Bachelorarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Mitte des dritten Jahrhunderts, begann in der Geschichte des Christentums etwas Neues. In Ägypten verließen Christinnen und Christen wegen ihrer Sorge um das eigene Heil, ihre immer größer und bürgerlicher gewordenen Gemeinden, um als Mönche in der Wüste nach neuen Formen zu suchen Christus nachzufolgen. Sie taten dies allerdings nicht aus Protest und mit dem Ziel eine Gegenkirche zu gründen, sondern um für sich und ungestört nach den Ansprüchen des asketisch interpretierten Evangeliums zu leben. Diese Frauen und Männer sahen ihre Lebensweise, die im vierten Jahrhundert die ganze Kirche erfasste und Tausende in die Wüste zog, sogar als neue Form des Martyriums, in einer Zeit der Institutionalisierung und Konsolidierung des Christentums im Römischen Reich. Neben diesen individuellen, religiösen Motiven spielten aber auch ökonomische und soziale Faktoren eine Rolle. So flohen viele auch vor wirtschaftlicher Not, Steuern, Ausbeutung oder einer Zwangsrekrutierung in die Wüste. Allerdings stellte diese neu entstandene Form der außergemeindlichen Askese kein einheitliches Bild dar. So werden traditionell zwei Mönchsarten, die etwa zeitgleich entstanden sind, voneinander unterschieden. Das Anachoreten - und das Koinobitentum. Im letzteren leben mehrere Mönche nach dem Idealbild der Urgemeinde, wie es in der Apostelgeschichte 4,32-35 überliefert ist, streng geordnet unter einer einheitlichen Leitung, an einem Ort zusammen. Als Urheber dieser Form asketischer Gemeinschaft wird Pachomius angesehen, der zwischen 320 und 325 im oberägyptischen Tabennese das erste Kloster gründete. Dahingegen lebt der Anachoret für sich allein, als Einsiedler/Eremit in einem lockeren Verbund von Zellen/Kellia. Diese Eremitenkolonien befanden sich vor allem südwestlich des Nildelta
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