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Der Canossagang von 1077 - eine Niederlage für Heinrich IV.? -

eine Niederlage für Heinrich IV.? -

AutorMaike Berhorst
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl19 Seiten
ISBN9783638341974
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, 18 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Kaum ein Ereignis der mittelalterlichen Geschichte hat sich bis heute so in das Gedächtnis der Menschen eingeprägt wie der Gang König Heinrichs IV. nach Canossa im Jahr 1077. Er ist zum Symbol für Schmach und Demütigung geworden und wird teilweise heute noch auf aktuelle Ereignisse bezogen, meist jedoch ohne sich die eigentliche Bedeutung und Herkunft deutlich zu machen. Diese doch sehr negative Auffassung des Ereignisses stammt größtenteils aus der Zeit des Reichskanzlers Otto von Bismarck. Er gebrauchte den Ausdruck 'nach Canossa gehen wir nicht' am 14. Mai 1872 vor dem Reichstag in Berlin zu Beginn des sogenannten Kulturkampfes, einem schweren Konflikt zwischen der deutschen Reichsregierung und der Kurie in Rom. Eine solche Demütigung eines deutschen Herrschers vor dem Oberhaupt der römischen Kirche wie 1077 sollte nach Bismarcks Meinung nicht noch einmal geschehen. Die Frage ist nun, ob das Ereignis auch eine andere Bewertung zuläßt. Ist die negative Auffassung dieses Ereignisses überhaupt gerechtfertigt? Gab es im Winter 1077 auf der oberitalienischen Burg Canossa wirklich einen Triumph des Papstes über den König, einen Sieg des Sacerdotiums über das Regnum? Die vorliegende Arbeit soll der Frage nachgehen, ob es in Canossa einen Sieger gab. Dazu sollen auch die Ereignisse des Jahres 1076 in Betracht gezogen werden, da der Gang nach Canossa eine Konsequenz dieser war. Sowohl die Quellen- als auch die Forschungslage zu diesem Ereignis der Geschichte ist sehr umfangreich. Viele Historiographen dieser Zeit beschäftigten sich mit den Jahren 1076/77 und erkannten schon ihre Besonderheit und Einzigartigkeit an. Von ihnen sind vor allem die Mönche Lampert von Hersfeld und Berthold von Reichenau zu nennen. Es ist allerdings zu beachten, dass die meisten zeitgenössischen Geschichtsschreiber deutlich auf Seiten des Papstes und der Kirche standen und daher ihre Bewertung der Ereignisse kritisch zu hinterfragen ist. Als weitere wichtige Quelle stehen uns die Briefe Papst Gregors VII. sowie die Briefe Heinrichs IV. zur Verfügung, die unmittelbar von den Ereignissen berichten. Auch in der Forschung wurde über den Gang nach Canossa teils heftig diskutiert und es stehen sich mehrere kontroverse Meinungen gegenüber, von denen die Wichtigsten in der vorliegenden Arbeit dargelegt werden.

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