VORWORT
Ich bin aktiv praktizierender evangelischer Christ. Ich fühle mich wohl in unserer kleinen Gemeinde, und das wird höchstwahrscheinlich auf lange Sicht auch so bleiben. Meine kulturelle Herkunft ist für den Leser dieses Buches allerdings nicht entscheidend, denn meine allgemeine Lebenseinstellung und gewonnenen Erfahrungen führten zu den zusammen getragenen Gedanken.
Aufgewachsen bin ich im katholischen Rheinland mit katholischem Kindergarten und Grundschule sowie moslemischen Schulkameraden. Mein größtes Hobby wurde im Laufe der Jahre das Reisen. Während andere ihr Geld für teure Autos, Markenkleidung oder Partys ausgaben, versuchte ich, mit möglichst wenig Geld so weit wie möglich um den Globus zu kommen. Dabei war ich immer ein offenherziger Beobachter. So führte mich meine Wissbegierde schon früh nicht nur in Moscheen, Synagogen und griechisch- sowie russisch-orthodoxe Kirchen in den jeweiligen Ländern, sondern auch in taoistische Tempel und buddhistische Klöster. Ich besuchte Meditationskurse in Thailand und in Shinto-Tempeln in Japan. Meine Reisen führten mich aber auch zu traditionellen Indianer-Stämmen Süd-, Mittel- und Nordamerikas und zu noch ursprünglichen Afrikanern wie den Ndebele oder der Zulu in Südafrika und den Buschmännern in Namibia.
Während der letzten 15 Jahre war es mir vergönnt, neben all den täglichen Aufgaben Zeit zu finden für mehr als 100 Bücher zu spirituellen Themen. Die Bibel, der Koran und auch viele verschiedene Religions- und Esoterik-Bücher brachten mir viele neue und wunderbare Erkenntnisse. Dazu kommen unzählbare Zeitungsartikel, Wissensmagazine, Hörbücher, Fernsehsendungen, Kinofilme, Internetforen sowie verschiedenste Fachwebseiten zu diversen Themen; und natürlich bereichernde Gespräche mit den unterschiedlichsten Menschen aus verschiedensten Kulturen, auf die ich besonders durch meinen Beruf oder auch durch meine Arbeit bei der Kirche immer wieder treffe.
Nicht zuletzt mein bereits im Oktober 2000 gegründetes Internetforum zu diesem komplexen Thema gab viele neue Denkansätze und führte mich zu den verschiedensten, ebenso spirituell interessierten Menschen, die immer zahlreicher wurden über die Jahre. Diese aktiven Mitglieder motivierten mich letztendlich auch, die zusammengetragenen Ideen und Gedichte in einem Buch zu veröffentlichen.
Immer wenn ich ein Buch zu Ende gelesen hatte, versuchte ich den Kern des Buches zusammenzufassen und war fasziniert von den starken Parallelen zwischen der Bibel, dem Koran, der Bhagavad Gita des Hinduismus und vielen anderen Weltanschauungen mehr. Dazu kamen Bücher wie der „Kalender der Weisheit“ [2] von Leo (Lev) Tolstoi, der für mich mit seiner Zitatensammlung zum großen Vorbild wurde. Dieses Buch animierte mich ebenfalls, viele Zitate von großen Denkern aus verschiedensten Kulturen zu sammeln, die mit möglichst wenig Worten die Dinge auf den Punkt brachten. Aber in Büchern wie dem von Tolstoi fehlen aufgrund des Erstellungsjahres große Persönlichkeiten des Friedens wie Gandhi, Mandela oder Einstein und Schweitzer.
Wenige Tage bevor ich mit dem Schreiben begann fand ich dann auch ein außergewöhnlich gut passendes Zitat:
Wenn es ein Buch gibt, das du wirklich lesen willst,
aber das noch nicht geschrieben wurde,
dann musst du es selbst schreiben.
Toni Morrison
Und damit bringt sie auf den Punkt, was mich zu einer Art schriftlichen Fassung meiner Internetseite veranlasste. Meine spirituelle Seite hatte ich damals, mangels eines anderen Begriffs, einfach „PEGOWAHR“ genannt:
P = Philosophie, E = Esoterik, G = Glauben, O = oder, WAHR = Wahrheit.
Ich bin ein Suchender, ein Beobachter oder Lernender, der immer wieder Verbindendes zu diesem Thema findet. Denn stets kreisten ganz offensichtlich die höchsten Gedanken der Kulturen und Denker der Geschichte um ein und denselben Kern; wenn auch in Details abweichend, in Nuancen unterschiedlich, aber ganz sicher alles als Teil der EINEN Wahrheit, die alles verbindet. (Philosoph = Griechisch „Freund der Weisheit“)
Leider streiten die Menschen immer wieder darüber, wer nun im Recht ist, oft sogar mit Waffengewalt – im Kleinen wie im Großen. Oft höre ich von Extremisten und Fundamentalisten: „Es kann nur eine Wahrheit geben!“ Und meine Meinung ist: Wenn es tatsächlich nur eine Wahrheit gibt, dann ist ALLES ein Teil der EINEN Wahrheit und nicht das Gegenteil davon!
Ich sehe das so: Betrachten wir ein Kirchenfenster mit verschiedenfarbigen Fensterscheiben, in Blei gegossen. Das Sonnenlicht scheint für alle gleich von außen und unentwegt in der gleichen Stärke, Temperatur und Menge. Im Innern jedoch kommt es durch den Unterschied der Tönung zu unterschiedlichen Kontrasten und Farbspielen. Derjenige, der unter dem gelben Fenster sitzt, könnte nun denken, dass die Sonne gelb ist, derjenige unter dem roten würde vielleicht denken, die Sonne scheine nur in Rot und der unter dem blauen und grünen entsprechend. Jedoch bleibt das, was von außen hereinscheint, stets gleich: Die Sonne. Dieses reine Licht zu entdecken sollte Ziel eines jeden sein, unabhängig der eigenen Religion, Konfession und Denkweise. Lesen Sie dazu das Höhlenbeispiel von Platon aus dem alten Griechenland.
Böses teilt, trennt und separiert. Gutes verbindet, vereinigt in Liebe und bringt Freude in die Welt. Jeder von uns kennt unzählige Beispiele dafür.
Meine Gedanken hier sollen die Menschen vereinen und auf das Wesentliche zurückbesinnen lassen. Religion kommt nicht umsonst von Re-Ligio = Rück-Verbindung (Re-Link). Eine Rückverbindung zu Gott ohne all unser dualistisches Denken in Schwarz und Weiß.
Warum soll nicht alles nebeneinander existieren können? Warum muss immer das eine absolut richtig und das andere absolut falsch sein? Das führte mich zum Panentheismus, eine der ältesten, wenn nicht sogar die älteste Lehre der Menschheit. Wenn man bereits eine Vorstellung von Gott hat, kann man sich durch andere Vorstellungen noch bereichern. Auch als Atheist muss man nicht im klassischen Bild vom alten Mann mit Bart verweilen. Gott kann ein Platzhalter wie das X in der Mathematik sein. Gott = Natur, Gott = Universum, Gott = Energie, Gott = Liebe und so weiter.
Wir atmen alle die gleiche Luft, leben unter der gleichen Sonne, auf dem gleichen Planeten, stammen höchstwahrscheinlich von der gleichen Urmutter ab und beziehen uns auf die gleichen ethischen Werte. Alles ist eins, warum ist das für uns Menschen so schwer einzusehen? Vielleicht hatten Sie jemals Gelegenheit einem Astronauten zuzuhören, der von seinen Erlebnissen und Eindrücken berichtet. Egal welcher Nationalität: Wenn sie da oben im dunklen All auf den herrlich blauen Planeten herunter blicken, sind sie alle fasziniert von diesem Frieden, den er ausstrahlt. Diese Mutter Erde, die uns zu einer liebgewonnen Heimat geworden ist, wirkt von oben, als gäbe es keine Grenzen, keine Kriege, keine Mauern und Zäune.
Man fragt sich: Warum streiten die sich da unten um dieses oder jenes? Warum arbeiten sie nicht zusammen am gemeinsamen Frieden und Fortschritt?
Ich hoffe sehr, dass Ihnen dieses Buch ein wertvoller Dünger für Ihr persönliches spirituelles Wachstum sein wird - dass es zur Vereinigung beiträgt. Es wäre mir eine Freude und ein besonders großes Geschenk, wenn es auch für den Leser zu einer Bereicherung wird, etwas im Innern bewegt und zum Frieden, innen wie außen, führt.
Ich wünsche dem Leser nun viel Vergnügen mit meinem „Wegweiser durch das System Gott“ – jetzt schon in zweiter Auflage!
Genießen wir nun gemeinsam diesen Ausflug...
Unsere Gesellschaft ist reich an Waren, aber arm an Wahrem. Ernst Ferstl
Wir bedürfen der Verbindung mit großen Denkern,
um selbst zu Denkenden zu werden. William Channing
Die Kutte macht noch nicht den Mönch aus. Römisches Sprichwort
Ich war immer Atheist, bis ich erkannte dass ICH Gott bin. Unbekannt
Der Atheismus ist ein grausames und langwieriges Unterfangen,
ich glaube, ihn bis zum Ende betrieben zu haben. Jean Paul Sartre
Die Atheisten haben meist eine klarere und ausgefeiltere Vorstellung von dem Gott, den es ihrer Meinung nach nicht gibt, als die Gläubigen. Unbekannt
Es gibt Zufälle, an denen noch die Fingerabdrücke Gottes haften.
Nikolaus Cybinski
Falls der Mensch Gott nicht erkennt und nicht begreift, so hat er noch kein Recht,
daraus zu schließen, es gäbe keinen Gott. Die gesetzmäßige Folgerung daraus ist nur
die, dass er noch nicht fähig ist, Gott zu erkennen und zu begreifen. Es gibt nur für
den keinen Gott, der ihn nicht sucht. Suche Ihn, und er wird sich Dir offenbaren.
Gott existiert nur für diejenigen, die ihn suchen. Fange an zu suchen:
Du wirst ihn in dir und dich in ihm finden. Leo Tolstoi
Menschenverachtung ist eine schlimme Form der Gotteslästerung. Alfred Kerr
Es gibt unzählige Definitionen von Gott.
Doch ich bete Gott nur als Wahrheit an. Mahatma Gandhi
Viel mehr Menschen müssen mit dem geistigen Existenzminimum
auskommen als mit dem materiellen. Harold Pinter
Eine Wahrheit kann erst wirken, wenn der Empfänger für sie reif ist.
Christian Morgenstern
Kühner, als das Unbekannte zu erforschen, kann es sein,
das Bekannte zu bezweifeln. Hans Kasper
Das Böse darf auch nicht gedacht werden. Pelagus, englischer Mönch
Es gibt keine Wunder für den, der sich nicht wundern kann.
Marie von...