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Caesar et Imperium

Die Fassadendekoration und das Deckenbild im Festsaal der ehemaligen Reichskanzlei in der Wiener Hofburg

AutorFranz Matsche
VerlagÖsterreichische Akademie der Wissenschaften Verlag
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl280 Seiten
ISBN9783700171683
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis53,00 EUR
Die Reichshofkanzlei ist neben der Hofbibliothek und der Hofreitschule eines der Bauwerke, die Kaiser Karl VI. im Rahmen seines beabsichtigten Neubaus der Wiener Hofburg 1723-29 errichten ließ. Der Reichskanzleitrakt war der erste von vier geplanten Flügeln um den Burglatz als dem repräsentativen architektonischen Zentrum der Hofburg. Er diente als die Regierungszentrale des Kaisers als Oberhaupt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Die Rolle des Kaisers für das Reich bestimmt das Darstellungsprogramm der Fassadendekoration. Die Hauptakzente bilden die vier Statuengruppen mit Taten des Herkules an den beiden Durchfahrten von dem kaiserlichen Hofbildhauer Lorenzo Mattielli, die den Kaiser als 'Hercules Victor' verherrlichen. Während das Fassadenprogramm ganz der Reichsauffassung des Wiener Hofes folgt und eine absolutistische Stellung des Kaisers im Reich behauptet, vertrat das Programm des Deckenbildes im Hauptsaal des Repräsentationsappartements in der Reichskanzlei eine ganz andere Reichsauffassung. Es war vom damaligen Reichserzkanzler, Kurfürst Lothar Franz von Schönborn, und seinem Stellvertreter in Wien, Reichsvizekanzler Friedrich Karl von Schönborn, der in der Reichskanzlei sein Hofquartier hatte, bestimmt und vom Hofmaler der Schönborn, Johann Rudolph Bys gemalt worden Es wurde zwar nach dem Ende des Alten Reiches entfernt, kann aber aufgrund einer Nachzeichnung und des erhaltenen schriftlichen Konzepts im sogen. Codex Albrecht in der ÖNB rekonstruiert werden. Es betonte das auf Gegenseitigkeit abgestellte Verhältnis zwischen dem Kaiser und den Reichsständen: 'Caesar et Imperium'. So wurden am Wiener Kaiserhof mit bildnerischen Mitteln zwei antagonistische Reichsauffassungen propagiert. Ihre Untersuchung verbindet Kunstgeschichte und Politikgeschichte und zeigt an diesem wichtigen Denkmal barocker Auftragskunst, wie Architektur, Skulptur und Monumentalmalerei als politisches Medium eingesetzt wurden.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
Vorwort des Herausgebers8
Vorwort des Autors10
Einleitung12
Ein Bild des Reiches in der Wiener Hofburg16
Die Reichskanzlei und das Repräsentationsappartement des Reichsvizekanzlers20
Die Fassadendekoration des Reichskanzleitraktes32
Die Herkulesgruppen am Michaeler- und Schauflertor48
Der Kaiser als Hausherr der Reichshofkanzlei82
Das Deckenbild im Festsaal des Appartements des Reichsvizekanzlers und sein „Conceptus pingendi“86
Die Supraporten128
Zum Motto des Deckenbildes „Caesar et Imperium“134
Epilog: Die neue Funktion als „Österreichischer Reichssaal“. Der Gemäldezyklus von Johann Peter Krafft146
Zur Zitierweise aus dem Codex Albrecht151
Abkürzungsverzeichnis151
Bibliographie152
Personenregister176
Bildnachweis180

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