Das Outsourcing von internen Servicebereichen wie IT, Gebäudemanagement oder Fuhrparkverwaltung hat in den vergangenen Jahren sowohl in der Praxis wie in der Theorie für Aufsehen gesorgt. In der Praxis ist ein anhaltender Boom des Outsourcings festzustellen. Aus theoretischer Sicht stellt Outsourcing einen typischen Anwendungsfall für die Theorie der Unternehmung dar. Dabei ist festzustellen, dass insbesondere institutionenökonomische Ansätze die spezifischen Nachteile des Outsourcings erklären können, nicht jedoch die spezifischen Vorteile. Der Autor nimmt diesen Widerspruch zwischen Theorie und empirischer Erfahrung auf und sucht auf ökonomischer Basis nach theoretischen Erklärungen des Phänomens. Nach einer einführenden Charakterisierung und ökonomischen Interpretation von Servicebereichen sowie des Outsourcings stellt Stefan Osterloh die einschlägige empirische Literatur dar. Es zeigt sich, dass Kosteneinsparungen als dominantes Motiv des Outsourcings anzusehen sind. Die dafür angeführten Erklärungen erscheinen jedoch - v. a. angesichts der arbeitsrechtlichen Gesetzgebung - nur beschränkt plausibel. Daher werden im Weiteren aus theoretischer Perspektive institutionenökonomische Ansätze auf ihre Erklärungskraft hin untersucht. Jedoch finden sich auch hier kaum Anhaltspunkte für eine Vorteilhaftigkeit des Outsourcings. Jan Osterloh stellt vor diesem Hintergrund einen eigenen Ansatz vor, in dem kognitionstheoretische Argumente in die Agenturtheorie integriert werden. In der Tradition der Spezialisierungseffekte wird dabei v. a. auf die Kontrollfähigkeit eines Prinzipals abgestellt, die maßgeblich durch das Wissen über Produktionsabläufe bestimmbar ist. Mit Hilfe dieses Ansatzes lässt sich eine notwendige Bedingung für die Vorteilhaftigkeit des Outsourcings demonstrieren.
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