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E-Book

Experimente mit selbstgebauten Jakobsleitern

Höchstpannungs-Lichtbögen selbst erzeugen

AutorMatthias Kallenberger
VerlagFranzis
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl157 Seiten
ISBN9783772337765
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Dieses Buch beschreibt, wie Sie anhand verschiedener Experimente, die Hoch- und Höchstspannungen erzeugen, solche Leistungen sicher und gut verpackt sichtbar machen.

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Leseprobe
2.4 Köcheln im Wachsbad (S. 49-52)

Bei großen Spulen funktioniert das Köcheln nur in großen Töpfen. Es wird eine Menge Wachs benötigt, das man sich z. B. in einer Kerzenfabrik besorgen kann. Eine weitere Möglichkeit wäre es, in Pfarrämtern nach alten Kerzenresten zu fragen, die oft einen hohen Anteil an Reinwachs haben. In Kerzenfabriken bekommt man günstig Abfallwachs, das farblich etwas verunreinigt ist. Abb. 2.13 Zeigt den Wachstopf mit der Kochplatte. Eine gebrauchte Campingkochplatte eignet sich gut, ein alter Waschtopf komplettiert die Ausrüstung. In der Abb. 2.14 sehen wir den Aufbau der Kochanlage. Man füllt den Topf so, dass der Spulenkörper, der mit seiner Masse den geschmolzenen Sud verdrängt, den Inhalt nicht zum Überlaufen bringt, und schmilzt das Wachs auf. Auf einer glühenden Platte kann geschmolzenes Wachs wie Petroleum aufflammen.

Der ganze Sud kann Feuer fangen. Wenn man feststellt, dass das Wachs schon sehr heiß ist, hängt man die Spule hinein, die sich, durch Holzlatten gesichert, in der Mitte befindet. Würde sie auf dem Topfboden stehen, würde das Holz des Spulenkörpers anbrennen. Dieser Vorgang sollte in einer windstillen Ecke im Freien oder in einer offenen Garage stattfinden, aus der man alle brennbaren Stoffe zuvor entfernt hat. Ein Feuerlöscher in erreichbarer Nähe ist zu empfehlen. Da das Wachs, besonders bei einer größeren Menge, sehr lange braucht, um heiß zu werden, kann es Stunden dauern. Wenn das heiße Wachs seine optimale Temperatur erreicht, treten viele feine Bläschen aus dem Holz des Spulenkörpers, größere Bläschen aus der Wicklung und den einzelnen Schichten. Man lässt die Spule etwa eine Stunde gut kochen, bevor man die Platte abschaltet.

Das Wachs, wird bei dem langsamen Abkühlen zähflüssig und zieht sich wieder zusammen. Wenn die Oberfläche des Suds eine dicke Haut gebildet hat, zieht man die Spule vorsichtig aus dem Topf und wartet so lange, bis alles abgetropft ist. Natürlich fließt auch Material aus den Randzonen. Aber diese Randzonen liegen mit ihrer Bemessung im grünen Bereich, so dass durch diese Luftstellen trotzdem keine Durchschläge stattfinden können. Wenn das Wachs noch warm ist, wird der Spulenkörper gesäubert. Hinterher kann er nicht mehr gesäubert werden, denn das kalte Wachs lässt sich nur schwer abschaben. Das warme Wachs kann sogar mit einem Tuch weggeputzt werden.

2.5 Aufbau der Peripherie des 20-kVTransformators

Wie die Zeichnung in Abb. 2.15 zeigt, kann der Transformator beweglich aufgebaut werden. Auf einer stabilen Grundplatte aus Multiplex oder mehrschichtig stabverleimtem Hartholz, unter dem Bockrollen angebracht sind, ist der Apparat nicht mehr so schwer und kann überall bequem hingeschoben werden. Man hat nun zwei Möglichkeiten, die Elektroden anzuordnen: Entweder baut man sich einen separaten Elektrodenständer oder man befestigt die Elektroden direkt auf dem Trafo. Durch die zweite Variante spart man Stellplatz und die Gefahr, dass man darüber stolpert oder hängenbleibt, ist geringer. Ein Elektrodenständer hingegen hat den Vorteil, dass er von mehreren Trafos verwendet werden kann. Dafür sind allerdings wieder lange Zuleitungen nötig, die immer gesichert aufgebaut werden müssen. Bei einer einzelnen Sekundärspule, die mit dem Kern geerdet ist, erhält man auch nur eine Hochspannungsphase. Es muss also nur ein Isolator angebracht werden.
Inhaltsverzeichnis
Cover1
Copyright4
Vorwort5
Wichtige Hinweise! Unbedingt beachten!7
Inhaltsverzeichnis9
1. Einführung15
1.1 Geschichte der elektromagnetischen Induktion15
1.1.1 Erste elektromagnetische Versuche früherer Wissenschaftler15
1.1.2 Das große Wechselstromnetz15
1.1.3 Zur Beschaffung von Hochspannungstransformatoren16
1.1.4 Induktion16
1.1.5 Lenzsche Regel17
1.1.6 Allgemeines18
1.2 Hochspannungstransformatoren18
1.2.1 Drehstromtransformatoren18
1.2.2 Zweiphasen-Transformatoren19
1.2.3 Einphasen-Transformatoren19
1.2.4 Allgemeines über Transformatoren20
1.3 Beschreibung von Lichtbögen21
1.3.1 Lichtbögen niederer Hochspannungen21
1.3.2 Lichtbögen von Höchstspannungen22
1.3.3 Lichtbögenfärbung23
1.4 Gefahren und Vorsichtsmaßnahmen23
1.4.1 Die Erdung der Apparaturen23
1.4.2 Gefahren bei Betrieb von Jakobsleitern24
Gefahren durch Ozon24
Gefahren durch UV-Strahlung24
Gefahren durch brennbare Stoffe24
Stromschlag wegen Feuerlöscher25
Gefahr durch unsachgemäße Handhabung25
Gefahren durch Mangel an Konzentration25
Gefahr durch schlechte Anschlussverbindung25
Gefahr durch Unordnung25
1.5 Kerne und Wicklungen26
1.5.1 Kerne26
1.5.2 Wicklungen28
1.5.3 Berechnung von Verhältnissen29
Spannungsberechnungen29
Berechnung der Stromstärke29
Berechnung der Leistung30
1.5.4 Blindwiderstand und Wirkstrom30
1.6 Zündabstände und Funkenstrecken31
1.7 Energiequellen31
2. Bau von Hochspannungstransformatoren33
2.1 "Trockenbau" eines 20-kV-Transformators33
2.1.1 Isolationspapier33
2.1.2 Hilfsmittel34
2.1.3 Spulenkörper36
2.1.4 Schichtenspannung37
2.1.5 Richtige Erdung der Sekundärseite38
2.1.6 Berechnung des 20-kV-Transformators40
2.2 Aufbau der Holzspulenkörper42
2.2.2 Der Sekundärspulenkörper43
2.2.3 Der Primärspulenkörper43
2.3 Wickeln der Spulen45
2.4 Köcheln im Wachsbad49
2.5 Aufbau der Peripherie des 20-kV-Transformators51
2.5.1 Isolator52
2.5.2 Der heiße Pol52
2.5.3 Verschraubungen53
Verschraubungen allgemein53
Kernverschraubungen54
2.5.4 Elektroden54
3. Hochspannungsapparatur mit Behälterbau57
3.1 Behältermaterial57
3.2 Öle58
3.3 Unterbau des Behälters59
3.4 Kabelzuführung zum Behälter60
3.5 Teilbehälterbau61
3.5.1 Fiberglas-Spulenbehälter für Wicklungen61
3.5.2 Kunststoff-Spulenbehälter für Wicklungen63
4. Sicherheitsabstände65
4.1 Das elektrische Wechselfeld65
4.2 Sicherheitsabstände für Menschen66
4.3 Sicherheitsabstände in der Apparatur66
5. Lichtbogentätigkeit69
5.1 Elektrodenformen70
5.2 Weitere Entladungen72
5.3 Elektrodenwiderstand und -kapazität73
6. Höchstspannungstransformatoren77
6.1 Spulendimension77
6.1.1 Der Bau der Sekundärspulen77
6.1.2 Der Bau der Primärspulen79
6.2 Schenkelanordnung80
6.2.1 Waagerechte Anordnung80
6.2.2 Senkrechte Anordnung80
6.3 Behälterbau81
6.3.1 Kunststoffbehälter81
PE (Poly-Ethylen)82
PC(Polycarbonat, Macrolon)82
PP (Poly-Propylen, PPS= schwer entflammbar, PPH=Industriekunststoff, PP-Natur)82
PVC (Poly-Vinyl-Chlorid)82
PMMA (Plexiglas)83
6.3.2 Multiplex- oder Schichtholzbehälter83
6.3.3 Holzbehälter mit inneren Folienauslage83
6.3.4 Metallbehälter86
6.3.5 Glasbehälter86
6.4 Spulenkörper86
6.5 Behälterdeckel mit Isolatoren87
6.6 Zuleitungen zum Transformator89
6.7 Ölbefüllung91
7. Bau eines Dreiphasen-Hochspannungstransformators93
7.1 Verschiedene Kerne93
7.1.1 Normbleche93
7.1.2 Sonderkerne94
7.1.3 Offene schenkel94
7.2 Aufbau der gesammten Apparatur94
7.3 Aufbau des Elektrodendreiecks94
8. Transformatoren bei der Arbeit97
8.1 400-kV-Hochspannungslichtbogen97
8.2 170-kV-Ein-Schenkel-Trafo waagrecht99
8.3 170-kV-Ein-Schenkel-Trafo senkrecht100
8.4 40-kV-Drehstrom-Hochspannungstrafo102
9. Faradaysche Schutzgitter105
10. Koronabildung107
10.1 Korona107
11. Bau eines Holzbehälters109
11.1 Holzplattenverbindung109
11.2 Verarbeitung von Polyesterharz und Fiberglasmatten110
11.3 Anschlussstelle am Holzkasten112
12.Bau eines Elektrodenständers115
13. Wichtige Sicherheitsmaßnahmen119
13.1 Für den Menschen119
13.2 Für die Apparatur119
13.3 Sicherheitsmaßnahmen nach Betrieb120
14. Kabelnormen und Zuleitungen121
14.1 Belastete Kabel121
14.2 Gegeignete Normen nach Erfahrungswerten121
14.3 Anschlussmöglichkeiten121
15. Verklebungen123
15.1 Holzleim123
15.2 Silikondichtmasse123
15.3 Kontaktkleber123
15.4 Polyesterharz124
15.5 Epoxidharz124
16. Leistungsverluste125
16.1 Kernverluste125
16.2 Verluste durch Wicklungsdimensionierung125
16.3 Verluste durch Netzfilter oder Vorschaltgeräte125
16.4 Leistungsverluste durch Kapazitäten126
16.5 Kurzschlüsse in der Sekundärspule126
16.6 Besondere Leistungsabfälle127
16.7 Tolerierte Leistungseinbußen127
16.8 Primärspulenleistung128
17. Handhabung von Ölen131
17.1 Pflanzenöl131
17.2 Mineralische Öle131
17.2.1 Böden der Versuchs- und Lagerräume131
Bau eines Bodens für Versuchzwecke131
17.2.2 Hilfsmittel zur Vermeidung von Ölüberschwemmungen133
17.2.3 Lagerung des Öls133
18. Abbildungen aus der Werkstatt und dem Versuchskeller135
Anhang143
Bezugsquellen für Materilalien143
Herstelleradressen145
Autor des Buches146
Glossar147
Literatur157

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