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Leni Riefenstahls Tiefland - Ein nachvollziehbare Freisprechung für Leni Riefenstahl?

AutorHolger Lodahl
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2003
Seitenanzahl28 Seiten
ISBN9783638199193
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 2, Ruhr-Universität Bochum (Film- und Fernsehwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Leni Riefenstahl hat mit Tiefland zweifellos einen der ungewöhnlichsten Filme der Nazi-Zeit hergestellt. Während Joseph Goebbels den Kreis um die deutschen Filmschaffenden mehr und mehr schloss, war es Riefenstahl möglich, mit einem Thema zu arbeiten, das sich jenseits aller Konventionen befand. Bis in die 1980er Jahre hinein wurde nur wenig auf die Handlung und die Figuren des Filmes eingegangen, was damit zu tun haben könnte, dass der Film kein Publikumserfolg war. Tiefland war immer wieder und ausschließlich in die Schlagzeilen geraten, weil sich Leni Riefenstahl gerichtlich gegen verschiedene Vorwürfe wehrte, sie hätte Statisten aus einem Lager für Zigeuner geholt, obwohl sie von deren anschließender Deportation in Konzentrationslagern gewusst habe. Erst die Schriftstellerin und Filmemacherin Helma Sanders-Brahms gelang es mit ihrem Essay Tyrannenmord, eine Diskussion um den Film in Gang zu setzen, die sich hauptsächlich auf die Story und die Figurenkonstellation bezog und nicht nur mit der Produktion auseinander setzte. Die These Sanders-Brahms, Leni Riefenstahl wolle mit ihrem Film zu einem Widerstand, ja sogar zum Mord an Hitler aufrufen, liegt dieser Seminarsarbeit zugrunde. Helma Sanders-Brahms argumentiert hauptsächlich von zwei Standpunkten aus: Einmal konzentriert sie sich auf die ungewöhnlichen Produktionsumstände Tieflands, etwa die Besetzung Riefenstahls in der Hauptrolle oder die Beschaffung der Statisten. Doch beschäftigt sie sich auch mit der Zeichnung und Handlungsweisen der Hauptfiguren, in denen sie Riefenstahls Protest und Zerrissenheit erkennen will. Aus diesen Gründen beleuchtet diese Hausarbeit die damals herrschenden Produktionszustände von Filmen und stellt die Verstaatlichung der deutschen Filmproduktion gegenüber der Leni-Riefenstahl-Film GmbH. Anschließend werden die nationalsozialistischen Ideologievorstellungen vorgestellt, um auf dieser Basis die drei Hauptfiguren Tieflands zu untersuchen und mit Sanders-Brahms Thesen zu konfrontieren und zu hinterfragen. Der geteilte Blickwinkel auf Film und Essay ist für nötig befunden worden, um eine möglichst umfangreiche Argumentation für oder wider der Behauptung zu finden, der Film sei tatsächlich ein Aufruf zum Protest gegen das herrschende Regime. Es wird sich zeigen, dass Sanders-Brahms Ansichten stellenweise durchaus zu folgen sind, doch zu viele Punkte außer Acht gelassen wurden, um der Autorin Tyrannenmords eindeutig Recht zu geben.

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