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Grundlagen und Konzepte Klärungsorientierter Psychotherapie

AutorJana Fasbender, Janine Breil, Oliver Püschel, Rainer Sachse
VerlagHogrefe Verlag Göttingen
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl302 Seiten
ISBN9783840922725
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis26,99 EUR
Das Buch dokumentiert die gute psychologische Fundierung und starke Anwendungsorientierung der Klärungsorientierte Psychotherapie und verdeutlicht das hohe áklinische Potenzial dieses áneuen verhaltenstherapeutischen Verfahrens. Klärungsorientierte Psychotherapie (KOP) ist ein Therapieverfahren, das sich aus Zielorientierter Gesprächspsychotherapie, processoriented psychotherapy und Kognitiver Therapie entwickelt hat. Die KOP ist als sehr gut psychologisch und empirisch fundiertes schematherapeutisches System der dritten áWelle der Verhaltenstherapie zuzuordnen. Sie hat sich in den letzten zehn Jahren konzeptuell stark weiterentwickelt und umfasst heute psychotherapeutische Techniken der Beziehungsgestaltung, der Klärung, der Bearbeitung von Schemata sowie störungsspezifische Konzepte, insbesondere für Klienten mit Psychosomatischen Störungen und Persönlichkeitsstörungen. Dieses Buch stellt die neuesten Entwicklungen der theoretischen Konzepte, átherapeutischen Strategien und Anwendungen zusammen. Es stellt therapeutische Heuristiken dar und diskutiert Gemeinsamkeiten mit und Unterschiede zu anderen Therapieformen sowie motivationstheoretische Grundlagen und Fragen der therapeutischen Expertise. Auf diese Weise wird deutlich, dass die KOP ein therapeutischer Ansatz von sehr hohem klinischen Potenzial ist, der gut mit anderen verhaltenstherapeutischen und kognitiven Strategien kompatibel ist.

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Leseprobe
11 Klärungsorientierte Psychotherapie: Empirische Ergebnisse und Schlussfolgerungen für die Praxis (S. 233-234)

Rainer Sachse und Meike Sachse

11.1 Empirische Forschung in der Klärungsorientierten Psychotherapie

In der Klärungsorientierten Psychotherapie (KOP) wird seit langem sehr intensiv empirische Forschung betrieben, diese bezieht sich insbesondere auf den Bereich der Prozessforschung, in jüngerer Zeit werden aber auch Studien zur Effektivitätsforschung stark forciert. Die Forschung begann mit der Prozessanalyse von Sachse und Maus (1987), in der zum ersten Mal gezeigt wurde, dass Therapeuten in der Gesprächspsychotherapie einen hohen steuernden Einfluss auf Klientenprozesse ausüben, von da an entwickelten sich die Konzepte der KOP und die empirische Forschung Hand in Hand, die Forschungsergebnisse gingen in die therapeutischen Konzepte ein und diese wurden systematisch weiter empirisch validiert.

Daraus ergibt sich heute eine Situation, in der die therapeutischen Regeln und Strategien der KOP auf der Mikro-Ebene von Psychotherapie außerordentlich gut empirisch validiert sind. Inzwischen sind die Ergebnisse von mehreren Forschungsgruppen unabhängig voneinander bestätigt worden, sodass es eine breite empirische Basis gibt, auf der Klärungsorientierte Psychotherapie beruht.

11.2 Empirische Ergebnisse, auf denen Klärungsorientierte Psychotherapie beruht

Es sollen nun die Forschungsergebnisse kurz dargestellt werden, auf denen Klärungsorientierte Psychotherapie basiert: Es sind Ergebnisse der Erfolgs-, aber vor allem von Prozessforschungsstudien, die Mikro-Interaktionsprozesse zwischen Therapeut und Klient erforschen (zur Methodik siehe Sachse & Takens, 2003). Aus diesen Ergebnissen wurden Schlussfolgerungen gezogen über das, was Therapeuten im Therapieprozess konkret tun sollten, um die Klärungsprozesse von Klienten optimal zu fördern: Die Schlussfolgerungen sind es, auf denen die Handlungskonzeption der KOP basiert.

11.2.1 Klärungsorientierte Psychotherapie ist eine effektive Psychotherapieform Klärungsorientierte

Psychotherapie enthält in den Aspekten der therapeutischen Beziehungsgestaltung die sogenannten "Basisvariablen", der Gesprächspsychotherapie sowie Interventionsstrategien der "process-experiential psychotherapy", (vgl. Greenberg et al., 1993): Daher muss man folgern, dass diese Aspekte des Therapieprozesses auch in der KOP wirksam sind. Außerdem enthält KOP auch das "Klärungsinventar",, das es schon in der Gesprächspsychotherapie in der Ausrichtung von Truax (vgl. 1963, Truax & Mitchell, 1977) gab (KOP erweitert dieses jedoch sehr stark und formt es in hohem Maße störungsspezifisch aus, Sachse, 1992a), daraus folgt die Annahme, dass KOP mindestens die Effektivität aufweisen muss, die Gesprächspsychotherapie aufweist, und deren Effektivität ist nachgewiesen (vgl. Greenberg et al., 1994, Sachse, 1999c, Sachse & Elliott, 2002). Diese Nachweise bestätigen somit indirekt auch die Effektivität von KOP."
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
1 Einleitung14
2 Was ist Klärungsorientierte Psychotherapie?16
2.1 Definition16
2.2 Ziele der Klärungsorientierten Psychotherapie16
2.3 Teilbereiche der Klärungsorientierten Psychotherapie17
2.4 Eine Hauptaufgabe in der Klärungsorientierten Psychotherapie: Der Klärungsprozess des Klienten20
2.5 Klärungsorientierte Psychotherapie ist ein Expertise-System und ein System für Experten!24
2.6 Charakteristika der Klärungsorientierten Psychotherapie26
2.7 Unterschiede Klärungsorientierter Psychotherapie zu anderen Therapieformen30
Literatur32
3 Klärungsprozesse: Was soll im Therapieprozess wie geklärt werden?37
3.1 Was soll geklärt werden?37
3.2 Was bedeutet Klärung?51
3.3 Wie verläuft Klärung?52
3.4 Wie unterstützt ein Therapeut den Klärungsprozess?58
Literatur65
4 Beziehungsmotive und Schemata: Eine Heuristik67
4.1 Einleitung67
4.2 Einige grundlegende Anmerkungen zu Schemata68
4.3 Die Beziehungen zwischen Beziehungsmotiven und Schemata und die Beziehungen von Schemata untereinander68
4.4 Beziehungsmotive und Schemata74
4.5 Die Heuristik80
Literatur89
5 Eine motivationstheoretische Fundierung Klärungsorientierter Psychotherapie90
5.1 Einleitung90
5.2 Modelle der Realität und Motivation90
5.3 Das Realitätsmodellierungssystem91
5.4 Das motivationale System92
5.5 Repräsentationscode100
5.6 Affekte: Informationen der impliziten Motive102
5.7 Affektive Schemata und affektive Schema-Aspekte104
5.8 Affekte und Emotionen106
5.9 Therapeutische Folgerungen aus den unterschiedlichen Repräsentationscodes108
5.10 Therapeutische Konsequenzen109
Literatur111
6 Das Motivkonzept: Ein Vergleich zwischen Klärungsorientierter Psychotherapie und allgemeiner Motivationspsychologie118
6.1 Einleitung118
6.2 Taxonomie119
6.3 Dynamik der Motiventstehung und -anregung123
6.4 Diagnostik128
6.5 Wie äußeren sich zentrale Beziehungsmotive im TAT?130
6.6 Zentrale Beziehungsmotive: Die meidende Komponente klassischer Motive138
6.7 Schlussfolgerungen und Perspektiven139
Literatur140
7 Reflexionsfähigkeit und Selbstentwicklung143
7.1 Einleitung143
7.2 Ich und Selbst in der PSI-Theorie144
7.3 Zur Entstehung der Selbst-Reflexion in der Ontogenese146
7.4 Zum Unterschied zwischen Ich- und Selbstreflexion151
7.5 Förderung der Selbst-Reflexion in der Psychotherapie156
7.6 Schlussbetrachtung161
Literatur162
8 Klärungsorientierte Psychotherapie aus bindungstheoretischer Sicht: Entwicklungs-psychologische Erklärungsansätze für die Entstehung von Schemata166
8.1 Einleitung166
8.2 Grundlagen der Bindungstheorie und ihre Bedeutung für die Klärungsorientierte Psychotherapie (KOP)167
8.3 Zusammenhang zwischen frühkindlichen Erfahrungen und der Entwicklung von Beziehungsmotiven der KOP aus Sicht der Bindungstheorie174
8.4 Schlussfolgerungen für die therapeutische Arbeit181
Literatur182
9 Kognitive Therapie, Schematherapie und Klärungsorientierte Psychotherapie: Vergleich einzelner Aspekte185
9.1 Einleitung185
9.2 Die Skizzierung der unterschiedlichen Therapieverfahren186
9.3 Gemeinsamkeiten und Unterschiede der vorgestellten Verfahren192
9.4 Würdigung des Vergleichs aus der Perspektive der Klärungsorientierten Psychotherapie199
Literatur201
10 Achtsamkeit in der Klärungsorientierten Psychotherapie203
10.1 Was ist Achtsamkeit?203
10.2 Achtsamkeit in der Psychotherapie204
10.3 Achtsamkeit in der KOP – Einführung206
10.4 Die Achtsamkeit des Therapeuten in der Klärungsorientierten Psychotherapie206
10.5 Die achtsame Haltung des Klienten in der Klärungsorientierten Psychotherapie216
10.6 Der Erwerb einer achtsamen Haltung220
10.7 Spezifische Achtsamkeitsübungen in der Klärungsorientierten Psychotherapie223
10.8 Beispiele für Achtsamkeitsübungen225
10.9 Umgang mit Problemen und Kontraindikationen228
Literatur230
11 Klärungsorientierte Psychotherapie: Empirische Ergebnisse und Schlussfolgerungen für die Praxis233
11.1 Empirische Forschung in der Klärungsorientierten Psychotherapie233
11.2 Empirische Ergebnisse, auf denen Klärungsorientierte Psychotherapie beruht233
11.3 Zentrale Schlussfolgerungen für eine Handlungskonzeption in der Klärungsorientierten Psychotherapie247
Literatur248
12 Kognitive und affektive Prozesse bei der Realisierung klientenzentrierter Interventionen – Zusammenhänge mit der Interventionsqualität, der Therapeutenerfahrung und dem Explizierungsniveau von Klienten254
12.1 Einführung und theoretischer Bezugsrahmen254
12.2 Fragestellungen257
12.3 Methode258
12.4 Diskussion265
12.5 Grenzen der Studie266
Literatur267
13 Psychotherapeuten als Experten270
13.1 Warum Therapeuten zur Ausführung von Psychotherapie eine hohe Expertise benötigen270
13.2 Expertise und Fähigkeiten von Experten271
13.3 Benötigen Psychotherapeuten eine hohe Expertise: Die Analyse von Anforderungen der Therapiesituation an den Therapeuten282
13.4 Therapeuten müssen Experten sein!287
13.5 Anfänger müssen zu Experten werden!289
13.6 Empirische Evidenzen290
Literatur292
Autorinnen und Autoren des Bandes300

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