Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Didaktik - Germanistik, Note: sehr gut, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Institut für Didaktik), Veranstaltung: Vorworte als didaktische Textsorte, Sprache: Deutsch, Abstract: Beschäftigt man sich im Rahmen der Germanistik mit Vorworten als Textsorte, stellt man schnell fest, daß es praktisch keine wissenschaftliche Sekundärliteratur zu diesem Thema gibt. Dabei können Vorworte bereits derart viel über das nachfolgende Werk, die Biographie des Autors und seine Intentionen aussagen, daß schon Ludwig Börne bezüglich der Vorworte seines ,,feindlichen Bruders' Heinrich Heine, wenn auch spöttisch, anmerkte, daß dessen Vorworte oft besser seien, als die nachfolgenden Werke. Diese Worte Börnes entstanden, als Vorworte als Textsorte geradezu ihre ,,Hoch-Zeit' erlebten, im 19. Jahrhundert. Heute dagegen sind sie als literarische Textsorte aus der Mode gekommen, besonders im Zusammenhang mit fiktionalen Texten. Dort existieren mittlerweile Vorworte und Einleitungen, Pro- und Epiloge, Waschzettel und Klappentexte nebeneinander. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, eine klare Abgrenzung zwischen diesen Textsorten zu treffen. Das Vorwort ist eine eröffnende Vorrede zu einem Buch, welche über Entstehung, Sinn und Zweck des Werkes berichtet. Es ist meistens vom Autor selbst verfaßt worden und spricht den Leser direkt an. Oft, gerade auch bei Heine und Börne, enthält das Vorwort auch eine Rechtfertigung des Verfassers und Erwiderungen auf frühere Kritiken z.B. von Kollegen. Ein Klappentext dagegen ist der auf die Klappen des Schutzumschlages gedruckte Einführungstext über das Buch, der vom Verlag verfaßt wird und neben der Information vor allem Werbezwecken dient. Auch der Waschzettel wird vom Verlag verfaßt. Es ist der den Besprechungsexemplaren beigelegte Zettel mit Inhaltsangabe, Charakteristik des Buches und sonstigem wissenswerten Material für den Rezensenten. Pro- und Epilog dagegen sind ein typisches Dramenphänomen. Der Prolog ist dabei eine kurze Einleitung in das Dramengeschehen, durch welche die Personen und Handlungen vorgestellt werden. Der Epilog dagegen bildet die Schlußrede eines Theaterstückes, die sich, oft belehrend, an die Zuschauer richtet und im modernen Drama eine satirisch-parodistische Funktion hat.
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