Unterrichtsentwurf aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Didaktik - Theologie, Religionspädagogik, Note: 2,3, Evangelische Hochschule Berlin (Gemeindepädagogik), Veranstaltung: Seminar und Praktikum 'Kirchliche Arbeit mit Kindern, Eltern und Familien' , Sprache: Deutsch, Abstract: Es gibt einen festen Plan, nachdem seit Jahren biblische Geschichten in einer bestimmten Abfolge im Rahmen der 'Kinderkirche' behandelt werden. An diese Abfolge habe auch ich mich mit meiner Einheit zu halten, weshalb mir das Thema 'Zachäus' vorgegeben ist. In der Methodenwahl bin ich allerdings völlig frei.Ich habe den Anspruch, eine konstruktivistische Didaktik anzuwenden.In Palästina werden zur Zeit des Neuen Testamentes die Zölle eines Bezirks Markt-zölle, Grenzzölle - verpachtet. Vermutlich an denjenigen, der am meisten bietet. Pächter beschäftigen Unterpächter, die einen bestimmten Betrag abzuliefern haben, den Zoll jedoch in die eigene Tasche stecken. Feste Tarife verhindern nicht, dass dieses System zum Betrug verleitet. Und so finden sich Zöllner, was ihr Ansehen betrifft, auf einer Ebene mit Räubern und Dieben wieder. Zachäus ist einer von ihnen. Er hat vermutlich die Oberaufsicht über das Zollwesen der Region um Jericho. Er ist reich. Sein Vermögen häuft sich aus Betrug und Erpressung an. So etwas macht einen bei den Leuten nicht gerade beliebt. Eines Tages kommt Jesus nach Jericho, eine Stadt westlich des Jordans, manchmal auch als Palmenstadt bezeichnet. Ein idealer natürlicher Siedlungsort, weil er dank seiner ergiebigen Quellen über Jahrtausende eine Oase war. Wo Jesus auftaucht, ist tüchtig Betrieb. Den möchte man sehen. Da kommt schnell eine Menge zusammen, die einem die Sicht verstellen kann. Vor allem, wenn man klein ist. Und Zachäus ist nicht nur reich, sondern auch klein. Ziemlich klein. Aber eben auch neugierig. Und so steigt er auf einen Maulbeerbaum. Das ist ebenso pfiffig wie komisch. Aber es kann ja von Zeit zu Zeit ganz nützlich sein, Abstand zu gewinnen und den Überblick zu behalten. Freie Sicht also auf Jesus. Der entdeckt den Zöllner hoch oben in den Ästen und ruft hinauf: 'Ich möchte bei dir bleiben, heute, in deinem Haus.' Er lädt sich einfach selber ein. Zu Essen und Trinken, vielleicht auch in ein Bett. Was Zachäus hoch erfreut, stimmt die Umstehenden mürrisch: Bei einem Menschenquäler kehrt er ein, einem Steuereintreiber! Nicht nur die Schriftgelehrten empfinden dies als Provokation... Jesus erkennt im Verhalten des Mannes so etwas wie anfänglichen Glauben, eine verschämte Sehnsucht nach Umkehr und wahrem Leben, deutet die Stuttgarter Erklärungsbibel das Versprechen des Zöllners: Die Hälfte seines Besitzes will er den Armen geben.
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