Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,3, Universität Bielefeld (Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Intermedialität - Grafiken zwischen Visualität und Verbalität, Sprache: Deutsch, Abstract: Beeindruckend ist weniger dass, sondern wie dieser Stoff von Sanjay Leela Bhansali auf die Leinwand gebracht wurde. Dass es sich dabei keineswegs nur um eine 'melodramatische Liebesgeschichte' , handelt, wie Michael Mann in einem Abschnitt über den indischen Film seiner jüngst erschienen Geschichte Indiens meint, soll im weiteren Verlauf dieser Arbeit deutlich gemacht werden. Die Verfilmung zeichnet sich nicht nur durch eine ganz eigene Adaption und Interpretation des Romans aus, sondern wird in einer durchaus bemerkenswerten Weise durch jene Gesangs- und Tanzeinlagen bereichert, die für jeden Inder zum Kinoerlebnis dazu gehören, hier aber noch einen näher zu betrachtenden Stellenwert besitzen. Die Verfilmung, die sich insofern durchaus dem Massengeschmack nicht verschließt, weist eine Vielfalt der Ebenen und Bedeutungen auf, die ein näheres Hinsehen rechtfertigt. Im folgenden sollen diese Aspekte unter dem Gesichtspunkt der Intermedialität untersucht werden. Inwieweit hat sich der Roman durch die Verfilmung verändert? Was zeichnet den Roman, was den Film aus. Und was heißt in diesem Zusammenhang überhaupt Intermedialität? Was aber hätte McLuhan dazu gesagt, wenn diese Beteiligung und Vervollständigung für den Zuschauer eines Films gerade zum Filmerlebnis dazu gehört? Entgegen den europäischen Konventionen im Kino selbstversunken dem Filmgeschehen zu folgen, gehört es für den Inder zum Kinoerlebnis mitzusingen, Kommentare zum Filmgeschehen abzugeben, zu klatschen, Missfallen zum Ausdruck zu bringen, zu lachen und zu weinen? Es ändert sich insofern nichts an McLuhans Definition von Film als heißem Medium, als diese Reaktionen vom Publikum nicht erforderlich sind. Für das indische Publikum gehört diese Art der Beteiligung jedoch zu einem gelungenen Filmerlebnis. Und es wird im Folgenden zu zeigen sein, dass auch ein Film des indischen Mainstreamkinos durchaus auch seine literarischen Leerstellen aufweist, die an die Komplexität einer alten Kultur Anschluss suchen. Eine Untersuchung der Intermedialitätsaspekte durch drei der wichtigsten und charakteristischsten Medienwechsel in der Verfilmung des Romans Devdas haben gezeigt, dass der Film mit einem gänzlich anderen und neuen Zeichensystem arbeitet als die Romanvorlage.
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