Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 2,3, Universität Paderborn, Sprache: Deutsch, Abstract: Es gibt unzählige Texte und Filme, die sich mit der Stadt Rom befassen, dabei sind die Beschreibungen und Sichtweisen so vielfältig wie die Stadt selbst. Denn die Stadt Rom hat viele Gesichter. Es ist die Ewige Stadt, die Stadt der Kirche und der Geschichte. Rom ist voller Erinnerungen an vergangene Zeiten, an jeder Ecke finden sich Zeugnisse der Geschichte. Rom ist manchmal stickig, staubig oder schwül. Mal wird die Stadt malerisch, fast träumerisch beschrieben , ein anderes Mal dreckig, laut und nahezu verhasst . Rom ist eine Stadt der Gegensätze. Blickt man über die Dächer Roms, sieht man keine spitze Skyline mit Türmen oder dergleichen, wie zum Beispiel in New York. Der Blick über Rom zeigt die runden Kuppeln der zahlreichen Kirchen. Es ist eine weibliche Stadt, sie, die Stadt Rom. So auch Ursula Bessen: 'Rom ist weiblich konnotiert. Mehr noch: Rom, die Stadt ist weiblich.' Bereits Johann Wolfgang Goethe machte in seiner Schrift Italienische Reise deutlich, dass seine Sehnsucht nach der fernen Stadt Rom die Sehnsucht nach einer Frau ist: '... ich hoffe die Lagunen und die dem Meer vermählte Herrscherin bei schöner Tageszeit zu erblicken und aus ihrem Schoß meine Freunde zu begrüßen.' In Goethes Fall wird Rom hier etwas Sexuelles, aber auch Mütterliches zugesprochen, das klar weiblich konnotiert ist. Allein diese zwei Anspielungen, das Sexuelle und das Mütterliche bilden einen Ausgangspunkt für die folgende Bearbeitung. Denn so vielfältig wie sich die Stadt Rom ihren Bewohnern und Besuchern zeigt, so vielfältig sind auch die Frauen, welche in ihr leben und sich in ihr bewegen. Der Regisseur Federico Fellini widmete Frauen ganze Filme, so zum Beispiel Die Stadt der Frauen oder La dolce Vita, in dem zwar ein Mann die Hauptrolle spielt, sich jedoch alles um die verschiedenen Frauen in seinem Leben dreht. Und eben diese Frauen und die Handlung von La dolce vita befinden sich in Rom. Da Rom als weiblich konnotiert gilt, liegt es nahe, die Charaktere der Frauen dieser Stadt mit den verschieden Seiten der Stadt als solches zu vergleichen und zu verbinden. Dies führt dazu, dass jede Frauenfigur in Fellinis La dolce Vita eine andere Seite der Stadt repräsentiert. Anders verhält es sich bei Friedrich Christian Delius Bildnis der Mutter als junge Frau von 2006.
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