„Social Media ist eine Gruppe von Internetanwendungen die auf den ideologischen und technologischen Grundlagen des Web 2.0 aufbauen und die Herstellung und den Austausch von User Generated Content ermöglichen.“
Quelle: Kaplan, Andreas / Haenlein, Michael (2010) Users of the world, unite! The challenges and opportunities of social media, Business Horizons, Vol. 53, Issue 1
Unter dem Begriff Social Media werden also Internetanwendungen für Menschen verstanden, die eine Plattform für den Informationsaustausch, den Beziehungsaufbau und die Kommunikation in einem sozialen Kontext bieten. Nutzer erzeugen eigene Inhalte (User Generated Content), Meinungen und Erfahrungen und tauschen diese untereinander aus. Sie dienen der "Unterstützung sozialer Strukturen und Interaktionen über das Netz". (vgl. Ebersbach, A. / Glaser, M., Heigl, R. (2008) S. 29 ) Social Media Plattformen basieren meist auf Web 2.0 Technologie. Der Informationsaustausch kann in verschiedenen Formen mittels Text, Bild, Video oder Audio ablaufen. Mittlerweile gibt es eine breite Palette von Social Media Diensten im Internet. Eine Grafik soll verdeutlichen wie breit das Spektrum allein schon im deutschen Sprachraum ist.
Abbildung 1: Conversation Prism V.2.0 (Quelle: http://www.ethority.de/weblog/wp-content/uploads/2010/04/smprism2_web_medium.JPG , Zugriff am 09.01.2011)
Wie auf der Grafik oben ersichtlich, gibt es eine große Fülle an Social Media Diensten. Im Wesentlichen geht es bei allen Social Media Diensten darum, User Generated Content auf der jeweiligen Plattform zu veröffentlichen und weitere User dazu anzuregen sich aktiv daran zu beteiligen. Inhalte, die besonders interessant sind, erfreuen sich großer Zugriffszahlen und das Interaktionspotenzial steigt mit jedem weiteren Zugriff. Um einen kurzen Einblick in die Social Media Dienste zu geben, wird im folgenden Text auf die bekanntesten Dienste eingegangen.
Es gibt soziale Netzwerke, wie Facebook oder StudiVZ, die einem breiten Publikum ermöglichen sich anzumelden, um dann direkten Kontakt aufzubauen und Inhalte in Form von Text, Bild, Video oder Audio auszutauschen und z.B. zu bewerten oder zu kommentieren. Weitere Formen von Social Media, die in diesem Kontext genannt werden müssen, sind Blogs. Hier werden Inhalte als Diskussionsgrundlage veröffentlicht und andere „Follower“ (Folger) haben die Möglichkeit sich interaktiv am Thema zu beteiligen und die eigene Meinung zu äußern. Mediasharing, wie es über Youtube, Flickr oder Slideshare erfolgt, ist eine weitere Form von Social Media. Die selbst erstellen Videos und Bilder können hier auf Basis der Plattform ins Netz gestellt werden und geben dann weiteren Usern die Gelegenheit zu kommentieren und zu bewerten.
Wikipedia ist eine freie Online-Enzyklopädie mit Inhalten, die von Usern erstellt wurden. Diese Plattform dient dem Nachschlagen von Informationen und dem Wissensmanagement. Diesen Bereich nennt man die kollaborative Intelligenz.
Des Weiteren gibt es Social Bookmarking Dienste (Lesezeichen Dienste), wie z.B. Digg oder Reddit. Bewertungsseiten, wie Dooyoo oder Ciao, bieten Unternehmen die Möglichkeit Ihre Produkte von Konsumenten bewerten zu lassen bzw. Konsumenten können sich im Vorfeld über Produkte informieren, bevor sie einen Kauf tätigen.
Detaillierte Informationen zu den Social Media Diensten werden in den nächsten Kapiteln der Examensarbeit angeführt.
Im Allgemeinen sind Social Media Inhalte („User Generated Content“) Texte/ Informationen, die von den Usern selbst erstellt werden. Dies ist auch der Grund dafür, dass sich Social Media einer so großen Beliebtheit erfreut. Infolge der Gegebenheiten, die diese unterschiedlichen Plattformen den Benutzern bieten, steigen die Statistiken über Benutzung und Anmeldungen bei allen Social Media Plattformen. Aus dem bisher passiven und konsumorientierten Web sind im Laufe der Zeit Webseiten entstanden, die eine aktive Teilnahme am Geschehen und Gestaltung von Inhalten ermöglicht haben. Hierbei entsteht der Dialog zwischen Sender und Empfänger.
Die relevanten Oberkategorien von Social Media Plattformen gliedern sich in folgende Bereiche:
1. Social Network Dienste:
Diese Dienste dienen zur persönlichen Kommunikation, zur Kontaktpflege und dem Aufbau neuer Kontakte. Es gibt hier diverse Anbieter die sich entweder an eine allgemeine Zielgruppe (Facebook) oder an eine spezielle Zielgruppe (StudiVZ, Xing) richten. Mikroblogging Dienste, wie z.B. Twitter, sind auch in diese Kategorie einzuordnen.
Abbildung 2: Social Network Dienste (Quelle: Eigene Darstellung mit Integration der Firmenlogos)
2. Blogs:
Sind Journale, die sich mit z.B. aktuellen oder spezifischen Themen befassen und durch die Verlinkung untereinander zu einer Community zusammenwachsen. An dieser Stelle können Blogseiten, wie z.B blog.de, xanga und overblog. genannt werden. Dienste zum Durchsuchen von diesen Blogs sind Technorati oder Google.blogs .
Abbildung 3: Blogs (Quelle: Eigene Darstellung mit Integration der Firmenlogos)
3. Kollaborative Erstellung von Inhalten:
Als klassisches Beispiel kann man hier Wikipedia nennen. Auf dieser Plattform werden Inhalte von den Beteiligten gemeinsam geschrieben und dienen als Nachschlagewerk bzw. dem Wissensmanagement. Weitere Beispiele, die man dieser Kategorie zuordnen kann sind Social Bookmarking, sowie Bewertungs- und Auskunftsportale.
Abbildung 4: Kollaborative Erstellung von Inhalten / Wikipedia und Social Bookmarking (Quelle: Eigene Darstellung mit Integration der Firmenlogos)
4. Social Sharing von multimedialen Inhalten:
In diesem Zusammenhang sind Foto-Sharing, Video-Sharing und Audio-Sharing zu nennen. Social Media Dienste, wie YouTube und Flickr, sind hierbei die meistgenutzten Plattformen.
Abbildung 5: Social Sharing / Youtube und Flickr (Quelle: Eigene Darstellung mit Integration der Firmenlogos)
(vgl. Anja Ebersbach u.A. (2008), S. 33 )
Die Einteilung in diese grundlegenden Kategorien erscheint ihrem Aufbau nach sinnvoll, da hier die Grundzüge der Prototypen von Social Media Diensten vorhanden sind. Betrachtet man nun den Ablauf der Nutzung von Social Media Diensten, dann stellt man fest, dass egal auf welcher Plattform man sich bewegt, Kommunikation betrieben wird. Kommunikation ist einer der wichtigen Kernaspekte. Dieser wird zusätzlich durch drei Kernaspekte unterstützt und hilft bei der Einteilung bzw. Darstellung von Social Media. Als erstes sollte man Information nennen. Der Austausch erfolgt in verschiedener Form, sei es beim Lesen von Bewertungen eines Produktes oder beim Abspielen eines Videos auf Youtube. Als nächster Punkt ist die Kollaboration zu nennen. Die Informationen die Zusammengetragen werden, werden in Kollaboration von vielen zu einem Ganzen vereint. So erfolgt dies z.B. bei Wikipedia Als dritten wichtigen Punkt ist die Beziehungspflege zu erwähnen. Bei einem sozialen Netzwerk, wie Facebook erfolgt dies über das kommentieren von Beiträgen von Freunden oder durch das Benutzen eines Instant Messengers, wie z.B. ICQ. Um Anhand einer Grafik zu verdeutlichen, wie dies zu verstehen ist, werden die Grundzüge der Nutzung: Information, Kollaboration, Beziehungspflege und Kommunikation in einem Dreiecksmodell dargestellt.
Abbildung 6: Dreiecksmodell, (Quelle: Anja Ebersbach (2008) Social Web, S. 35)
Die vier Grundzüge der oben genannten Prototypen von Social Media können durch Kombination bzw. Erweiterung von Funktionen zu neuen Social Media Anwendungen werden. Daher lässt sich sagen, dass beinahe zu allen Lebenslagen eine Social Media Anwendung im Netz vorhanden ist.
Wie bereits in Abb. 1 dargestellt, gibt es vielfältige Möglichkeiten, um eine oder mehrere dieser Lebenslagen abzudecken. Im Conversation Prisma (Abb.1) sieht man, wie viele Dienste bereits vorhanden sind.
Der Prozess, Werbung für die eigenen Produkte, Dienstleistungen oder Internetseiten auf Basis von Social Media Diensten zu machen, wird als Social Media Marketing bezeichnet.
Es geht im Grunde darum, die Zielgruppe für ein bestimmtes Anliegen auf dem richtigen Kanal zu erreichen und auf die eigene Social Media Präsenz zu locken, um damit die Umsätze und den Absatz von Produkten, Dienstleistungen oder die Zugriffe auf Internetseiten zu steigern.
Über eine Community auf der geworben wird sollen möglichst viele Rezipienten (Empfänger) erreicht und zum Dialog angeregt werden. Die Meinungen der Rezipienten spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Vertrauen und Unterstützung durch die...