Hundeerziehung
Wie funktioniert eigentlich die erfolgreiche Hundeerziehung?
Seit inzwischen 12 Jahren beschäftige ich mich mit Hunden und habe durch den langjährigen Kontakt mit Hunden verschiedener Charaktere ein sehr gutes Wissen aufbauen können, was die Hundeerziehung angeht. Die richtige Hundeerziehung setzt nicht nur Fingerspitzengefühl voraus. Viel wichtiger ist es noch, dass sich der Mensch in den Hund einfühlt und sein Denken an das seines Vierbeiners anpasst. Nur so ist ein Verständnis zwischen Hund und Halter möglich und das wiederum ist wichtig für die richtige Hundeerziehung. Was können Menschen falsch machen, wenn es um die Hundeerziehung geht?
Hund und Halter denken unterschiedlich
Der Mensch denkt oftmals sehr emotional und ist dabei nicht selten subjektiv geprägt. Das ist beim Hund anders. Er orientiert sich bei seinen Handlungen nicht viel subjektiven Einschätzungen und er handelt auch nicht rein emotional. Ein Großteil des Hundeverhaltens ist schlicht und einfach geprägt von einem arttypischen Verhalten. Dabei steht das Rudel ganz oben in der Prioritätenliste des Hundes. Genau hier liegt aber schon ein großer Fehler von Hundehaltern, denn sie integrieren den Hund nicht ausreichend in das eigene Leben und das wiederum hat zur Folge, dass das Rudelverhalten des Hundes sich nicht stark ausprägt. Das Leben mit Hund ist nicht reduziert auf das Füttern, Pflegen und Gassigehen. Auch wenn das Moderne Leben uns häufig zwingt, den Hund beispielsweise aus dem Berufsleben herauszuhalten, sollte der Alltag grundsätzlich so viel wie möglich gemeinsam mit dem Hund erfolgen. Das fördert die Bindung zwischen Hund und Halter und ist die beste Basis für eine erfolgreiche Erziehung.
Der Hund kommuniziert über Körpersprache
Beobachtet man einen Hund, stellt man fest, dass er täglich ständig mit dem Körper agiert. Der Schwanz richtet sich auf oder wedelt beziehungsweise hängt eher unmotiviert herunter. Das Fell sträubt sich im Nacken oder der Hund folgt dem Halter mit den Augen. Dass dies so ist, liegt daran, dass der Hund mit seinen Artgenossen überwiegend über Körpersprache kommuniziert. Der Mensch wird vom Hund als Artgenosse wahrgenommen und so orientiert sich der Hund auch hier an der Körpersprache, um seinen menschlichen Artgenossen zu verstehen. Der Mensch allerdings ist eine andere Kommunikation gewohnt und erwartet, dass der Hund seinen Worten folgt. Das lässt sich auch mit kurzen und knappen Befehlen umsetzen, auf die der Hund hört. Allerdings ist es so, dass viele Hundehalter dazu neigen, den Hund als passiven Gesprächspartner zu betrachten. Genau hier schaltet der Hund ab. Wird die Erziehung also über viel Reden umgesetzt, muss der Hundehalter sich nicht wundern, wenn der Hund nicht wie gewünscht agiert. Die Hundeerziehung funktioniert optimalerweise also über die Körpersprache - nicht über langes Reden. Die verbale Erziehung sollte über knappe Befehle wie eben "Platz", "Sitz" oder "Bleib" erfolgen.
Der Hund wird vermenschlicht
Ein Phänomen, das bei vielen Hundehaltern zu verzeichnen ist, liegt darin, dass der Hund nicht als tierischer Partner, sondern als Ersatzmensch betrachtet wird. Unterstützt wird das durch die Industrie, die viele Produkte vertreibt, die nicht dem Hund, sondern dem Halter Freude bereiten. Ein gutes Beispiel ist ein perfekt dem menschlichen Bett nachempfundenes Hundebett. Einem Hund reicht ein bequemer Schlafplatz mit Decke oder Kissen - das Bett dient nur der Befriedigung des Menschen, seinem Hund etwas vermeintlich Gutes zu tun. Das schlägt sich auch auf die Erziehung nieder. Viele Hundehalter erwarten auch hier vom Tier menschliches Verhalten und eben auch ein solches Verständnis, dass das Tier aufbringen soll. Fakt ist aber, dass eine gute Hundeerziehung sich am Hund und dessen Verständnis orientiert und nicht, dass der Hund gezwungen wird, sich menschlich zu verhalten und so zu verstehen.
Langeweile ist kontraproduktiv für eine gute Hundeerziehung
Wird täglich zur gleichen Zeit gefüttert und die Gassirunde immer zur gleichen Zeit und im gleichen Umfeld umgesetzt, fühlt der Hund sich schnell gelangweilt. Er weiß schon heute, was ihn am morgigen Tag erwartet. Das wiederum mindert aber die Bindung an den Menschen. Genau hier liegt das Problem einer erfolgreichen Erziehung. Ohne Bindung und Spannung, dass mit Herrchen oder Frauchen gemeinsame interessante Erlebnisse möglich sind, funktioniert darauf folgend auch die Hundeerziehung nicht.
Die Basis einer guten Hundeerziehung bildet ein gutes Verhältnis zwischen Hund und Halter
Um eine erfolgreiche Erziehung umzusetzen, muss der Halter für den Hund immer interessant bleiben. Das heißt nicht, dass man permanent den Hund bespaßen muss. Regelmäßige spannende gemeinsame Erlebnisse sind aber Bedingung, damit das Zusammenleben und die Erziehung funktionieren.
Besuchen Sie den Blog hier:
Blogger | aktualisiert am | Seitenaufrufe | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
Tanja Bandermann | 17.08.2017 | 70 | ||||
Ansprechpartner | Tanja Bandermann | |||||