VERTRAUEN
Die allererste und allerhöchste, die entscheidende Voraussetzung, um ein Meister zu sein, ist Vertrauen zum Selbst. Vertrauen. Das ist die Essenz dieses Buches.
Viele Menschen haben das Vertrauen in ihr Selbst verloren, das Vertrauen in sich selbst. Es sieht aus, als lebten sie in einem Albtraum, als hätten sie sich in einem winzig kleinen Raum selbst abgeschottet. Sie vertrauen ihren Körpern nicht, sie vertrauen ihrem Verstand nur in sehr geringem Maße, und sie haben kaum Vertrauen in ihren Spirit und in ihre intuitive Einsichtsfähigkeit, ihren Gnost. Die meisten Menschen setzen ihr Vertrauen in alles und jedes außerhalb ihrer selbst. Und auch das wechselt häufig, denn sobald Menschen Vertrauen in etwas Äußerliches setzen, lernen sie schnell, diesem auch wieder zu misstrauen, denn sie entdecken bald, dass es nicht unbedingt auf einer perfekten Grundlage beruht. Sie machen die Erfahrung, dass der Sockel, auf dem es steht, jederzeit einstürzen kann, und das veranlasst sie, noch weniger zu vertrauen.
Seht euch zum Beispiel eure Führungspersonen an. Ein neuer Anführer taucht auf, ihr seid begeistert, ihr habt Hoffnung, ihr meint, dass sich jetzt wirklich etwas ändert. Da dieser Anführer jedoch das Gesamtbewusstsein der Menschheit oder eines Landes oder eines einzelnen Ortes repräsentiert, werdet ihr bald feststellen, dass er genauso anfällig für Fehler ist wie ihr selbst. Vielleicht hat dieser Führer gar keine größere Vision als ihr. Vielleicht ist er in einen der üblichen Skandale rund um Drogen oder Sex oder Geld und solche Sachen, die mit Macht zu tun haben, verwickelt. Und schon wieder bricht euer Vertrauen ein – bis ihr jemand neuen findet, der euch etwas verspricht, jemand anderen, dem ihr vorübergehend vertrauen könnt. Im Laufe vieler, vieler Jahre und über viele, viele Lebenszeiten hinweg habt ihr also sowohl das Vertrauen in euch selbst verloren als in die Dinge der Außenwelt.
MEISTER VERTRAUEN SICH SELBST BEDINGUNGSLOS.
Ein Meister hat seinen Körper verstanden und vertraut ihm. Er weiß, dass der Körper so geschaffen wurde, dass er sich selbst auf wundersame Weise heilen kann. Ihr habt dieses Vertrauen verloren. Ihr vertraut lieber einem Arzt, einer Klinik, einem Heiler – aber sie vertrauen sich selbst doch auch nicht, und dann geht das immer so weiter. Dieser Kreislauf des Misstrauens geht weiter und weiter.
Vielleicht versuchst du, mediale oder intuitive Fähigkeiten anzuwenden, aber die Antworten, die du bekommst, entsprechen nicht immer deinen Erwartungen. Vielleicht kommt nicht die »richtige« Antwort – oder zumindest nicht das, was du für richtig hältst -, und dann vertraust du deinem eigenen inneren Gefühl, deiner inneren Stimme, deiner Führung auch nicht mehr.
Was also tun? Du betest. Du betest. Du betest zu einem unbekannten Gott. Du betest zu den Engeln. Du betest zu Tobias. (Sehr wenige von euch beten zu mir!)
Ihr betet zu diesen Wesen, die euch auch hören, die euch lieben, aber die es nicht für euch tun können. Sie können nur eure Entscheidungen und eure Wahl unterstützen.
Also verliert ihr auch das Vertrauen in die Dinge, die in den anderen Dimensionen existieren, Vertrauen in Spirit. Und jedes Mal, wenn das geschieht, isoliert ihr euch mehr und mehr. Ihr blockiert euren Energiefluss. Anstatt einem reichen Strom an Leben spendender Energie zu erlauben, in euch einzufließen und durch euch hindurch zu strömen, lasst ihr nur eine kleine Menge davon zu, gerade genug, um euch zu erhalten, um über die Runden zu kommen. Ihr lasst nur genug zum Überleben in euch hinein.
Ein Meister der Neuen Energie vertraut allem von sich selbst. Das klingt womöglich einfach, kann aber eine große Herausforderung darstellen.
Atme jetzt einmal richtig tief durch.
Wie sehr vertraust du dir selbst? Keinem anderen, sondern dir selbst?
Vertraust du darauf, dass sich dein Körper selbst heilt? Dass er sich selbst wieder in Balance bringt, wenn Krankheit auftritt? Vertraust du darauf, dass dein Körper dir jeden Tag dient, ohne sich aufzulehnen, oder gegen etwas anzukämpfen, ohne zu sterben? Wahrscheinlich nicht. Sehr, sehr wenige Menschen tun das.
Vertraust du deinem Verstand? Vertraust du deinem Geist, dass er dir die Antworten liefert, die du für den Alltag brauchst, oder um alle Informationen zu bekommen, die nötig werden? Vertraust du darauf, dass dein Verstand dir Information über Dinge gibt, die du nie erlernt hast und von denen du bisher überhaupt nichts weißt? Dein Geist als Verstand kann das durchaus, denn durch dein Bewusstsein, durch deinen Spirit, hat dein Verstand Zugang zur universalen Bibliothek, in der alle Dinge existieren, die jemals gewusst und erschaffen wurden. Der Verstand ist keineswegs ganz auf sich selbst beschränkt und auf das, was man gelernt hat. Er ist vielmehr ein »Prozessor« für alle Informationen, er verarbeitet alle Informationen weiter.
Erkennst du jetzt, dass du einen Zugang zu sehr tiefen und komplexen mathematischen Formeln haben könntest, die du sogar verstehen würdest, wenn du deinem Verstand total vertrautest? Ihr könntet Zugang bekommen zum Verständnis des Raums zwischen dem Raum, zu dem, was auf den interdimensionalen Ebenen passiert. Ihr könntet all diese Dinge intellektuell verstehen, wenn ihr eurem Geist wirklich vertrauen würdet. Aber ihr habt ihn blockiert, begrenzt, zurückgewiesen und entlang des ganzen Weges Mauern, Hindernisse und Straßensperren errichtet. Ihr habt gemeint, dass euch euer Verstand ganz verrückt macht. Ihr habt gedacht, dass euch euer Geist hintergeht und deshalb habt ihr ihn abgeriegelt.
Vertraust du deinem Spirit, deinem höheren Bewusstsein? Während du hier sitzt und dieses Buch liest: Vertraust du deinem eigenen Spirit?
Wärest du bereit, deinem Spirit jetzt dein Leben zu übergeben? Vermutlich nicht. Du übergibst es vielleicht
Tobias oder
Kuthumi7, wahrscheinlich
Kuan Yin. Doch würdest du dein Leben und deine Existenz, deine Seele –
dein ewiges Leben – jetzt deinem eigenen Spirit übergeben? Wahrscheinlich nicht, weil du noch nicht einmal weißt, was dein Spirit ist und noch viel weniger, was deine Seele ist.
Du meinst vielleicht, dass dein Spirit nie wirklich für dich da gewesen ist, wenn du nach ihm gerufen hast. Wenn du in der Nacht nach ihm gerufen hast – nach dir, nach Gott -, ist er nicht da gewesen. Dein Spirit spricht keine Sprache, er hat keine Arme und keine Hände, er vollbringt keine Wunder, wie du es vielleicht erwartest. Also hast du gelernt, nicht einmal deinem Spirit zu vertrauen. Und du wurdest womöglich so informiert, ausgebildet und geistig kontrolliert, dass du glaubst, du würdest dich mit deinem Spirit nicht wiedervereinen, bis du gestorben bist. Deshalb hast du diesen Teil von dir ausgeschlossen. Du hast deinen eigenen Spirit ausgesperrt.
Was bleibt dir dann noch übrig? Ein geringes oder gar kein Vertrauen in deinen Körper, in deinen Verstand, in deinen Geist – und ein recht tiefes, grundlegendes Misstrauen gegenüber Gott. Denn der Gott, den man euch in euren frühen Jahren nahegebracht hat, war zornig, verurteilte Menschen und reagierte nicht auf eure Hilferufe. Was ist also noch da? Sehr, sehr wenig. Ihr führt ein kleines, kleines Leben.
Es gibt nur wenige Aspekte deiner selbst, zu denen du ein gewisses Vertrauen hast. Du weißt, dass du morgens selbstständig aufstehen kannst, zumindest meistens. Du weißt, dass du es zur Arbeit schaffst, hoffentlich. Du weißt, dass du dich selbst ernähren kannst, aber oft traust du noch nicht einmal dem, was du isst. Du weißt, dass du das Leben schon irgendwie bewältigen kannst, aber du hast Angst, dich wirklich für das großartige Potenzial zu öffnen, das da ist, weil du dir selbst nicht vertraust.
Ein Meister lernt, sich selbst auf jeder nur denkbaren Ebene zu vertrauen, ohne zusätzliche Hilfe, ohne Intervention von außen. Das verlangt einen unerschrockenen, kraftvollen und kühnen Schritt nach vorn. Das braucht den bedingungslosen Mut, mehr an sich selbst zu glauben als bei allem, was man bisher im Leben getan hat. Dieses Vertrauen allein ist bereits der größte und wichtigste Teil der Meisterschaft. Denn dieses Vertrauen in sich selbst wird zu all den anderen Dingen führen, auf die wir in Zusammenhang mit Meisterschaft noch näher eingehen. Diese Brücke zum Vertrauen in dich selbst musst du aber zuerst einmal überschreiten.
Atme tief durch.
Man kann sich nicht zwingen zu vertrauen. Du kannst das nicht befehlen. Man kann kein Programm, keinen Plan und keine Methode dafür erarbeiten. Es geschieht einfach, wenn du dich dafür entscheidest. Vielleicht geht es Schritt für Schritt vor sich, allmählich, Grad um Grad. Du wirst feststellen, dass dies von allem, was du jemals unternommen hast, die großartigste Sache ist, die am tiefsten reicht: diese Rückkehr zum Vertrauen in dich selbst.
Ich, Saint-Germain, spreche aus Erfahrung. Ich spreche als ein Meister, weil ich das selbst durchgemacht habe. All die großartigen Gaben, die ich habe – meine besonderen Fertigkeiten, meine Fähigkeit, buchstäblich großartige Fülle zu manifestieren, einen physischen Körper anzunehmen, ein wunderbarer Liebhaber zu sein, einen überragenden Intellekt zu besitzen -, all das ist mir nicht geschenkt oder verliehen worden. Ich musste nicht um meine Gaben feilschen, ich habe auch nicht meine Seele verkauft, um sie zu erlangen. Ich habe gelernt, mir selbst zu vertrauen.
Das hat viele Leben gedauert. Ich habe Äonen in meinem eigenen »spirituellen...