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Das expressionistische Wandlungs- und Verkündigungsdrama am Beispiel von Walter Hasenclevers 'Der Sohn'

AutorHans-Georg Wendland
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl24 Seiten
ISBN9783656432647
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Didaktik - Deutsch - Literaturgeschichte, Epochen, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Philosophische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Anlässlich der ersten deutschen (nicht-öffentlichen!) Aufführung seines Dramas 'Der Sohn' am 8. Oktober 1916 im Dresdener Albert-Theater erklärt Walter Hasenclever vor geladenen Gästen mit überschwänglichem Pathos, dieses Stück sei das Drama der 'Menschwerdung' und habe keinen geringeren Zweck als den, 'die Welt zu ändern'. Damit erweist er sich als Vertreter des 'messianischen Expressionismus', d. h. als ein Autor, dessen Protagonist von einer quasi-religiösen Sehnsucht nach Erneuerung angetrieben wird und die Rolle eines Verkünders übernimmt, der wie der Autor selbst ein neues Zeitalter heraufdämmern sieht, wie es im Titel der 1920 von Kurt Pinthus herausgegebenen Gedichtsammlung 'Menschheitsdämmerung' zum Ausdruck kommt. Wie sehr Walter Hasenclever von diesem Gedanken beflügelt wird und welche Hoffnungen er mit seinem Protagonisten als Symbolgestalt dieser 'Menschwerdung' verbindet, zeigt sich in seinem Bekenntnis, er stehe 'mit all seinen Sympathien auf seiten des Sohnes' und sei von ihm 'begeistert' (Brief an Kurt Hiller vom 28. November 1913) Der von Hasenclever verwendete Begriff der 'Menschwerdung' wird von den jungen Expressionisten als Kontrastbegriff zur zeitgenössischen Gesellschaft verstanden. Sie wird als überholt betrachtet und muss überwunden werden, um ein in die Zukunft projiziertes säkularisiertes Paradies auf Erden zu schaffen. Kurt Hiller, der Begründer des Aktivismus, ruft zur politischen Tat auf, um diesen Veränderungs- und Erneuerungsprozess zu verwirklichen. Statt sich resignierend in das vermeintlich Unabänderliche zu fügen, solle der Mensch 'nicht indisch-weltabgewandt die Schicksale hinnehmen', sondern 'sich promethisch gegen sie auflehnen', Schluss machen 'mit der Gewohnheit, Opfer der Abläufe zu sein' und 'keine Anstrengung scheuen, Herr der Abläufe zu werden.'

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