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Sicherheit als Teil des Informationsmanagements verstärkt in die Unternehmensführung einbinden

Investitionen in die Sicherheit von Informationstechnologien als kritischer Erfolgsfaktor der Zukunft

AutorPascal Wenger
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl96 Seiten
ISBN9783656322894
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR
Masterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 1.4, Hochschule für Wirtschaft Zürich (Zürcher Fachhochschule, HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich), Veranstaltung: Master of Advanced Studies ZFH in Business Consulting, Sprache: Deutsch, Abstract: Durch die sich stetig verändernden und steigenden technischen Anforderungen sind die Unternehmungen vermehrt auf eine anpassungsfähige und nutzbringende Sicherheit der Informationstechnologie angewiesen. Durch den dadurch gesteigerten Wert der eingesetzten Daten und Informationen innerhalb der Unternehmungen hat sich die Informationstechnologie in der Vergangenheit zu einem Faktor entwickelt, welcher momentan wie aber auch in der Zukunft nicht unwesentlich für die Unternehmensführung in ihrer Führungsaufgabe ist. Durch die kontrovers geführten Diskussionen zu den vorhandenen Managementkonzepten und zur Frage, wie die Unternehmensführung auf die neuen Rahmenbedingungen der Unternehmen zu reagieren habe, sieht der Autor einen Ansatz für die eigene Untersuchung. Ein erster Schritt soll dazu in dieser Masterarbeit unternommen werden. Der Autor setzte sich zum Ziel mit Hilfe der durchgeführten Untersuchung einen Teilbereich einer fiktiven Unternehmung mit einer Anzahl genutzter Managementkonzepte und die damit verbundene Interaktion zwischen der Unternehmensführung und dem Sicherheitsfachbereich, zu erfassen, darzustellen und zu analysieren. In den vom Autor durchgeführten Recherchen zeigte sich, dass zurzeit keine umfangreichen Untersuchungen zum Themenfeld der Interaktion und den dabei entstehenden Wirkungszusammenhängen vorhanden sind. Auch wird durch den Autor vermutet, dass sich diese nur mit grossem Aufwand auswerten liessen, da keine allgemein verständliche Struktur als Orientierung dienen könnte. Was fehlt, ist eine Sammlung und das Verbinden von einzelnen Erfahrungen und Fachwissen aus Literatur und Beschreibungen von diversen Managementkonzepten, auf deren Basis eine Analyse möglich wäre. Aus diesem Grund wurde durch den Autor ein empirischer Ansatz für die Untersuchung verfolgt, um herauszufinden, welche Elemente im Teilbereich und welche potenziellen Wirkungen diese auf die Sicherheit der Informationstechnologie und die Unternehmensführung haben. Dabei lieferte das Studium von Literatur Informationen über Prozesse und formale Regeln. Beobachtungen durch den Autor über einen Zeitabschnitt von 15 Jahren - in unterschiedlichen Unternehmen - lieferten ergänzende Erkenntnisse zu den alltäg¬lichen Handlungen in den Unternehmungen.

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Leseprobe

2. Sicherheit der Informationstechnologie und das Einbinden in die Managementperspektive


 

Bevor der Themenbereich im dritten Kapitel näher betrachtet und untersucht wird, soll in diesem Kapitel der theoretische Rahmen, beim Einbinden der Sicherheit der Informationstechnologie in die Aktivitäten der Unternehmensführung, aufgezeigt werden. Dabei sollen Begrifflichkeiten zur Thematik der Sicherheit der Informationstechnologie geklärt und in die Perspektive des Managements hineingenommen werden. Die fünf folgenden Unterkapitel befassen sich mit den Grundlagen aus der Literatur zu der Unternehmensführung (Kapitel 2.1), den Managementkonzepten (Kapitel 2.2), den technischen und organisatorischen Aspekten der Sicherheit (Kapitel 2.3) und der integralen Perspektive auf das Unternehmen als vernetztes System (Kapitel 2.4). Anschliessend folgt ein erstes Fazit (Kapitel 2.5).

 

In den Themenfeldern der Informationstechnologie, der Sicherheit wie auch in Bereichen der Unternehmensführung wird in der täglichen Praxis wie aber auch in der Theorie eine Vielzahl von Begriffen verwendet. In den einzelnen Themenfeldern sind verschiedene Definitionen anzutreffen und die Begriffe sind trotz ihrer häufigen Verwendung zweifelhafter denn je. Es besteht kein einheitlicher oder allgemeingültiger und akzeptierter Sprachgebrauch. In der gelebten Praxis stellt der Autor fest, dass Begriffe auch als sinnverwandte Worte verwendet werden. Die Vermutung des Autors ist naheliegend, dass durch die Themenbereiche mit ihren Interessenvertretern wie zum Beispiel Organisationen oder Buchautoren versucht wird, sich durch das Kreieren eigener und neuer Begriffe zu profilieren. Für ein gemeinsames Verständnis ist dies jedoch problematisch und verhindert eine gemeinsame Sichtweise auf die jeweiligen Themenbereiche und die darin genutzten Begriffe.

 

Der Autor hält sich bezüglich der Managementlehre in dieser Arbeit im Wesentlichen an die Begriffswelt von Fredmund Malik. Für die Terminologie bei der Sicherheit und dem Risiko in der Informationstechnologie orientiert sich der Autor an den internationalen ISO/IEC-Normreihen.

 

Unternehmen

 

Die Begriffe Unternehmen und Organisation werden ungeachtet der Verwendung der Art und Rechtsform gleichbedeutend genutzt.

 

Management

 

Der Begriff Management wird gleichbedeutend mit Führung gesetzt und als sinnverwandtes Wort verwendet. Das Wort Führung ist die deutsche Übersetzung für Management. Der Begriff Management wird unterschiedlich ausgelegt, in der funktionalen Dimension, in der das Management durch eine Person ausgeführt wird, und einer Institution z. B. in Form der Geschäftsführung oder des Vorstandes einer Gesellschaft.

 

Der Begriff Managementkonzept wird in dieser Arbeit gleichbedeutend mit Managementinstrument und Managementmethode verwendet.[15]

 

Informationstechnologie

 

Informationstechnik bezeichnet und fasst die Begriffe der Informations- und Datenverarbeitung und die dafür beanspruchten Programme und die physischen Informatikbestandteile zusammen. Der teils gleichbedeutend verwendete Begriff Informationstechnologie kommt aus dem Englischen und ist eine Übersetzung des englischen Begriffes information technology, der die mit diesem Gebiet verbundene Technik und Technologie bezeichnet.[16] In dieser Arbeit wird der Begriff der Informationstechnik gleichbedeutend mit der Informationstechnologie, der Informations- und Kommunikationstechnik oder auch mit der Informations- und Telekommunikationstechnik verwendet.

 

2.1. Unternehmensführung


 

Unter der Bezeichnung Unternehmensführung wird im Generellen eine Sammlung von Führungsaufgaben verstanden, welche auf allen Führungsebenen innerhalb eines Unternehmens entstehen und ausgeführt werden. In der Betriebswirtschaftslehre wir die Unternehmensführung unter zwei Aspekten betrachtet: zum einen der Mensch als Mitarbeitender der ein Unternehmen leitet, zum anderen die Tätigkeiten und die Prozesse des Führens eines Unternehmens.[17]

 

Fragt man eine Führungskraft welche grundlegenden Arbeiten sie ausführt, dann wird sie als Antwort höchstwahrscheinlich in etwa sinngemäss die oben bereits erwähnten Aufgaben und Tätigkeiten angeben. Die Unternehmungsführung plant, organisiert, koordiniert und kontrolliert. Diese grundlegenden Tätigkeiten wurden bereits im Jahr 1916 durch den französischen Industriellen Henri Fayol eingeführt. Diese sagen jedoch über die eigentlichen Tätigkeiten einer Führungskraft bzw. eines Managers wenig aus.[18] Eine zentrale Aufgabe der Unternehmensführung ist sicherlich jedoch Entscheidungen herbeizuführen und diese auszusprechen respektive diese festzulegen. Eine anspruchsvolle Aufgabe, welche in der Praxis auf unterschiedliche Weise gelebt und durch die Unternehmensführung ausgelegt wird. Eine Auslegung, welche sich auch in der Qualität der Entscheidungen niederschlägt. Henry Mintzberg untersuchte diese Qualität wie auch weitere Kriterien bei Führungspositionen in unterschiedlichen Ebenen. Dabei kommt er zum Schluss, dass Führungskräfte zu oft ad hoc entscheiden, sich in operativen Einzelaufgaben verzetteln, ihr Herrschaftswissen horten und Probleme mit dem Delegieren haben. Mintzberg ist der Auffassung, dass Management weder Wissenschaft noch Beruf sei, sondern eine Tätigkeit, welche sich in der täglichen Praxis abspielt und auf Erfahrungswerten in den Verbindungen zwischen Kunst, Wissenschaft und Handwerk beruht[19]. Die angesprochene Problematik wird in anderen Managementkonzepten anders strukturiert. So ist Fredmund Malik etwas anderer Meinung. Das Managen kann strikt auf das Handwerk reduziert wie folgt definiert werden: „Management ist die Transformation von Ressourcen in Nutzen.“[20]

 

Der Autor stellte in seinen Recherchen fest, dass in der aktuellen Literatur keine Einigkeit darüber besteht, was eine Führungsposition beinhaltet. Dabei folgt die Unternehmensführung in ihrer praktischen Verrichtung des Führens nicht eindeutig festgelegten, vorgegebenen und allgemeingültigen Gesetzen, die in Methoden und Instrumenten verankert sind und damit angemessen umgesetzt werden können. Mehrheitlich wird unter Führung eine individuelle und durch das Unternehmen gelebte Praxis verstanden. Diese richtet sich nach den persönlichen und den bevorzugten Aspekten der Menschen richtet, welche Führung betreiben.[21]

 

2.2. Managementkonzepte


 

Nachdem im vorhergehenden Kapitel unterschiedliche Perspektiven zum Begriff Unternehmensführung aufgezeigt wurden, soll folgend auf die Möglichkeiten eingegangen werden, wie das Ziel eines angemessen Niveaus der Sicherheit in Unternehmen zu erreichen ist und welche Managementkonzepte dabei unterstützend eingesetzt werden können.

 

Zur Unterstützung und verbesserten Bewältigung von Managementaufgaben sind eine Vielzahl von Modellen, Konzepten, Ansätzen etc. entstanden, welche massgeblich durch akademische Einrichtungen, Unternehmensberater oder Unternehmen getrieben werden. Dabei wird auch der Begriff Managementkonzept genutzt, auch wenn dieser in der Literatur nicht genau und einheitlich definiert ist. Dadurch wird dieser, wie durch den Autor in der Praxis festgestellt wird, unterschiedlich verwendet und es besteht durch die unterschiedliche Auslegung des Begriffes häufig keine klare Trennung zu ähnlichen Begriffen mit anderer Bedeutung. So werden z. B. Managementmethoden, Managementmodelle oder Managementinstrumente unterschiedlich angewendet.[22] In ihrer Entstehung sind die Managementkonzepte stark durch die Erfahrungswerte und Annahmen durch die Beobachtungen ihrer Erfinder geprägt. Dabei kann eine wissenschaftliche Bearbeitung des Themas meist nicht nachgewiesen werden.[23]

 

Die folgende Definition wurde von Hofmann im Jahr 2002 vorgelegt: „Ein Konzept lässt sich auffassen als meist induktiv gewonnene, systematische Interpretation von Erfahrungen mitunter verbunden mit einem Handlungswissen, das häufig unter einem generalisierten Begriff zusammengefasst wird. Managementkonzepte umfassen sowohl strukturelle Elemente als auch Managementpraktiken.“[24] Abgestützt auf diese Definition wird in dieser Arbeit ein Managementkonzept als eine in der Praxis bewährte Vorgehensweise zur Unterstützung der Informationstechnologie und deren Sicherheit betrachtet. Dabei wird der Begriff Managementkonzept als sinnverwandtes Wort für Managementmodell, Managementinstrument und Managementsystem verwendet. Versucht man die unterschiedlichen Arten der Managementkonzepte zu strukturieren, so lassen sich diese in drei Hauptgruppen einteilen, welche gleichzeitig einen kontinuierlichen Managementprozess darstellen. Die Hauptgruppen sind: [25]

 

strategisches Gestalten,

 

Steuerung und Kommunikation

 

Analyse und Synthese.

 

Dabei lassen sich die Hauptgruppen weiter unterteilen, wie in der folgenden Abbildung visualisiert:

 

 

...
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