesfalls ersetzen.

Akupunktur


Bei der Akupunktur werden feine Nadeln in bestimmte Stellen des Körpers gesteckt. Das klingt erst einmal schmerzhaft, ist es in der Regel jedoch nicht. Die Nadeln verbleiben dann einige Zeit an der Stelle (durchschnittlich für bis zu ca. 30 Minuten). Nach der Lehre dieser traditionellen Chinesischen Medizin werden hierdurch Blockaden gelöst und die Lebensenergie kann wieder fließen. Diese Energie wird Qi genannte. Hierdurch sollen unter anderem die Selbstheilungskräfte aktiviert und der Körper ins Gleichgewicht gebracht werden, um ein allgemeines Wohlbefinden zu erlangen. Eine Variante hierbei ist die Dauer-Akupunktur, bei der Nadeln zumeist im Ohr eingesetzt werden und dort über einen langen Zeitraum verbleiben. Der hierdurch entstehende Dauerreiz soll bei chronischer Erkrankung Linderung bringen. Auch Tinnitus und Restless-Legs sind damit behandelbar.

Persönliche Erfahrung: Ich habe das selbst schon getestet und bereits nach der ersten Behandlung hatten sich die Schmerzen in der Schulter deutlich verringert.

Aromatherapie


Meist werden ätherische Öle zum Beispiel in Duftlampen verdampft oder als Dampfbad direkt inhaliert. Auch als Salben oder Massageöle werden entsprechende Substanzen angeboten. Grundsätzlich soll die Anwendung Entspannung und ein allgemeines Wohlbefinden erzeugen. Als Öle werden zum Beispiel Ingwer, Fenchel, Minze, Rosmarin, Sandelholz und vieles andere verwendet.

Da viele Menschen (inzwischen) allergisch auf verschiedene Duftstoffe reagieren (unter anderem Reizung der Atemwege oder Hautausschläge), ist aber allgemeine Vorsicht geboten. Gerade zu Beginn einer solchen Behandlung ist daher weniger oft mehr! Reiben Sie sich zum Beispiel nicht gleich bei der ersten Anwendung vollständig mit etwas ein, sondern testen Sie es erst an einer kleineren, unempfindlicheren Hautstelle!

Atemtherapie


Hierbei lernt man gezielt, »bewusst« zu atmen. Dieses bewusste Atmen findet beispielsweise auch seinen Platz bei verschiedenen Yoga-Übungen. Entspannung, innere Ruhe und das Lösen von Blockaden sind hierbei einige der Ziele. In Indien ist diese Methode der sanften Behandlung weit verbreitet. Besonders Tremor betonte Betroffene können davon profitieren.

Ayurveda


Hierbei handelt es sich um eine indische Heilkunst, die übersetzt so viel wie »das Wissen von Leben« bedeutet. Wie man aus dem Namen bereits erkennt, ist diese Behandlungsmethode auch ganzheitlich. Sie umfasst zum Beispiel die Ernährung und Massagen, aber auch Einläufe und Entspannungsübungen. Oft ist Ayurveda als Wellness verschrien. Es hat jedoch, wie auch andere alternative Methoden, durchaus seine Daseinsberechtigung. Sie sollten aber bei einer Ayurveda-Behandlung »gut hinsehen«.

Eine einfache Massage mit »Kräuteröl« muss noch lange keine Ayurveda-Behandlung sein (und schon gar nicht ein Vielfaches mehr kosten)!

Bachblütentherapie


Edward Bach hat dieses Verfahren begründet. Hierbei hat der Arzt herausgefunden, dass es unterschiedliche Seelenzustände bei Menschen gibt. Diese Zustände hat er dann Blüten und Teilen von gewissen Pflanzen zugeordnet. Aus diesen Blüten und Pflanzenteilen werden, zum Teil unter Hinzugabe von Alkohol, sogenannte Blütenessenzen hergestellt. Diese werden dann sehr stark verdünnt und eingenommen. Dadurch soll auf natürliche Weise die Seele wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Erfunden wurde diese Art der Behandlung bereits 1930.

Unzählige Internetforen beschäftigen sich rund um das Behandlungsthema. Und fast klingt es hier und da ein wenig nach Zauberei.

Irgendetwas scheint aber an der unterstützenden Behandlungsmethode dran zu sein. Was ich jedoch immer wieder bei den Berichten herausgelesen habe, ist, dass man für eine erfolgreiche (Parkinson-)Behandlung einen Therapeuten mit sehr viel Erfahrung benötigt. Das ist jedoch nur mein persönlicher Eindruck bei meinen Recherchen gewesen.

Feldenkrais


Schonhaltung und...

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