Die 10 wichtigsten Vitalpilze
Agaricus blazei Murrill – Sonnen- oder Mandelpilz
Agaricus blazei Murrill ist in den Regenwäldern Brasiliens heimisch, doch wird der Pilz inzwischen im asiatischen Raum ebenfalls gezüchtet. Der Sonnenpilz gehört zur Familie der »Champignonartigen«, zu denen auch die uns bekannten Champignons (Agaricus) zählen. Trotzdem unterscheidet er sich von den Kulturchampignons gewaltig. Der sogenannte »Pilz des Lebens« weist den höchsten Gehalt an ß-D-Glucanen auf ‒ für seine die Abwehrkraft enorm stärkende und krebshemmende Wirkung von wesentlicher Bedeutung.
Hier haben Tumorzellen wenig Chancen
Die Gruppe der Polysaccharide im Sonnenpilz stellt wohl den interessantesten Bestandteil dar, wobei die (1¦3), (1¦6)-ß-D-Glucane vorrangig für die antitumorale Wirkung des Pilzes verantwortlich sein dürften. Auch Nukleinsäurederivate, Lektine, Sterole und andere Substanzen mit biologischer Aktivität wurden im Fruchtkörper und im Myzel des Agaricus blazei Murrill gefunden. Dabei ist die Substanz Ergosterol (die Vorstufe des aktiven Vitamin D3) besonders interessant, denn diese ist offensichtlich in der Lage, die Ausbildung von kleinen Blutgefäßen seitens der Tumorzellen zu unterbinden.
Agaricus blazei Murill – Sonnen- oder Mandelpilz
Inzwischen ist der »Star« aus den brasilianischen Regenwäldern gut untersucht und beeindruckt u.a. durch seine wachstumshemmende Wirkung auf Tumorzellen im Labor. Weiterhin zeigte sich in klinischen Untersuchungen mit Krebspatienten, dass unter seiner Anwendung die Verträglichkeit von Chemo- und Strahlentherapie und die Immunabwehr verbessert werden können. Zudem bietet dieser Vitalpilz offensichtlich für die Zellen und ihr Erbgut einen guten Schutz vor der schädlichen Wirkung von Giften. Bekannt sind seine entzündungshemmende und antiallergische Wirkung, überdies wurde ein günstiger Einfluss auf den Kohlenhydratstoffwechsel festgestellt. In Studien mit Diabetes-mellitus-Patienten beobachtete man, dass der »brasilianische Champignon« eine positive Wirkung auf den Insulinstoffwechsel hat und die diabetische Stoffwechsellage verbessern kann. Spannend ist auch der Einfluss des Pilzkörpers auf die Wirksamkeit von Impfungen. So haben sich (zumindest
Bekannte Wirkeffekte auf einen Blick |
- Antiallergische Wirkung
- Antivirale Wirkung
- Entzündungshemmung
- Schutz des Erbgutes
- Immunmodulation
- Krebshemmende Wirkung
- Verbesserung der Verträglichkeit von Chemo- und Strahlentherapie
- Entgiftung
- Positiver Einfluss auf den Insulinstoffwechsel
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im Tierversuch) Hinweise darauf ergeben, dass Impfstoffe (z.B. gegen Hepatitis B) unter dem Einfluss dieses Pilzes besser wirken können.
Auricularia polytricha – Judasohr
Dieser Pilz, auch als »Mu Er« oder »chinesische Morchel« bekannt, gilt als einer der ältesten Speisepilze. Schon vor mehr als 1000 Jahren wurde er in der chinesischen Küche sehr geschätzt und demzufolge gezüchtet. Inzwischen wird das Judasohr auch in Europa kultiviert. Seinen Namen hat der Pilz mit den ohrmuschelartigen Fruchtkörpern der Legende nach vom Holunderbaum, an dem sich Judas Ischariot nach seinem Verrat an Jesus erhängte. An dem Stamm dieses Baumes nämlich wuchsen die auffälligen Pilze. Aber auch durch ihre Heilwirkung fielen sie bereits vor Hunderten von Jahren in der traditionellen Volksheilkunde auf. So hat man das Judasohr u.a. mit Erfolg bei Blutungen aller Art, Hämorrhoiden, schmerzhaften Zuständen (z.B. bei Bauch- oder Zahnschmerzen) und Augenentzündungen verwendet.
Der Vitalpilz für gesunde Blutgefäße
Der Mu Er weist besonders positive Wirkungen im Bereich des Blutgefäßsystems auf, was möglicherweise mit dem relativ hohen Gehalt an Magnesium und Kalium in Verbindung gebracht werden kann. In diversen Untersuchungen hat sich darüber hinaus bereits gezeigt, dass der Vitalpilz für einen guten Blutfluss sorgt und der Verklumpung der Blutplättchen effektiv entgegenwirken kann.
Auricularia polytricha – das Judasohr
Aber auch eine Substanz, die man beim Züchten des Pilzes im Myzel bzw. der umgebenden Flüssigkeit nachweisen kann, macht mehr und mehr von sich reden. Dieses »Exo-Polymer« ist offensichtlich in der Lage, dem Abbau von roten Blutkörperchen entgegenzuwirken, was bei Blutarmut von Bedeutung sein kann. Weiterhin wurde von einer Senkung eines erhöhten Gesamtcholesterinspiegels und der Triglyzeridwerte berichtet. Auch begünstigt das Judasohr die Bereitstellung von gefäßerweiternden Stoffen (Stickoxide), die dabei helfen können, einen erhöhten Blutdruck zu normalisieren. Und schließlich ist eine positive Beeinflussung des Kohlenhydratstoffwechsels bekannt – das ergaben zumindest tierexperimentelle Untersuchungen. Alles in allem kann das Judasohr einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Blutgefäße vor atherosklerotischen Veränderungen leisten. Und auch in dieser Pilzart wurden Polysaccharide entdeckt, die das Immunsystem stärken und die Tumorüberwachung im Körper unterstützen.
Bekannte Wirkeffekte auf einen Blick |
- Antientzündliche Wirkung
- Blutdrucksenkung
- Durchblutungsförderung
- Gefäßschützende Wirkung
- Günstiger Einfluss auf den Fettstoffwechsel
- Immunstärkung
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Coprinus comatus – Schopftintling
Kurzlebig, leicht verderblich – aber äußerst wohlschmeckend: Coprinus comatus gehört zur Gattung der Tintlinge, die in Mitteleuropa im Wald, auf Wiesen und Weiden gedeihen. Der Pilz ist eine Kuriosität, denn seine Fruchtkörper sind nur kurze Zeit als weißliche, eiförmige Gebilde erkennbar, dann beginnen sie mit einem Selbstauflösungsprozess, bei welchem sich der Hut schwarz verfärbt und der Pilz schließlich unter Herausbildung einer schwarzen Flüssigkeit buchstäblich zerfließt. »Tintling« heißen diese Pilze, weil man das »dunkle Nass« in früherer Zeit als Tinte verwendete. Wegen seiner an Spargel erinnernden Aromastoffe wird dieser Pilz auch Spargelpilz genannt.
Der Schopftintling enthält 20 Aminosäuren, die der menschliche Körper zum Aufbau von Proteinen (Hormone, Abwehrstoffe, Blutgerinnungsfaktoren etc.) benötigt. Besonders interessant sind die essenziellen Aminosäuren, die für den Menschen lebensnotwendig sind, aber nicht von ihm selbst hergestellt werden können. Alle acht Eiweißbausteine, die in dieser Gruppe zusammengefasst sind, kommen im Spargelpilz vor. Des Weiteren wurde eine Vielfalt an Mineralstoffen und Spurenelementen und Substanzen mit biologischer Aktivität nachgewiesen.
Ein Pilz für Diabetiker und Diabetesgefährdete
Der Schopftintling beeinflusst in erster Linie den Kohlenhydrathaushalt positiv. In Untersuchungen mit Diabetikern konnte gezeigt werden, dass der Pilz die Glukoseverwertung verbessert und eine blutzuckersenkende Wirkung hat. Diese wird auf eine positive Beeinflussung der Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse zurückgeführt. Vermutlich fungieren die Inhaltsstoffe des Tintlings dort als »Schutzschirmchen« für die insulinproduzierenden Zellen.
Coprinus comatus – Schopftintling
Tatsächlich ergab sich in diversen Untersuchungen eine ausgeprägt positive Wirkung auf die diabetische Stoffwechsellage, die sogar dem Vergleich mit gängigen blutzuckersenkenden Pillen standhalten konnte. Interessant sind Hinweise, die darauf schließen lassen, dass der Schopftintling diabetischen Spätfolgen (z.B. Durchblutungsstörungen) entgegenwirken kann. Auch geht der günstige Einfluss auf den Blutzuckerspiegel mit einer Verbesserung des gesamten Stoffwechsels einher und kann somit eine Hilfe beim Abnehmen darstellen. Tatsächlich wurde eine Gewichtsreduktion unter dem Einfluss des Pilzes beobachtet. Aber er besitzt weitere Wirkeffekte wie beispielsweise eine ausgeprägte keimhemmende Wirkung (z.B. gegen Eitererreger) oder auch gegen Pilzerkrankungen (z.B. durch Candida albicans), welche die Darmgesundheit und damit die körpereigene Abwehr massiv stören können. Ebenso sind Wechselwirkungen mit den »Andockstellen« der Sexualhormone durch die Pilzinhaltsstoffe bekannt, woraus eine schützende Wirkung gegen hormonabhängige Tumore (z.B. Brustkrebs) resultieren kann.
Bekannte Wirkeffekte auf einen Blick |
- Regulierung bzw. Senkung des Blutzuckerspiegels
- Normalisierung des Gesamtstoffwechsels
- Unterstützung der Gewichtsabnahme
- Keimhemmende und pilzhemmende Wirkung
- Unterstützung der körpereigenen Tumorüberwachung
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Cordyceps sinensis – Chinesischer Raupenpilz
Cordyceps sinensis – Chinesischer Raupenpilz
Der Pilz fällt durch seinen kuriosen Lebenszyklus auf. Im Winter befällt er die unter der Erde lebenden Larven (Raupen) einer bestimmten Schmetterlingsart und verdaut deren Leib. Im Frühjahr treiben aus den Überresten die keulenartigen...