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E-Book

Schmerzen selbst behandeln mit BLACKROLL®

Die effektivsten Übungen für über 50 häufige Beschwerden von Nackenschmerzen bis Fersensporn

AutorTorsten Pfitzer
Verlagriva Verlag
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl304 Seiten
ISBN9783745304787
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis18,99 EUR
Fast jeder dritte Erwachsene in Deutschland ist von Rückenschmerzen betroffen. Aber auch viele andere Schmerzkrankheiten wie Kopfschmerzen, Tennisarm, Ischiasschmerzen, Hexenschuss oder Fersensporn sind auf dem Vormarsch. Der ganzheitliche Schmerzexperte Dr. rer. nat. Torsten Pfitzer hat eine einfache Methode und über 100 Übungen entwickelt, mit denen Betroffene die häufigsten Beschwerdebilder mit der BLACKROLL® und anderen Faszientools erfolgreich selbst behandeln können. Er stellt die Ursachen von Schmerzen und Beschwerden dar, gibt grundlegende Informationen zur Selbstbehandlung und zeigt bei jeder Übung, wie bestimmte Techniken der Selbstmassage angewandt werden. Antworten auf die häufigsten Fragen von Patienten werden ebenso gegeben und Fallbeispiele aus der Praxis des Autors veranschaulichen, wie die Selbstbehandlung den Therapieverlauf positiv beeinflusst. Dieses Buch ist ein Muss für alle, die Initiative ergreifen und ihren Schmerzen ein Ende setzen möchten.

Dr. rer. nat. Torsten Pfitzer ist Heilpraktiker, Osteopath und Experte für die ganzheitliche Behandlung von Schmerzen am Bewegungsapparat. Er kombiniert verschiedene Ansätze, u. a. Osteopathie, Myofaszial-Kinematik und psychoemotionale Kinesiologie. Sein Wissen gibt er auch in Workshops, Büchern und Onlineprogrammen weiter. Er ist Autor mehrerer erfolgreicher Bücher für den riva Verlag.

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Leseprobe

Kapitel 2


GRUNDLEGENDES ZUR
SELBSTBEHANDLUNG
MIT BLACKROLL®


Oft können bereits einfache Übungen einen Muskel-Faszien-Patienten durchaus rasch Erleichterung verschaffen und auch den Heilungsprozess beschleunigen. Bei falscher Anwendung können Patienten jedoch auch unvorteilhafte Ergebnisse erzielen, deswegen gibt es für Sie in diesem Kapitel grundlegende Informationen, wie Sie sicher und wirksam mit den für Sie geeigneten Faszienprodukten arbeiten können.

Warnhinweise und Kontraindikationen


Beachten Sie, dass jeder Mensch Schmerz anders empfindet, sodass letztlich alle Empfehlungen und Darstellungen in diesem Buch lediglich eine Orientierung bieten können. Auf oberster Entscheidungsebene stehen immer Sie selbst. Hören Sie auf sich. Gehen Sie vorsichtig an die Übungen heran und überschreiten Sie nicht Ihre persönliche Schmerzgrenze. Die in diesem Buch aufgeführten Lösungswege sind nicht als generelle Handlungsempfehlung zu verstehen, sondern müssen immer an die eigenen Beschwerden angepasst werden. Lassen Sie vor allem starke, akute oder anhaltende Beschwerden von einem Arzt oder Therapeuten abklären und sprechen Sie im Fall des Falles die Übungen mit diesem durch.

Was bei »harten« Kontraindikationen zu beachten ist

Prinzipiell gibt es drei »harte« Kontraindikationen (Kontraindikation = Gegenanzeige), welche es grundsätzlich ausschließen, dass die BLACKROLL®-Tools auf dem Bereich angewendet werden:

  • Rötung
  • Schwellung
  • akuter Schmerz

Diese Kontraindikationen finden wir bei nahezu allen akuten Traumata beziehungsweise Erkrankungen wie zum Beispiel bei Frakturen und Thrombosen.

Was bei »weichen« Kontraindikationen zu beachten ist

Bei »weichen« Kontraindikationen muss individuell mit dem Arzt oder Therapeuten entschieden werden, ob und in welcher Form eine Anwendung der BLACKROLL® erfolgen kann beziehungsweise darf. Bei lokalen Geschehen können andere Körperbereiche, außer den direkt betroffenen, oft ohne Probleme ausgerollt werden. Manchmal ist es sogar wichtig, die anderen Bereiche zu behandeln (etwa bei Bandscheibenproblemen). Zu den weichen Kontraindikationen zählen unter anderem:

  • akute Bandscheibenschäden
  • Einnahme von gerinnungshemmenden (»blutverdünnenden«) Medikamenten
  • rheumatische Erkrankungen mit Beteiligung des Bewegungsapparats
  • Fibromyalgie (spezielle Form einer chronischen Schmerzerkrankung mit weiteren Symptomen)
  • Gelenkersatz
  • Krampfadern
  • Osteoporose
  • Schwangerschaft (abhängig von der Schwangerschaftswoche)
  • Tumorerkrankungen

Außerdem gilt es beim BLACKROLL® BOOSTER zusätzlich die folgenden Kontraindikationen zu beachten:

  • Dreh- und Lagerungsschwindel (Schwindel bei Lagewechsel des Kopfes), Bewegungskinetosen (körperliche Reaktionen auf z. B. Vibration)
  • Thrombose
  • Gleitwirbel
  • akute Migräne
  • Gallen- und Nierensteine
  • kardiovaskuläre Erkrankungen (Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems)
  • Arthrose
  • Epilepsie
  • Spirale zur Verhütung

Ein Hinweis in Sachen Beratung

Generell bitte ich zu beachten: Die Muskel-Faszien-Produkte werden auf eigenes Risiko für Übungen verwendet. Ich empfehle Ihnen, sich von einem Physiotherapeuten, Manualtherapeuten, Masseur oder Facharzt beraten zu lassen, wenn Sie Zweifel beziehungsweise stärkere Schmerzen nach der Selbstmassage haben.

BLACKROLL®-Massage bei Fibromyalgie

Aus schulmedizinischer Sicht sollten sich Personen, die unter Fibromyalgie leiden, nicht mit Faszienpodukten massieren. Allerdings gibt es die vielversprechende Beobachtung, dass die Selbstmassage vielen vermeintlich bereits austherapierten Patienten guttut. Sie ist also für Patienten, bei denen man eigentlich dachte, dass es keine weiteren Therapiemöglichkeiten mehr gibt, durchaus eine hoffnungsvolle Option. Meine Erfahrungen aus der Praxis decken sich damit. Der Grund: Bei der Massage mit den Tools kann der Patient den Druck selbst bestimmen und entsprechend seinem Schmerzempfinden regulieren. Mein Rat auch hier: Wer von den Betroffenen sich also mit den BLACKROLL®-Produkten selbst massieren will, sollte davor mit seinem behandelnden Arzt sprechen.

Antworten auf die häufigsten Fragen aus der Praxis


Über fünf Jahre praktischer Anwendung von Muskel-Faszien-Produkten in Therapiesitzungen, Workshops und Vorträgen sowie die Befragung von großen Internet-Suchmaschinen zeigen, dass selbst vielen Nutzern von BLACKROLL® noch wichtige Punkte unklar sind. Dies betrifft sowohl die Kenntnis, welche Produkte mit welchen unterschiedlichen Wirkungen zur Verfügung stehen, als auch insbesondere das Wissen, wie diese angewendet werden. Das bedeutet in der Folge, dass beispielsweise fortwährend immer nur das gleiche Tool verwendet wird (die Rolle oder nur der kleine Ball beispielsweise) und somit lediglich suboptimal auf die Schmerzen eingewirkt werden kann. Damit sich Wissenslücken dieser Art schließen, finden Sie auf den folgenden Seiten Antworten und Hintergrundinformationen zu den häufigsten und immer wiederkehrenden Fragen. Rund um Faszienprodukte gibt es viele Fragen – auf die wichtigsten gibt es Antwort in diesem Buch.

Frage: Das Rollen tut mir weh, ist das so richtig?

Antwort: Zu Beginn werden Sie viele Stellen am Bewegungsapparat finden, an denen die Behandlungen zunächst schmerzhaft sind, da Sie über Verklebungen und Verhärtungen rollen. Ich sage gern »Ein gesunder Muskel kennt keinen Schmerz«. Der Schmerz zeigt Ihnen die Notwendigkeit, dass an diesen Bereichen, den sogenannten Hotspots, etwas gelöst werden muss. Sie werden dabei Ihren Körper neu entdecken. Es ist dennoch hilfreich zu wissen, dass es bei uns allen gewisse Körperbereiche gibt, die schmerzhafter sind. Das ist beispielsweise die sehnige Muskelplatte an der Außenseite der Oberschenkel beziehungsweise es sind allgemein tendenziell die sehnigen, gelenknahen Muskelabschnitte.

Wichtig ist, dass Sie sich über eine Veränderung des Drucks langsam an die Schmerzgrenze, die Sie noch ganz gut tolerieren können, herantasten. Wenn Sie auf die Grenze keine Rücksicht nehmen, erreichen Sie Ihr Übungsziel nicht, denn dann ist die Abwehrspannung des Gewebes durch eine stressbedingte Cortisolausschüttung (Seite 22) zu hoch und Sie können nicht loslassen. Auf einer Skala von 0 bis 10 (0 = kein Schmerz, 10 = vernichtender Schmerz) sollten Sie während der SMT-Übungen daher nicht mehr als Stufe 7 erreichen. Insbesondere nach mehreren Behandlungen wird häufig ein sogenannter »Wohlschmerz« beschrieben. Das ist zwar ein Schmerz, gleichzeitig spüren Sie aber, dass Ihnen dieser guttut. Achten Sie außerdem auf die weiteren Durchführungshinweise auf Seite 55.

Frage: Wird der Schmerz beim Rollen irgendwann weniger?

Antwort: Ich weiß, dass man es als BLACKROLL®-Anfänger kaum glauben kann, aber ich kann Sie trösten: Ja, schon nach sehr kurzer Zeit werden Sie die verschiedenen Muskel-Faszien-Produkte zu schätzen wissen. Sie werden bei regelmäßiger Anwendung der SMT-Übungen sogar relativ schnell, meist schon innerhalb der ersten zwei Wochen, einen geringeren Rollschmerz spüren. Das bedeutet, sobald Sie Ihre verfilzten Faszien und verhärteten, verkürzten Muskeln etwas weich gerollt haben, werden Sie auch mit deutlich weniger Hotspots und Schmerzen rollen können. Diesen Unterschied nehmen Sie im Idealfall auch schon während einer Übungseinheit wahr. Zugleich können Sie den Vorteil der dazugewonnenen Beweglichkeit spüren.

Was das Fasziengewebe betrifft, gilt die Faustformel: regelmäßig, aber nur mäßig oft üben.

Frage: Wie oft soll beziehungsweise darf ich rollen?

Antwort: Zu Beginn kann ein Muskelbereich täglich gerollt werden, um zunächst schnell eine Erleichterung zu erzielen. Dies sollte jedoch nicht über einen längeren Zeitraum von mehreren Monaten gehen, da es so zum gegenteiligen Effekt kommen kann: Durch eine Faszienverdickung mit vermehrten Kollagen-Quervernetzungen kann die Faszie unflexibel werden – die Situation verschlimmert sich. Wechseln Sie auf längere Sicht also am besten die Körperbereiche im täglichen Wechsel ab oder machen Sie eine Pause von mindestens ein bis zwei Tagen.

Frage: Wie viele Wiederholungen soll ich machen?

Antwort: Es geht nicht um die Anzahl der Wiederholungen, mit denen Sie hin- und herrollen, sondern darum, eine möglichst große myofasziale Entspannung zu erreichen. Wie viele Wiederholungen Sie dazu benötigen, spielt keine Rolle, es ist aufgrund vieler Einflussfaktoren sehr individuell. Jeder von uns ist schließlich einzigartig.

Zudem werden Sie weiter hinten im Buch auch Wissen erhalten, wie sie mit unterschiedlichen Techniken Variationen schaffen, denn auch diese sind...

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