Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Filmwissenschaft, Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Stempel Mainstream verheißt in den seltensten Fällen etwas 'Gutes'1. Im Gegenteil: Selbst in jenen Besprechungen, die einen massenwirksamen Film als gelungene Ausnahme markieren, stigmatisieren sie meist im gleichen Atemzug a priori die Gattung als Ganzes als etwas, was sich geistig nicht lohne.2 Oder unternehmen Versuche, die Ausnahme wieder ins stereotype Licht zurückzusetzen3, in dem auf die außergewöhnliche Voraussetzungen, die zu diesem einzigartigen Resultat geführt haben, mehr eingegangen wird, als auf den Film (als Text) selbst. A HISTORY OF VIOLENCE gehört als sog. Ausnahme in den Kern dieser Debatte, wird er von Kritikern als Cronenbergs kommerziellste Arbeit eingeschätzt4 und zugleich dafür kritisiert, wenn Der Tagespiegel gar fragt, ob Cronenberg sich etwa in den Mainstream verirrt habe5 ; suggerierend, dass dieser Begriff ein Universum sei, das man tunlichst zu meiden habe. Erstaunlich ist dabei, dass das mit Kitsch und Eskapismus assoziierte 'Unwort' schwerlich von der Zielgruppe selbst verwendet wird, wird man den 'Mainstreambegriff kaum im Foyer eines Multiplex'6 hören. Als habe die Kritik exklusiv für sich gepachtet um mittels dieses Vokabulars zwischen Kunst und Massenware zu polarisieren, wenn im Mainstream mal wieder ein minderwertiges 'Kino der anderen'7 gesehen werden soll. Dabei wird selten selbst ein objektiver Begriff dieser Gattung vorgenommen. Am Beispiel von Cronenbergs A HISTORY OF VIOLENCE soll dargestellt und diskutiert werden, wie sich im Mainstreamkino Erzählweisen herausgebildet haben, die von den idealtypischen Merkmalen des Classical Cinema of Narration (nach David Bordwell) signifikant abweichen respektive ob diese 'Flexibilisierungen der (Erzähl-)Konzepte'8 überhaupt noch von einem eindeutigen, abweichbaren Schemata des Unterhaltungskinos ausgehen können oder ob es selbst nicht vielmehr selbst in Auflösung begriffen ist.
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