Geschichte
Die Gründung der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) geht auf das Jahr 1961 zurück. Im Juni empfahl der Wissenschaftsrat, sieben neue Medizinische Akademien in der damaligen Bundesrepublik zu gründen. Ziel war es, 7.000 neue Studienplätze zu schaffen. Der Niedersächsische Landtag beschloss noch im selben Monat, die Einrichtung einer Medizinischen Hochschule in Niedersachsen zu forcieren.
Im Dezember 1961 trat der Gründungsausschuss für eine Medizinische Akademie Hannover zusammen. Bereits im Februar 1962 entschied sich dieses Gründungsgremium für den Standort Hannover. Am 1. April 1963 erging ein Erlass der Landesregierung zur Gründung einer Medizinischen Akademie Hannover – der späteren MHH.
Nach nicht einmal vier Jahren Planungsphase standen bereits 1965 die Struktur der Hochschule und das bauliche Konzept fest. Am 17. Mai 1965 konnte die MHH feierlich in Räumen der Tierärztlichen Hochschule Hannover eröffnet werden. Gründungsrektor war der aus Göttingen berufene Internist Professor Dr. Rudolf Schoen. Ihm folgte als erster gewählter Rektor Professor Dr. Fritz Hartmann, der die inhaltliche und bauliche Konzeption der Hochschule entscheidend beeinflusst hat. Die MHH wurde als eine Campushochschule auf dem Gelände im Roderbruch realisiert. Durch die räumliche Nähe der einzelnen Kliniken und Institute sind Krankenversorgung, Forschung und Lehre eng miteinander verbunden.
Zum Sommersemester 1965 begann der Lehrbetrieb, zunächst im Krankenhaus Oststadt. Das Verhältnis von 12 Lehrenden zu 41 Lernenden war ideal. Dieser Zustand währte aber nicht lange. Die Zahl der Studierenden stieg innerhalb von zehn Jahren auf rund 1.000, nach 20 Jahren bereits auf 3.000. Die Zahl der Hochschullehrer wuchs durch den Aufbau neuer Abteilungen von anfangs 12 auf rund 140. Nur 12 Jahre nach der Gründung der Hochschule waren 80 Prozent der geplanten Abteilungen und Kliniken eingerichtet.
Als akademische und nicht nur klinische Einrichtung wählte die MHH folgenden Leitspruch, mit den sie ihre Ideale und Zielsetzung als Verpflichtung und Aufgabe umreißen will:
Unitas in necessariis,
Einigkeit im Grundsätzlichen
Libertas in dubiis,
Freiheit in Zweifelsfällen
Caritas in omnibus,
Nächstenliebe in Allem