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Die Kaiserkrönung Karls des Großen

AutorCarsten Lux
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl39 Seiten
ISBN9783638383936
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Universität zu Köln (Historisches Seminar), Veranstaltung: 'Der Entstehungsprozess des mittelalterlichen Deutschen Reiches', 53 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Es gibt keinen stichhaltigen Grund anzunehmen, Karl der Große habe das Kaisertum nicht angestrebt oder er sei ein 'Kaiser-wider-Willen' (Schramm) gewesen. Diese Arbeit macht deutlich, dass die Errichtung des nachantiken, abendländischen Kaisertums im Jahre 800 nicht das Ergebnis eines einzelnen machtbewussten Willens war, sondern aus wenigstens drei Quellen zu schöpfen ist. Der Wille Karls des Großen manifestierte sich erstmals deutlich in der Reaktion auf das Konzil von Nikaia (787). In den Libri Carolini gibt er schon 794 der Mit- und Nachwelt in klaren Worten zu erkennen, dass er nicht nur die imperiale, sondern auch die in Kirchenfragen universale Macht im imperium christianum anstrebte. Die Aufwertung der so genannten 'Kölner Notiz' - also die 'Übergabe des Imperiums' durch die byzantinische Kaiserin Eirene an Karl schon 797/98 - erlaubt es, den Byzanzbezug auf die Kaiserkrönung neu einzuschätzen. Sowohl die Mediaevistik (Fried) als auch die Byzantinistik (Lilie) sehen in den acht 'dürren Worten' (Löwe) der 'Notiz' einen Katalysator der Erhebung Karls zum Kaiser des Westens. Das Attentat auf Papst Leo III. im Jahre 799 scheint hier nur den noch ausstehenden 'Rest' besorgt zu haben. Der kausale Zusammenhang zwischen Revolte und Krönung in Rom, den die 'lokalistische Theorie' (Heldmann) über Jahrzehnte möglicherweise zu stark betont hat, ist zwar keineswegs auszuschließen, doch ohne den Bezug auf das byzantinische Kaisertum reicht diese Theorie nicht weit. Karl sah sich im Verlauf der Ereignisse um das Attentat auf dem Gipfelpunkt seiner faktischen Macht, der nur die nominelle Würde (das nomen imperatoris) noch fehlte. Der Papst - die schwächste der drei Mächte - sah 799 möglicherweise die lange ersehnte Gelegenheit gekommen, sich einen festen Platz 'neben', wenn nicht gar 'über' den weltlichen Gewalten zu erobern. Auch wenn im Vorfeld möglicherweise anderes abgesprochen worden war (Schweigen der Quellen), nahm Leo III. Weihnachten 800 das Heft in die Hand und schwang sich zum 'Kaisermacher' Karls des Großen auf. Für die Annahme, dass die 'Rechnung' des Papstes nicht aufgegangen ist, spricht die von Einhard überlieferte Reaktion Karls, er hätte die Kirche nicht betreten, 'wenn er die Absicht des Papstes geahnt hätte.' In der Rückschau der über 800jährigen 'deutschen' Geschichte des Kaisertums fällt das Urteil über das Ereignis am Weihnachtstag 800 zumindest zwiespältig aus.

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