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Sorge dich nicht - lebe! Neu

Die Kunst, zu einem von Ängsten und Aufregungen befreiten Leben zu finden.

AutorDale Carnegie
VerlagS. Fischer Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl416 Seiten
ISBN9783104000121
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
In diesem Buch greift Dale Carnegie eines der wichtigsten Themen unserer Zeit auf - die alltäglichen Ängste und Sorgen, die uns an der Entfaltung unserer Möglichkeiten hindern und die es uns so schwer machen, einfach glücklich zu sein und den Tag mit Selbstvertrauen und Zuversicht zu beginnen. Die Grundsätze für ein unbesorgteres Leben, die Dale Carnegie hier aufstellt, sind anregend, für jeden Menschen nachvollziehbar und - sie lassen sich wirklich in die Praxis umsetzen. Diese Buch hilft Ihnen - sich das Sorgen abzugewöhnen, ehe es einen zugrunde richtet - zu einer Lebenseinstellung zu gelangen, die Frieden und Glück bringt - mit der Kritik anderer fertig zu werden - geistig und körperlich auf der Höhe zu bleiben - sich selbst zu finden - Trübsinn in wenigen Tagen zu heilen - an vielen Beispielen zu erkennen, was der Wille des Menschen vermag - das Leben positiv zu verändern

Dale Carnegie, geboren 1888, ist der Inbegriff des erfolgreichen amerikanischen Selfmade-Mannes. Aufgewachsen in sehr bescheidenen Verhältnissen, erkämpfte er sich Schulunterricht und Pädagogikstudium. Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges begann er in New York mit großem Erfolg Seminare durchzuführen. Ab den 1930er Jahren erschienen seine Bücher, die zu Bestsellern wurden, u.a. ?Wie man Freunde gewinnt? und ?Sorge dich nicht - lebe!? Weltweit wurden bisher über 50 Millionen Exemplare seiner Bücher in 38 Sprachen verkauft. Dale Carnegie starb 1955, sein Erbe aber lebt weiter. Mit mehr als sieben Millionen Teilnehmern gehört Dale Carnegie Training heute weltweit zu den führenden Trainingsunternehmen. www.dalecarnegie.de.

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Leseprobe

Vorwort


Wie dieses Buch entstand – und warum

Als junger Mann in New York war ich sehr unglücklich. Um leben zu können, verkaufte ich Lastwagen, und ich hatte keine Ahnung, wie die funktionierten. Doch das war noch nicht alles: Ich wollte es gar nicht wissen. Ich hasste meinen Job. Ich hasste mein billiges, möbliertes Zimmer in der 56. Straße, in dem es von Kakerlaken nur so wimmelte. Ich erinnere mich noch, dass ich die Krawatten an der Wand aufgehängt hatte, und wenn ich morgens nach einer frischen langte, stoben die Kakerlaken in alle Richtungen davon. Ich hasste auch, dass ich in billigen, schmuddeligen Lokalen essen musste, in denen es vermutlich ebenfalls einen Haufen Kakerlaken gab.

Jeden Abend kehrte ich mit entsetzlichem Kopfweh in mein einsames Zimmer zurück, ein Kopfweh, das durch Enttäuschung, Ärger, Bitterkeit und Empörung genährt wurde. Ich rebellierte, weil sich die Träume, die ich während meiner Studienzeit gehegt hatte, in Alpträume verwandelt hatten. War das das Leben? War das das große Abenteuer, dem ich voll Erwartung entgegengefiebert hatte? Würde das Leben für mich nichts anderes bedeuten, als eine verhasste Arbeit zu tun, mit Kakerlaken zu leben, miserables Essen zu essen – ohne Hoffnung auf eine bessere Zukunft? Ich sehnte mich nach Freizeit, um zu lesen und um die Bücher zu schreiben, die ich schon damals in meiner Studienzeit hatte schreiben wollen.

Ich wusste, dass ich alles zu gewinnen und nichts zu verlieren hatte, wenn ich den Job aufgab, den ich so wenig mochte. Einen Haufen Geld zu machen interessierte mich nicht, aber mein Leben zu leben – das interessierte mich! Kurz gesagt, ich hatte den Rubikon erreicht, das heißt, der Augenblick der Entscheidung war gekommen, den die meisten jungen Leute durchzustehen haben, ehe sie ins Leben hinausgehen. Also traf ich meine Entscheidung, und diese Entscheidung veränderte meine Zukunft völlig. Sie machte mein Leben glücklich und lohnend, wie ich es in meinen kühnsten Träumen nicht zu hoffen gewagt hätte.

Meine Entscheidung war folgende: Ich würde die verhasste Arbeit aufgeben und an der Abendschule Erwachsene unterrichten. Schließlich hatte ich vier Jahre am Staatlichen Lehrerkolleg von Warrensburg in Missouri studiert, um Lehrer zu werden. Ich würde dann also tagsüber freihaben, könnte lesen, meine Vorträge vorbereiten, Romane und Kurzgeschichten schreiben. Ich wollte «leben, um zu schreiben, und schreiben, um zu leben».

Was sollte ich den Erwachsenen abends nun beibringen? Als ich zurückblickte und über meine eigene Ausbildung nachdachte, erkannte ich, dass für mich mehr als alle andern Studien zusammengenommen das Training und die Erfahrungen im Sprechen in der Öffentlichkeit von praktischem Wert gewesen waren, sowohl im Beruf wie im Leben. Warum? Weil ich dadurch meine Schüchternheit und meine Unsicherheit verloren und Mut und Selbstvertrauen gewonnen hatte, so dass ich mit Menschen umgehen konnte. Mir war dabei auch klar geworden, dass gewöhnlich derjenige die Führungsrolle übernimmt, der aufstehen und sagen kann, was er denkt.

Gewöhnlich übernimmt derjenige die Führungsrolle,
der aufstehen und sagen kann, was er denkt.

Ich bewarb mich sowohl bei der Columbia-Universität als auch bei der Universität von New York darum, Abendkurse in freier Rede zu geben, doch dort entschied man, dass man sich ganz gut ohne meine Hilfe durchschlagen könne.

Damals war ich enttäuscht. Heute danke ich Gott, dass sie mich nicht nahmen, denn ich begann an der Abendschule des Christlichen Vereins Junger Männer zu unterrichten, wo ich zeigen musste, was ich konnte, und zwar schnell. Was für eine ungeheure Herausforderung das war! Diese Erwachsenen besuchten meine Kurse nicht, weil sie nach höherer Bildung oder größerem Sozialprestige strebten. Sie kamen nur aus einem einzigen Grund: weil sie mit ihren Problemen fertig werden wollten. Sie wollten bei einer geschäftlichen Besprechung aufstehen und ein paar Worte sagen können, ohne vor Angst in Ohnmacht zu fallen. Vertreter wollten einen schwierigen Kunden besuchen können, ohne vorher dreimal um den Block laufen zu müssen, um sich Mut zu machen. Sie wollten lernen, wie man Ausgeglichenheit und Selbstvertrauen entwickelt. Sie wollten in ihrem Beruf weiterkommen. Sie wollten mehr Geld für ihre Familien verdienen. Und da sie den Unterricht in Raten bezahlten – womit sie gleich aufhörten, wenn sie keine Ergebnisse erzielten – und da ich kein Gehalt erhielt, sondern Umsatzprovision, musste ich praktisch denken, wenn ich essen wollte.

Sie wollten lernen, wie man Ausgeglichenheit und
Selbstvertrauen entwickelt.

Damals war mir klar, unter welchen schwierigen Bedingungen ich arbeitete, doch heute begreife ich, dass ich einmalige Erfahrungen sammelte. Ich musste meine Studenten motivieren. Ich musste ihnen helfen, ihre Probleme zu lösen. Ich musste jede Unterrichtsstunde so anregend gestalten, dass sie Lust hatten, wiederzukommen.

Es war eine aufregende Arbeit. Ich war begeistert. Es war erstaunlich, wie schnell diese Geschäftsleute Selbstvertrauen entwickelten und wie rasch viele von ihnen befördert wurden und mehr Gehalt erhielten. Die Kurse waren so erfolgreich, wie ich es in meinen optimistischsten Augenblicken nicht zu hoffen gewagt hatte. Nach drei Semestern zahlte mir der CVJM, der mir am Anfang nicht einmal fünf Dollar Fixum pro Abend hatte geben wollen, dreißig Dollar Umsatzprovision täglich. Zuerst unterrichtete ich nur in freier Rede, aber mit der Zeit erkannte ich, dass diese im Beruf stehenden Studenten auch das Wissen brauchten, wie man sich Freunde erwarb und die Menschen beeinflusste. Da ich über zwischenmenschliche Beziehungen kein passendes Unterrichtsbuch finden konnte, schrieb ich selbst eines. Es entstand – nein, es entstand nicht auf die übliche Art und Weise. Es wuchs und entwickelte sich aus den Erfahrungen meiner Studenten in diesen Abendkursen. Ich nannte es Wie man Freunde gewinnt.

Da ich es nur als Unterrichtsbuch für meine eigenen Abendkurse geschrieben und noch vier andere Bücher verfasst hatte, die kein Mensch kannte, dachte ich nicht im Traum daran, dass ich viel davon verkaufen würde. Vermutlich bin ich einer der wenigen zeitgenössischen Autoren, die über ihren Erfolg völlig verblüfft sind.

Mit den Jahren erkannte ich, dass meine erwachsenen Studenten noch ein anderes großes Problem hatten: Sie machten sich zu viel Sorgen. Die überwiegende Mehrzahl von ihnen waren Geschäftsleute – Angestellte, Vertreter, Ingenieure, Buchhalter: ein Querschnitt durch alle Berufe und Branchen. Und die meisten hatten Probleme! Es gab auch weibliche Studenten – Büroangestellte und Hausfrauen. Auch sie hatten Probleme! Ganz klar, ich brauchte ein Lehrbuch darüber, wie man seine Sorgen in den Griff bekam. Also machte ich mich wieder auf die Suche. Ich ging zu New Yorks größter öffentlicher Bibliothek Ecke Fifth Avenue und 42. Straße und entdeckte zu meinem Erstaunen, dass dort unter dem Stichwort Worry – also Sorgen – nur zweiundzwanzig Titel verzeichnet waren. Und ich stellte zu meiner Erheiterung auch fest, dass es über Worms – also Würmer – einhundertneunundachtzig Bücher gab. Fast neunmal so viel Bücher über Würmer wie über Sorgen! Erstaunlich, nicht wahr? Sich Sorgen zu machen und Angst zu haben – das sind mit die größten Probleme, die die Menschheit hat, und deshalb sollte man doch wohl annehmen, dass es an jeder Highschool, an jedem College im Land Kurse darüber gibt, wie man seine Sorgen und Ängste abbauen kann. Ich habe aber nie auch nur von einem einzigen entsprechenden Kurs etwas gehört. Kein Wunder also, dass David Seabury in seinem Buch Wie man sich erfolgreich Sorgen macht schreibt: «Wir werden erwachsen und sind so wenig auf den Erfahrungsdruck vorbereitet wie ein Bücherwurm, der ein Ballett tanzen soll.»

Sich Sorgen zu machen und Angst zu haben – das sind mit
die größten Probleme, die die Menschheit hat.

Das Resultat? Mehr als die Hälfte unserer Krankenhausbetten wird von Nerven- und Gemütskranken belegt.

Ich sah diese zweiundzwanzig Bücher über Sorgen und Ängste durch, die in den Regalen der New Yorker Bibliothek standen. Außerdem kaufte ich alle Bücher zu dem Thema, die ich finden konnte. Doch es war nicht ein einziges darunter, das ich für meine Kurse verwenden konnte. Da beschloss ich, selbst eines zu schreiben.

Ich begann mich auf das Schreiben dieses Buches genau vorzubereiten. Wie? Indem ich las, was die Philosophen aller Zeiten zu diesem Thema zu sagen hatten. Außerdem las ich Hunderte von Biographien, angefangen bei Konfuzius bis zu Churchill. Ich interviewte auch eine Menge prominenter Leute aus den verschiedensten Gesellschaftskreisen, wie zum Beispiel Jack Dempsey, General Omar Bradley, General Mark Clark, Henry Ford, Eleanor Roosevelt und Dorothy Dix. Doch das war nur der Anfang.

Denn ich tat noch etwas anderes, das weit wichtiger war als die Interviews und das Lesen. Fünf Jahre lang arbeitete ich in einem Versuchslabor zur Erforschung der Angst – ein Labor, in dem unsere erwachsenen Schüler ihre eigenen Versuche machten. Soviel ich weiß, war es das erste und einzige dieser Art auf der ganzen Welt. Wir machten Folgendes: Wir nannten den Studierenden einige Verhaltensregeln, wie sie ihre Angst überwinden könnten, und baten sie, sie in ihrem eigenen Leben anzuwenden und dann im Kurs über die erzielten Ergebnisse zu berichten. Andere erzählten von Techniken, die sie früher ausprobiert hatten.

Ich glaube, dass ich als Ergebnis dieses Experiments mehr Berichte über das Thema «Wie ich Angst und Sorgen loswurde»...

Blick ins Buch

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