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E-Book

POLYGLOTT on tour Reiseführer London

Ebook

AutorJosephine Grever
VerlagPolyglott, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl184 Seiten
ISBN9783846406229
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis11,99 EUR
POLYGLOTT on tour London London begeistert mit Tower Bridge und Big Ben, mit weltstädtischer Atmosphäre zwischen Southbank und Soho, mit Kunstschätzen in Tate Gallery und British Museum, aber auch mit architektonischen Highlights wie 'The Shard' und dem City Tower. Und last but not least: Zu Fish & Chips kommen allerlei, vor allem indische und chinesische Köstlichkeiten. Mit dem POLYGLOTT on tour London lässt sich der Herzschlag der britischen Hauptstadt hautnah erspüren. Die Autorin Josephine Grever führt in 18 ausgeklügelten Touren durch die Vielseitigkeit der Stadt und stellt Typisches, Besonderes und Eigenheiten vor. Schnuppern Sie britisches Lebensgefühl! Spazieren Sie zum Zentrum von Westminster und auf die Isle of Dogs, durchwandern Sie die Kensington Gardens und machen Sie einen Ausflug nach Windsor. Bei den besten Adressen für den landestypischen Afternoon Tea oder beim Erkunden der pulsierenden Street-Art-Szene fühlt man sich gleich wie die Einheimischen. Dank individueller Tipps zu spannenden Entdeckungen können Sie persönlich ins Leben der Metropole eintauchen und sind mittendrin. Auf einen Blick: TYPISCH-Kapitel mit 'Eine Reise wert', '50 Dinge' und 'Was steckt dahinter'Faltkarte für die perfekte Orientierung vor OrtE-Book mit Verlinkungen zu Standorten der AdressenPOLYGLOTT im Web unter www.polyglott.de oder bei Facebook

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Leseprobe

© Jahreszeitenverlag/Koschel, Philip

Das London Eye dreht sich am Südufer der Themse, schräg gegenüber der Houses of Parliament mit Big Ben

TYPISCH


LONDON IST EINE REISE WERT!


Mit 17,4 Mio. Besuchern jährlich ist London die populärste Destination der Welt. Warum? Die Stadt hat Parks, Museen und Paläste ohnegleichen. Sie pflegt Traditionen und ist gleichzeitig offen für die Avantgarde. Und sie ist unwiderstehlich international: die ganze Welt in einer Stadt!

JOSEPHINE GREVER

Die Autorin stammt aus Aachen, lebt seit über 30 Jahren in London und kennt jede gesellschaftliche Ecke. Sie schreibt über Design, Gärten, Kultur und Gesellschaft. Was sie an London schätzt: die typisch britische Mischung aus Traditionsbewusstsein und Hang zur Non-Konformität. Die entspannte Laissez-Faire-Lebenseinstellung – man könnte es die Leichtigkeit des Seins nennen.

Es war einmal vor langer Zeit: Als ich Mitte der Siebzigerjahre London besuchte, konnte ich meinen VW Käfer direkt am Leicester Square parken, ohne dass es einen Polizisten kümmerte. In der King’s Road führten die Punks ihre Stachelfrisuren spazieren, in der U-Bahn war fast jede Nation der Welt vertreten. Alles war aufregend, aber anständigen Kaffee gab es nirgendwo. Kaffee ist mittlerweile Kult und die King’s Road zur Shoppingmeile mutiert – doch aufregend ist es immer noch.

»Mein« London ist seit rund 20 Jahren der Stadtteil Kennington am Südufer der Themse – wunderbar zentral (zum St. James’s Park sind es nur 20 Minuten Fußweg) und trotzdem ruhig. Cafés, Märkte und Läden sind hier nicht so sündhaft teuer oder auf Hochglanz gewienert wie auf der Nordseite der Themse. Und morgens beim Aufwachen die Glocken von Big Ben zu hören hat für mich nichts von seinem Zauber verloren. Allerdings wird der Glockenturm derzeit repariert und bleibt bis 2021 stumm.

Dass Südlondon sich in einem enormen Aufwärtsstrudel befindet, begann mit der Eröffnung der Tate Modern im Jahr 2000 und ist nichts Neues. Aber wie rasant schnell sich zurzeit alles verändert, ist dann doch ein Thema beim Morgenkaffee in einem der portugiesischen Cafes von Stockwell, einem benachbarten Stadtteil von Kennington.

An einem typischen Morgen sitzen hier polnische Bauarbeiter und Taxifahrer aus Madeira neben aus der Karibik stammenden Rentnern, lokalen britischen Künstlern und Schriftstellern und reden sich heiß. Sobald das Thema Fußball abgehakt ist, geht es um aktuelle Anliegen: Etwa den Höhenrausch am Fluss, wo wie im Akkord banale neue Wolkenkratzer entstehen. So zum Beispiel rund um das ehemalige Kohlekraftwerk Battersea Power Station (»Dubai on Thames«), wo sich auch die neue amerikanische Botschaft befindet. Das ist beunruhigend nahe; hoffentlich ändert sich nichts an der Dorfatmosphäre, daran, dass hier eine Gemeinde ist, die sich kennt und zusammenhält. Natürlich ist auch der Brexit ein Thema: Ein absurdes Spektakel. Seit dem Referendum gibt es fast kein Wirtschaftswachstum. Begreifen die Politiker, was sie da tun?

© Jahreszeiten Verlag/Friedrichs, Horst A.

Market Café am Broadway Market in Hackney

Jeden Morgen geht es hier lebhaft zu. Wieder einmal steht für mich fest: Londons größte Stärke sind die Menschen aus allen Teilen der Welt, die meist entspannt miteinander umgehen und ohne die London wie ein Eintopf ohne Würze ware. Wie sie mit ihren eigenen Sitten, Religionen, Läden und Restaurants in den Vororten leben, hat Hanif Kureishi immer noch am besten auf den Punkt gebracht. Auf Karim Amir, Hauptfigur seines Buchs »Der Buddha aus der Vorstadt«, wirkt London wie ein Haus mit 5000 verschiedenen Zimmern. »Der Kick war, ihre Verbindung zueinander herauszufinden, und sie mit der Zeit alle zu entdecken«.

London als eine Ansammlung von Dörfern zu beschreiben ist eine Binsenweisheit, aber sie stimmt. Andere Klischees dagegen sind absurd – etwa wenn mich ein Berliner Ehepaar fragt, wie man denn in London leben könne – bei dem miesen Wetter und der schlechten Küche. Das ist nun wirklich Schnee von vorgestern: Erstens ist das Wetter durchaus angenehm – manchmal launisch, aber selten zu kalt oder zu heiß. Immerhin gedeihen hier Palmen, Kamelien und Olivenbäume. Zweitens hat die englische Küche schon seit Jahrzehnten nichts mehr mit ihrem miserablen Image aus der Nachkriegszeit gemein. Die Stadt ist ein Schlaraffenland, in dem es alles gibt – von Haute Cuisine bis zu wirklich gutem Street Food. Londons Schwachpunkte sind die aller Metropolen: zu viele Menschen, zu viel Verkehr, große wirtschaftliche und soziale Gegensätze. Wie überall schafft die neue Geldelite Ressentiments. Die »alte Ordnung« Londons, nach der die Straßen, Plätze und Grundstücke der besten Stadtviertel einer Handvoll aristokratischer Familien vorbehalten waren, gibt es so nicht mehr. Heutzutage scheint London fest in der Hand russischer Oligarchen, indischer Unternehmer, saudischer Ölscheichs und anderer Milliardäre zu sein. Die Preise steigen rasant, und die »richtigen« Londoner weichen in die Vororte aus.

Südlich der Themse ist London nicht nur preiswerter, sondern auch ruhiger – und ein gutes Beispiel dafür, wie man selbst nahe am Zentrum nicht unbedingt merkt, dass man in einer Riesenstadt lebt. Da aber die meisten Museen, Theater und angesagten Restaurants nördlich liegen, wird der Fluss natürlich regelmäßig überquert. Abends – vielleicht am Wochenende nach einem Restaurantbesuch im ultra-coolen Shoreditch – stockt einem fast der Atem angesichts all des Trubels. Die junge Szene strömt zu Musikklubs und Bars. Um Mitternacht spielt eine Band am Südufer der London Bridge. Auf der Straße wird getanzt. Man spürt einen »vibe«, und die Energie wirkt ansteckend. Dies ist das andere, pulsierende London. Gut, daß es beides gibt. Beides ist auf seine Art wunderbar.

© Fotolia/Murasal

Blick im St. James’s Park nach Osten auf Horse Guards

WAS STECKT DAHINTER?


Die kleinen Geheimnisse sind oftmals die spannendsten. Hier werden die Geschichten hinter den Kulissen erzählt.

WARUM FÄHRT MAN IN ENGLAND EIGENTLICH LINKS?


Als englische Exzentrizität lässt sich dies nicht abtun. In den Anfängen des Straßenverkehrs war Linksverkehr in ganz Europa üblich. Reiter stiegen von links auf, Kutscher, die als Rechtshänder die Peitsche schwangen, lenkten mit links. Der Rechtsverkehr war ein Kind der Französischen Revolution und setzte sich mit Napoleons Eroberungen in ganz Kontinentaleuropa durch. In Großbritannien jedoch konnte man sich dem schon aus Prinzip nicht anschließen. Deshalb fährt man in England und den früheren britischen Kolonien links und nicht rechts. In London ist die Zufahrt zum Savoy Hotel > die einzige Straße, auf der das Fahren auf der rechten Seite vorgeschrieben ist.

WARUM SIND LONDONS BUSSE ROT?


Londons Transportwesen begann 1829 mit Pferde-Omnibussen und nutzte zunächst verschiedene Farben, um die einzelnen Buslinien zu kennzeichnen. 1907 malte das größte Unternehmen, die London General Omnibus Company, ihre Busse rot an, um sich von der Konkurrenz abzusetzen. Nach verschiedenen Umstrukturierungen und Eigentümerwechseln sind seit 1956 alle Busse im gleichen Knallrot. Der Farbton (Pantone 485) sollte die Sicherheit im Verkehr erhöhen. Es ist übrigens die gleiche Farbe wie die von KitKat, Mc Donald’s, der Royal Mail und der russischen Flagge.

WAS GESCHIEHT, WENN DIE DIVISION BELL KLINGELT?


Die Glocke kündigt eine Abstimmung im Parlament an. Wenn sie läutet, haben die Abgeordneten genau acht Minuten Zeit, sich im Unterhaus einzufinden. Deshalb wurde die Glocke im Regierungsviertel in Pubs, Restaurants, Läden und Wohnhäusern installiert. Wer also in Westminster z.B. in St. Stephen’s Tavern (10 Bridge St.) ein Bier trinkt und plötzlich ein Bimmeln hört, wird gleich darauf erleben, wie Parlamentsmitglieder fluchtartig das Lokal verlassen.

WAS SIND CABMEN’S SHELTERS?


Very very English: Die 13 grünen Holzhütten wurden 1875 in der Innenstadt errichtet, damit Kutscher in ihnen eine warme Mahlzeit zu sich nehmen konnten. Zu finden sind sie z.B.: Pont St. (nahe Sloane St.), Hanover Sq., Kensington Rd. (bei Queen’s Gate) und Warwick Ave. Für Taxifahrer gibt’s darin deftige Hausmannskost. Passanten dürfen sich zwar nicht dazusetzen, können sich aber zumeist ein Sandwich kaufen.

50 DINGE, DIE SIE …


Hier wird entdeckt, probiert, gestaunt, Urlaubserinnerungen werden gesammelt und Fettnäpfe clever umgangen. Diese Tipps machen Lust auf mehr und lassen Sie die ganz typischen Seiten erleben. Viel Spaß dabei!

… ERLEBEN SOLLTEN


1 Ruderpartie im Hyde Park Online-Karte Auf dem 11 ha großen Serpentine-See > kann man Ruder- oder Tretboote mieten (Ostern–31. Okt., www.royalparks.org.uk/hydePark).

2 Besuch einer Auktion Die Previews sind die perfekte Gelegenheit, alte und moderne Meister, Möbel, Bücher oder Juwelen anzuschauen, und die Auktionen bieten gute Unterhaltung – in der Regel bei freiem Eintritt (www.christies.com, www.sothebys.com) >.

© Lookphotos/Photononstop

Tänzer beim Notting Hill Carnival

3 Mittanzen beim Notting Hill Carnival Großes Spektakel der karibischen Gemeinde mit Umzügen, Reggaebands und exotischem Street Food >. Londons größte Straßenparty – ein Hauch von Rio (www.thenottinghillcarnival.com).

4...

Blick ins Buch

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