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E-Book

Business Book of Horror

AutorStefan Frädrich
VerlagGabal Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl232 Seiten
ISBN9783862001071
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis20,99 EUR
Das schrägste Business-Buch der Welt! Eine Sammlung von irrwitzigen Gruselgeschichten aus dem Wirtschaftsleben. Statt wohlmeinender Tipps, die man sonst von Wirtschaftsbüchern kennt, zeigt dieses Buch, wie es im Business wirklich zugeht. Und das ist wahrlich zum Gruseln. Wir lesen Geschichten von renommierten Autobauern, die einfachste Methoden des Kundenservice nicht beherrschen, von Callcentern, die ihren Kunden Angebote unterbreiten, die gar nicht zur Verfügung stehen, von der vergebenen Mühe eines TV-Moderators Bundeskanzlerkandidat Edmund Stoiber ins rechte Licht zu rücken, von Versicherungsunternehmen, die ihre Kunden als nervige Bittsteller behandeln. Der ganz normale Business-Wahnsinn, den jeder kennt und niemand glaubt! Mit Beiträgen von Dr. Eckhart v. Hirschhausen, Erich Detroy, Cristian Galvez, Dr. Cornelia Topf, Martin Limbeck u.a. Nicht ohne Augenzwinkern und humorvoll geschrieben sowie herrlich gruselig illustriert von Timo Wuerz. Ein schöner Geschenkband und wirklich einmal etwas anderes!

Dr. med. Stefan Frädrich (Hrsg.) ist Trainer, (TV-)Coach und Bestsellerautor (Günter, der innere Schweinehund) sowie gefragter Redner und Moderator. Zu seinen Kunden zählen namhafte Unternehmen, Organisationen und Persönlichkeiten.

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Leseprobe
Der Xenon- Bannstrahl (S. 134-136)

Hurra, ich habe gewonnen. Fortuna hat sich für mich entschieden, obwohl sie weit mehr als 200 Alternativen hatte. Und auch die Alternativen gehörten durchweg zur »richtigen Zielgruppe« – alles Damen und Herren mit viel Macht und Einfluss und wie ich Teilnehmer eines Unternehmertages in Stuttgart. Fortuna wurde vom Hauptsponsor dieser Veranstaltung, einem altehrwürdigen Hersteller von Automobilen, beauftragt, ihre Wahl zu treffen. Es war eine clevere Idee. Denn »Unternehmer + Auto + Fahrzeugpräsentation + Gewinnspiel« ist ein Mix wie aus dem Lehrbuch des Marketings.

Und es hat funktioniert, für mich. Denn nun habe ich zum ersten Mal in meinem Leben bei einem Glücksspiel etwas gewonnen. Ich werde ein neues Auto bekommen, schon bald – allerdings nicht dauerhaft, sondern nur für ein langes Wochenende. Und mit diesem Fahrzeug darf ich dann samt meiner Frau in eine hübsche Stadt fahren, in einem erstklassigen Hotel nächtigen und allen Komfort, Sterneküche inklusive, genießen.

Das Auto, das für diese Fortbewegung vom Alltag in die Freizeit zur Verfügung steht, ist »das Beste«, was es im großen Konzern zu dieser Zeit gibt. Deshalb sponsern sie ja auch dieses Mittelstandsforum, um potenzielle Kunden zu locken und Wirtschafts- und Absatzkrisen zu trotzen. Hier zeigt man sich großzügig, auch wenn im Auditorium einige Menschen sitzen, die das Aldi-Knebel-Syndrom als Zulieferer erleben. Doch die Faszination angesichts der neuen »Super-Klasse« ist groß und so geraten selbst gestandene Männer ins Schwärmen und beglückwünschen mich zum Gewinn. Alle sind sich sicher, dass dies der Beginn einer besonderen, intensiven und liebevollen Dauerfreundschaft mit diesem Stück Blech sowie der Marke generell sei. Zugegeben, es ist für mich die erste intensivere Begegnung mit einem Produkt dieses Herstellers. Obwohl er quasi vor meiner Haustür beheimatet ist. Bislang hatte ich in meinen Autofahrer-Jahren stets Fahrzeuge einer anderen süddeutschen Firma bevorzugt. Aber wer weiß …

Doch zurück zu meinem persönlichen Großereignis, dem Erhalt des Gewinngutscheins! Der Vertriebsleiter des Autoherstellers bittet mich auf die Bühne. Ich fühle mich wie ein scheues Reh, das auf einer Landstraße vom Licht eines Xenon-Scheinwerfers erfasst wird. Denn in Nanosekunden erfasst mich eine Welle von Technologieinformationen, Motorenwerten, Abgas- und Emissionsstatistiken, Designvorzügen … Wahnsinn!

Vielleicht reagiere ich auch nur deshalb so verwirrt, weil ich mich ansonsten eher ungern mit diesen autospezifischen Besonderheiten beschäftige. Denn meine Bedürfnisse sind eher von trivialer Natur. Ich will ein Auto, das mich nirgendwo stehen lässt, mich schnell und auch schnittig von A nach B bringt, in übliche Parkhäuser und Garagen passt … doch was die letzteren Anforderungen betrifft, so habe ich beim Gewinnerfahrzeug durchaus Zweifel. Nun denn, ich erhalte also den Gewinnscheck und damit die Legitimation, ein Wochenende zu wählen, an dem das Fahrzeug reserviert und für mich als VIP zur Abholung in der Niederlassung in der XY-Straße bereitgestellt wird. Wir freuen uns schon jetzt. Heute ist er, der besondere Tag. Ein Freitag, meine Frau und ich fahren in gespannter Erwartung nach Stuttgart. Nur noch kurze Zeit und wir erhalten das Auto, starten in ein tolles Wochenende …
Inhaltsverzeichnis
Vorwort8
Volvo – for life.Wie man sich als Besitzer eines Montagsautos beim Hersteller unbeliebt machen kann11
Megafestatie. Verkaufshorror in der Eventbranche37
»Wir verkaufen eine Weltanschauung.«. Die IOS: Aufstieg und Niedergang eines Weltkonzerns44
Das kann nicht sein! Ein Tatsachen-Dramolett in vier Akten60
Vom Aufstieg und Untergang eines genialen Managers oder »Glück hat eben nur der Tüchtige«65
Einbürgerungshorror73
Die schreckliche Versicherungsdoppelkarte80
Eddie the, äh, Eagle oder Wie bringe ich die beste Stimmung zum Kippen?89
Gedächtnis des Grauens98
Vorsicht! Ihre Mitarbeiter erfüllen Ihre geheimsten Wünsche. Wie aus mangelnder Selbsterkenntnis Wertstagnation anstatt Wertschöpfung wird110
Wenn keiner was tut, dann tut sich nichts120
Callcenterhorror128
Das große Tra-ra oder Die weiche Seite der Hardware132
Der Xenon-Bannstrahl135
Air China144
Von Verkäufern, Cabrios und heiligen Kühen156
Dabei sein ist noch längst nicht alles! Beobachtungen auf einer typischen Messe165
Das Albtraumbüro174
Von einem, der auszog, ein Konto zu führen182
Die Banalität des Bösen. Warum gute Manager unethisch handeln190
Der Horrordreh198
Personalauswahl in einem Start-up – www.horror.de?210
Massaker im Meetingraum. Manager zum Abschuss freigegeben216
Das Einzige, was stört, ist der Verkäufer. Eine wahre Geschichte über den großen Irrtum, als mündiger Kunde einfach kaufen zu dürfen228

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