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Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln. Das Bistum Münster 11. Die Zisterzienserabtei Marienfeld

AutorWilhelm Kohl
VerlagWalter de Gruyter GmbH & Co.KG
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl655 Seiten
ISBN9783110233728
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis290,00 EUR

The Cistercian Abbey of Marienfeld, founded by a group of Westphalian noblemen in 1185, is considered to be one of the most important monasteries of the Diocese of Münster. Due to the active support of Bishop Hermann II, it soon reached its zenith. Following the well-established pattern of Germania Sacra, Wilhelm Kohl, renowned expert of the history of the diocese of Münster, provides an outline of the history, constitution, spiritual and religious life, the history of the property and in particular a list of persons of the abbey from its foundation to its dissolution in 1803.



Wilhelm Kohl, Westfälische Wilhelms-Universität Münster.

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Leseprobe

5. GEISTLICHES UND GEISTIGES LEBEN (S. 213-214)

§ 32. Liturgische  Ordnungen

Philippe Guignard, Les monuments primitives de la règle cistercienne. Publiés d’après les manuscrits de l’abbaye de Cîteaux (Analecta Divoniensia 10), Dijon 1878. − Richard Stapper, Die älteste Agende des Bistums Münster mit Einleitung und Erläuterungen als Beitrag zur Liturgiegeschichte, Münster 1906. − Schreiber, Kurie und Kloster 1, S. 85 f. − Paulus Volk, Cisterciensereinfluß in Benedictinerstatuten, in: Cistercienserchronik 50 (1938), S. 225–231. − Ludwig J. Lekai/Ambrosius Schneider, Geschichte und Wirken der Weißen Mönche. Der Orden der Cistercienser, Köln 1958, S. 188–196. − Werland, Marienfelder Chronik, passim. – Edgar Krausen, Das Erzbistum Salzburg 1: Die Zisterzienserabtei Raitenhaslach (Germania Sacra N. F. 11), Berlin/New York 1977, S. 146–149. − Danièle Choisselet/Placide Vernet (ed.), Les „Ecclesiastica officia“ cisterciens du XIIe siècle. Texte latin selon les manuscrits édités de Trente 1711, Ljubljana 31 et Dijon 114. Version française, annex liturgique, notes, index et tables (La documentation cistercienne 22), Reiningue 1989. − Böhmer/Leidinger, Chroniken, S. 58, 97. − Hoppe/Siemann, Abteikirche Marienfeld, S. 22. − Albert, Caeremoniae, S. 63 f. (die zisterziensischen „Ecclesiastica officia“, und S. 388: Konkordanz zu den Consuetudines monasticarum des Benediktinerordens).

Die Grundzüge geistlichen Lebens in den Klöstern des Reformordens der Zisterzienser zeichnet die im Jahre 1119 Papst Calixtus II. zur Bestätigung vorgelegte Carta caritatis vor. Kultus, monastische Regeln und Liturgie sollten in allen Klöstern möglichst gleichförmig gestaltet sein. Dem Mutterkloster Cîteaux wurde demzufolge die zentrale Leitung hinsichtlich Disziplin und Verfassung, aber auch der Liturgie zugestanden. Von ihm ging die Überwachung der einmal festgelegten Grundzüge aus. Eingriffe der päpstlichen Kurie waren kaum möglich. Aber auch dem Diözesanbischof waren für eine Einflussnahme enge Grenzen gesetzt. Papst Innozenz II. hob im Jahre 1132 ausdrücklich die Pflicht zum Besuch der Bischofssynoden für die Zisterzienser auf. Der Absatz De uniformitate ordinis in moribus et cantu derCarta caritatis richtete sich gegen jede Disziplinierung von außen und alle von anderer Seite herangetragenen Neuerungen.

Im Gottesdienst richteten sich die Zisterzienser nach dem Psalmwort: „Siebenmal am Tage habe ich dein Lob verkündet“. Siebenmal versammelte sich der Konvent zu den Laudes, der Prim, Terz, Sext, Non, Vesper und Komplet als festem Rückgrat der klösterlichen Tagesordnung.

Angesichts der hiermit kurz umrissenen Grundzüge liturgischer Verrichtungen verwundert es nicht, wenn Sonderregelungen und einschneidende Veränderungen im Kloster Marienfeld auf diesem Gebiet nicht zu erwarten sind. Man richtete sich nach den hergebrachten Missalen, Gradualen und anderen Chorbüchern zisterziensischer Prägung, wie sie von den Visitatoren vorgeschrieben wurden.

Erhalten sind zwei Breviarien und ein Diurnale Cisterciense aus Marienfeld. Ein Missale des 16. Jahrhunderts befand sich in Besitz der Pfarrkirche in Greffen und wurde kürzlich an das Bistumsarchiv abgegeben. Alle Bände richteten sich in Ordo missae und Proprium de tempore ausschließlich nach den Ordensgewohnheiten und wichen damit vom Bistumsmissale erheblich ab. In einer jetzt in der Berliner Staatsbibliothek befindlichen Handschrift heißt es: Finita dominica oratione ad missam subsequenter dicit sacerdos: Pax Domini. Respondetur chorus: Et cum spiritu (tuo), et non dicit Agnus Dei, sed solito more fit commixtio corporis et sanguinis Domini. Et postquam commixta sunt, veniunt infantes ante altare et hereant pavimento, et clerus prosternatur in choro, nisi in dominica die, quia in illo die non est nobis afflictio. Tunc sacerdos cum diacono et subdiacono flexis genibus ante altare incipiunt clamorem hunc: In spiritu humilitatis [weiter 20 Zeilen bis] et dextere tue virtute prosterne.

Inhaltsverzeichnis
VORWORT6
INHALTSVERZEICHNIS8
1. QUELLEN, LITERATUR UND DENKMÄLER22
2. ARCHIV UND BIBLIOTHEK72
3. HISTORISCHE ÜBERSICHT106
4. VERFASSUNG140
5. GEISTLICHES UND GEISTIGES LEBEN234
6. BESITZ262
7. PERSONALLISTEN392
REGISTER560

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