Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Historisches Institut), Veranstaltung: Vas immunditie, fraudis amicus - Der Prophet Muhammad in der Vorstellungswelt des europäischen Mittelalters (9.-15. Jh.), Sprache: Deutsch, Abstract: R. W. Southern gliedert in seinem Buch 'Western views of Islam in the middle ages' die mittelalterlichen Betrachtungsweisen des Islams in drei große Phasen mit jeweils unterschiedlichen Charakteristika. Waren die ersten Zeugnisse, wie die Chronik des Fredegar oder die Doctrina Jacobi Nuper Baptizati, geprägt von Unwissenheit, Mythen und Ignoranz, schlug man seit dem 12. Jahrhundert einen stärker von Vernunft, Hoffnung aber auch Illusionen geprägten Weg ein, sich mit der neuen Religion zu beschäftigen. Erst einige Jahrhunderte später breche eine weniger verklärte Epoche an, die Southern selbst als 'Moment of Vision' bezeichnet. (R. W. Southern, Western views of Islam in the middle ages, Cambridge u.a. 1978.) Die beiden mozarabischen Chroniken des 8. Jahrhunderts stellen nicht nur die frühsten christlich-spanischen Quellen zu den Ereignissen der arabischen Eroberung der iberischen Halbinsel dar, sondern geben als Augenzeugenberichte auch Aufschluss über die Akzeptanz und Betrachtungsweise der aufstrebenden, heterodoxen Macht im muslimisch besetzten Spanien. (K. B. Wolf, Church History, 1986, S. 282.) Trotz dieser Nähe gehören die Werke unumstritten zur ersten Phase in Southerns Modell und weisen deren Merkmale auf. In der vorliegenden Arbeit soll gezeigt werden, welche Informationen über den Islam die Chronisten in ihre Werke aufgenommen haben, vor allem aber wie diese dargestellt werden und welchen Einflüssen ihrer Entstehungszeit sie unterlagen.
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