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E-Book

Praxis der Stimmtherapie

Logopädische Behandlungsvorschläge und Übungsmaterialien

AutorUte G. Bergauer
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl225 Seiten
ISBN9783540264644
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis26,99 EUR
Ziel des hier vorgestellten Therapieprogramms ist die Harmonisierung der vier Komponenten des Sprechvorgangs - Atmung, Tonus/Haltung, Stimmbildung und Artikulation - bei Patienten mit Stimmproblemen. Therapievorschläge für die besonders häufigen Störungsbilder - funktionelle Dysphonien, Stimmlippen- und Mutationsstörungen - sind auf das Nötige und Wesentliche konzentriert dargestellt, so dass sie sich in der praktischen Arbeit direkt umsetzen lassen.

Vor allem zu den Schwerpunkten Stimme, Artikulation und Prosodie (Akzentuierung des Gesprochenen durch Klangfarbe, Sprachmelodie und Betonung) bietet das Buch eine reiche Auswahl an Arbeitsvorlagen auf Lautgruppen- und Wortebene, aber auch in Form literarischer Kurztexte, die sich als besonders anregende Übungsmedien bewährt haben. 

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Leseprobe
2 Haltung – Tonus – Bewegung (S. 24-25)

2.1 Grundlagen

Definition „Tonus" bedeutet Körperspannung, d. h. Spannung des Körpers in seiner umfassenden Ganzheit. Der Eutonus (Wohlspannung bzw. ökonomische Gesamtspannung) zeigt sich in der Haltung und umfaßt immer eine ganzheitliche Funktion, die in ihren Einzelkomponenten übereinstimmen muß. Darum bedeutet Haltung immer eine der Situation entsprechende Haltung. Wie in allen Kapiteln immer wieder erwähnt wird, gehört die Tonusregulation als fester Bestandteil zu einem ganzheitlichen Therapiekonzept. Es gibt keine isolierten Fehlspannungen; immer wird sich Fehlspannung als funktionale Kette auswirken.

Es kann keine deutliche Artikulation entstehen, wenn die Gesichtsmuskulatur angespannt ist; es entsteht kein resonanzreicher Ton, wenn die Schultern hochgezogen und verspannt sind; es bildet sich keine Durchlässigkeit, wenn die Füße dicht nebeneinander oder im Kreuzbeinstand stehen und die Knie durchgedrückt sind. Im Sitzen zeigen sich oft ein vorgeschobenes Kinn, ein vorgeneigter Hals, ein eingefallener Brustkorb, übereinandergeschlagene Beine, ein Rundrücken oder ein Hohlkreuz, die den Atemraum und die Tonqualität einschränken.

Allgemeine Beschwerden wie Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen haben ihre Ursachen meist in Haltungsproblemen und Verspannungen. Viele unserer Patienten bräuchten außer einer logopädischen Therapie auch eine krankengymnastische Behandlung oder die Teilnahme an einer Rückenschule bzw. Wirbelsäulengymnastik.

Dies sind nur einige Beispiele für gestörte Tonusverhältnisse, die jegliche Arbeit an Atmung, Artikulation und Stimme beeinträchtigen. Eine jahrelange Fehlhaltung wird man nicht vollständig beseitigen können. Jedoch läßt sich Körpergefühl entwickeln und eine Besserung erreichen. Eine Korrektur der Fehlhaltung sollte dann als Fernziel angestrebt werden. Dies ist meist ein langwieriger Prozeß und erfordert viel Eigen- und Fremdkontrolle.

> Die Befindlichkeit eines Menschen drückt sich also aus in Haltung, Bewegung und Stimme (aus Coblenzer 1987).


2.2 Begriffe und Redewendungen: Haltung – Tonus – Bewegung

Im folgenden werden Begriffe aufgelistet, die Haltung, Bewegung und Tonus des Menschen beschreiben.

Haltung und Verhalten

Haltungs- und Verhaltenskorrektur

Haltung bewahren

keinen Halt haben, d. h. haltlos sein

Haltung – Zurückhaltung – Fehlhaltung

Verspannung – Spannung – Entspannung

verspannt – gespannt – angespannt – entspannt Anspannung zu Wohlspannung

Verkrampfung zu Entspannung

Spannungsabbau – Spannungsaufbau

Spannungsregulation – Spannungsausgleich

den Kopf hängen lassen

vom Leid gebeugt

sein Kreuz tragen

Beispiele für Redewendungen, die die Begriffe Haltung und Tonus beinhalten, sind im folgenden aufgelistet:

Haltung bringt Atem – schlechte Haltung stiehlt Atem!

Ton braucht Tonus!

Aus dem Ton den Tonus heraushören – aus dem Tonus den Ton ablesen, d. h. den Tonus ausbalancieren.

Angst verändert Tonus, und Schmerz verändert Tonus.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur 2. Auflage5
Geleitwort zur 1. Auflage7
Vorwort zur 1. Auflage9
Inhaltsverzeichnis11
Einführung14
Die Rolle des Therapeuten15
Was heißt eigentlich Therapie?15
Therapieverlauf15
Einstieg in die Therapie15
Üben – aber wie?16
Therapieplan16
Akupädie18
Wege und Ziele in der Hörerziehung18
Elemente der Akupädie19
Allgemeine Hinweise zur Stimmtherapie19
1 Atmung22
1.1 Grundlagen23
1.2 Begriffe und Redewendungen: Atem24
1.3 Sprichwörter und Lyrik: Atem24
1.4 Befundung der Atemfunktion25
1.5 Befundung des Lungenvolumens (Vitalkapazität)26
1.6 Atemtherapie26
1.7 Übungen: Atmung29
2 Haltung – Tonus – Bewegung36
2.1 Grundlagen37
2.2 Begriffe und Redewendungen: Haltung – Tonus – Bewegung37
2.3 Sprichwörter und Lyrik: Haltung – Tonus – Bewegung38
2.4 Befundung der Haltung, der Bewegung und des Tonus39
2.5 Therapie: Haltung – Tonus – Bewegung39
2.6 Übungen: Haltung – Tonus – Bewegung41
3 Stimme52
3.1 Grundlagen54
3.2 Begriffe und Redewendungen: Stimme54
3.3 Sprichwörter: Stimme55
3.4 Befundung der Stimmleistung55
3.5 Funktionelle Dysphonie60
3.6 Therapie: Funktionelle Dysphonie61
3.7 Übungen: Funktionelle Dysphonie61
3.8 Mutationsstörungen (Stimmwechselstörungen)163
3.9 Therapie: Mutationsstörungen163
3.10 Übungen: Mutationsstörungen165
3.11 Stimmlippenlähmung175
3.12 Therapie: Stimmlippenlähmung176
3.13 Übungen: Stimmlippenlähmung176
4 Artikulation (Tonansatz, Stimmansatz, Stimmschlag)178
4.1 Grundlagen179
4.2 Begriffe und Redewendungen: Artikulation180
4.3 Sprichwörter: Artikulation180
4.4 Befundung der Artikulation180
4.5 Therapie: Artikulation181
4.6 Übungen: Artikulation181
5 Prosodie192
5.1 Grundlagen193
5.2 Sprichwörter: Prosodie193
5.3 Befundung der Prosodie193
5.4 Übungen: Prosodie195
Literaturverzeichnis220
Sachverzeichnis224

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