3. Mehr mit weniger erreichen (S. 75-76)

»Wir müssen uns fragen, was in schwierigen Zeiten der entscheidende Punkt ist: dass möglichst viele Dinge erledigt werden? Oder dass man sich voll und ganz auf das Wichtigste konzentriert?«
VINEET NAYAR, IT-MANAGER

In Krisenzeiten reicht es nicht, mehr mit weniger zu erreichen – wir müssen mehr von dem tun, was wirklich wichtig ist. Die höchsten Berge der Erde zu bezwingen, das erfordert riesige Anstrengungen. Die Temperatur liegt weit unter dem Nullpunkt, der Wind zerrt an den Bergsteigern, die mühsam versuchen, auf den senkrecht abfallenden Eishängen Halt zu finden.

Für einen Blinden dürfte es fast unmöglich sein, den Mount Everest zu besiegen. Doch Erik Weihenmayer hat es geschafft. Als erster Blinder hat er die »Seven Summits«, die sieben höchsten Gipfel aller Kontinente, bezwungen. Er weiß am besten, was man braucht, wenn man unter extremen Bedingungen Erfolg haben will. Sein Ratschlag lautet:

»Bei einer Bergbesteigung tragen wir unser Haus auf dem Rücken und können nicht alles mitschleppen, was wir gern mitnehmen würden. Deshalb achten wir darauf, nicht zu viel einzupacken. Wenn wir dann in größere Höhen kommen und der Aufstieg immer schwieriger wird, müssen wir einen großen Teil der unwesentlichen Dinge, die uns nur belasten und ablenken, ablegen … Man muss Ballast abwerfen und beweglicher werden, damit man das erreichen kann, was man wirklich will. Und wenn man sich in einer Steilwand des Mount Vinson in der Antarktis befindet und eisige Temperaturen herrschen, muss man vielleicht sogar seinen kompletten Rucksack zurücklassen.«

Jeder weiß, dass man in einer Krise mit weniger mehr erreichen muss. Wir alle müssen dafür sorgen, dass unser »Gepäck« nicht allzu schwer ist. Noch wichtiger ist aber, strategisch vorzugehen. Wahrscheinlich denken Sie jetzt: »Wir haben doch schon dafür gesorgt, dass unser Gepäck leicht ist. Wir haben einen Teil unserer Mitarbeiter abgebaut und Rationalisie rungsmaßnahmen durchgeführt. Wir haben unsere besten Leute behalten und erreichen jetzt mit weniger Leuten mehr.«