Masterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: 17/20, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Sprache: Deutsch, Abstract: In jedem Krieg werden Soldaten gefangen genommen, um sowohl einen taktischen als auch moralischen Druck auf den Feind auszuüben. Der Gefangene ist infolgedessen ein Teil des Krieges wie die anderen Kämpfer, die sich an der Front befinden. Die Haager Landkriegsordnung hatte schon 1907 die Rechte und Pflichten des Gefangenen verfasst. Dessen ungeachtet stellten die Kriegsgefangenen im ersten Weltkrieg das genaue Gegenteil des Sieges dar, was man nach vier Jahren eines solchen Konflikts nicht annehmen konnte. Das Schicksal der französischen Kriegsgefangenen in Deutschland wurde mit Gleichgültigkeit und sogar mit Verachtung betrachtet. Mit einer Zahl von 480.000 bis 520.000 bildeten die Franzosen die stärkste Gruppe der Gefangenen. Manche Gefangene sind vier Jahre lang in Gefangenschaft geblieben, was sie zu privilegierten Zeugen macht. Der Gefangene wird hier nicht als eine passive Beute des Feindes betrachtet, sondern als ein Mensch, der im Mittelpunkt eines Systems steht, dessen er sich bewusst ist. Das Schicksal der Gefangenen ist umso interessanter, als ihre Lebensbedingungen sowohl physisch als auch moralisch sehr schlecht waren. Lange haben sie in den Lagern überlebt und einige von ihnen haben ihre Erlebnisse festgeschrieben. Im Vergleich zu Büchern von Poilus wie Le Feu von Henri Barbusse sind heutzutage wenige Schriften bekannt geblieben, das Gedächtnis der Gefangenen hat sich allmählich verloren. Am 9. März 1915 schrieb ein Gefangener: 'C'est donc bien au pays du diable que nous sommes!' und ein anderer Gefangene schrieb nach dem Krieg, dass er die Boshaftigkeit und die Grausamkeit, die die deutschen Barbaren ihm gegenüber ausgeübt haben, nie vergessen wird. Auf der anderen Seiten finden wir nuancierte Berichte und nach dem Krieg gibt es sogar ehemalige Gefangene, die eine Zusammenarbeit mit Deutschland wünschen wie Gaston Riou oder Jacques Rivière. Das bringt uns zur Hauptfrage unserer Arbeit. Ist die Gefangenschaft in dieser Hinsicht für die französischen Kriegsgefangenen in Deutschland 1914-1918 die Erfahrung einer Demütigung oder der Anfang einer Aussöhnung gewesen? Unter dieser Hauptfrage steckt eine weitere, die als hintergründig und wichtig erscheint: Wie hat sich das Bild des Deutschen bei den Gefangenen aufgebaut und entwickelt? Die Gefangenschaft ist ein Aspekt des Krieges, währenddessen Mitglieder zweier Nationen zusammenleben und währenddessen die Gefangenen viel über die anderen lernen können - was sie schriftlich bewiesen haben.
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