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Zwangsmigrationen in Weißrussland

AutorElzbieta Szumanska
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl16 Seiten
ISBN9783640298303
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 1,3, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Veranstaltung: Zäsurjahr 1945 in Mittel- und Osteuropa, Sprache: Deutsch, Abstract: Zentrale Frage dieses Aufsatzes ist es, die Gründe zu erforschen, warum die weißrussische Identität während der Sowjetzeit umgedeutet worden ist. Die Gründe dafür sind vor allem in den Kriegsereignissen von 1939 bis 1944 zu suchen. Die Erfahrung in jener Zeit hat zu einem Identitätszuwachs in der weißrussischen Sowjetrepublik bzw. der heutigen Republik Weißrussland geführt. Die folgenden Ausführungen zur sowjetischen bzw. der deutschen Besatzung, die unvorstellbare Zerstörung der Infrastruktur des Landes, die Zwangsmigrationen sowie die letztendliche Befreiung im Jahre 1944 durch die Rote Armee haben die Gesellschaft insgesamt nachhaltiger als jedes andere Ereignis verändert. Für die Historiographie Weißrusslands stellt die Aufarbeitung des Krieges daher eine Neubestimmung ihres Geschichtsverständnisses dar. Es wurde eine neue Geschichte der WSSR fertiggestellt, die eine anti-polnische und anti-deutsche, gleichzeitig aber pro-russische Beziehungsgeschichte beinhaltete und somit, insbesondere durch den Großen Vaterländischen Krieg, zur Dominanz der Sowjetgeschichte geführt hat. Daher bezeichnen die Weißrussen das Jahr 1944 als 'Stunde Null'. Ausgehend vom Einmarsch der Roten Armee in Weißrussland wird ab diesem Zeitpunkt die Geschichte des Landes neu definiert. Die versuchsweise Bildung eines Staates in der Vorkriegszeit sollte vergessen werden. Von nun an sollte sich die Gesellschaft nur noch auf die Gegenwart im Rahmen der SU konzentrieren (LINDNER 1999: 302). Merkwürdig ist jedoch, wie leicht und fließend sich die Gesellschaft von dieser neuen Wirklichkeit hat überzeugen lassen. Bis heute identifizieren sich die Weißrussen mit der sowjetischen Vergangenheit. Beispiele dafür sind unter anderem die mit Hilfe von Referenden durchgesetzte Änderung der Staatsfahne, die Einführung neuer Nationalsymbole bzw. Nationalfeste sowie der besondere Status der russischen Sprache innerhalb Weißrusslands.

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