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E-Book

Mosambik entdecken

Reiseführer durch den unbekannten Südosten Afrikas

AutorBeatrice Sonntag
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl172 Seiten
ISBN9783741201370
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Beatrice Sonntag ist eine begeisterte Weltreisende, Bloggerin und Buchautorin, die mit «Mosambik entdecken» die Aufmerksamkeit der deutschsprachigen Reisenden auf dieses noch weitgehend unbekannte Reiseziel in Ostafrika lenken möchte. In diesem kompakten Reiseführer sind alle Sehenswürdigkeiten dieser einst portugiesischen Kolonie beschrieben und die wichtigsten Reisetipps, Vorsichtsmaßnahmen und Informationen zusammengefasst, die man für eine Reise nach Mosambik benötigt.

Beatrice Sonntag hat bereits mehr als die Hälfte aller Staaten dieser Erde bereist, betreibt einen Reiseblog auf www.beatrice-sonntag.de und veröffentlicht regelmäßig Bücher mit Reiseerzählungen sowie nunmehr den dritten Reiseführer.

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Leseprobe

Geschichte


Historiker gehen davon aus, dass die ersten Einwohner von Mosambik nomadisch lebende Jäger und Sammler waren, die mit den San (Bewohner der Kalahari-Wüste) verwandt waren. Die erste Sprache, die hier gesprochen wurde, war also mit dem Khoisan verwandt. Um das Jahr 1000 vor Christus kamen Menschen aus dem Gebiet des heutigen Niger an die Ostküste Afrikas. Diese neuen Siedler brachten neben ihrer Bantu-Sprache auch Kenntnisse in der Landwirtschaft und sogar in der Eisenverarbeitung mit, welche für die Verwandten der San vollkommen neu waren.

In den kommenden Jahrhunderten gab es mehrere Einwanderungswellen und zahlreiche Einflüsse und Neuerungen erreichten Mosambik. Die Bantu sprechende Bevölkerung war dazu übergegangen, in Dorfgemeinschaften zu leben. Einige dieser Gemeinschaften wuchsen und entwickelten sich nach und nach zu kleinen Königreichen. Das heutige Mosambik war aber bis zum 20. Jahrhundert nie ein geeintes Reich.

Zu den wichtigsten dieser Königreiche zählte das Reich der Shona oder auch Karanga, das im Grunde aus einer Vielzahl kleinerer Einheiten bestand und sein Zentrum auf dem Territorium des heutigen Simbabwe hatte. Gleichzeitig mit dem Niedergang des Reiches der Shona um die Mitte des 15. Jahrhunderts erstarkte das Reich der Monomotapa. Seine Hauptstadt befand sich im Zentrum des heutigen Mosambik, von wo aus es einfach war, die Goldhandelswege auf dem Sambesi und dem Save Fluss zu kontrollieren. Gerüchte über den Goldreichtum der Monomotapa gelangten schließlich nach Europa und lockten vereinzelte Abenteurer an. Allerdings fanden die ersten Europäer, die nach Mosambik kamen schnell heraus, dass die Gerüchte über das Reich der Monomotapa sowie auch über ihren Reichtum an Gold stark übertreiben waren.

Weitere nennenswerte Königreiche waren die der Manica an der heutigen Grenze zwischen Mosambik und Simbabwe, das der Barue und das der Maravi, die später Malawi genannt wurden. Das Reich der Malawi / Maravi wurde stark und wohlhabend durch den Handel mit Elfenbein und gehörte im 17. Jahrhundert zu den wichtigen Imperien der Region.

Im Norden des Landes rund um den Niassa-See taten sich im 17. und 18. Jahrhundert einige Yao-Königreiche hervor. Sie trieben Handel mit vielen anderen Völkern in der Umgebung und auch mit arabischen Sklavenhändlern. Sowohl die Malawi als auch die Yao waren eher dezentral und locker organisiert.

Im Süden Mosambiks formte sich im 19. Jahrhundert das Gaza-Königreich, welchem wirtschaftlich wie auch kulturell eine gewisse Bedeutung zukam.

Schon in der zweiten Hälfte des ersten Jahrtausends nach Christus vermischten sich die Bantu-Völker, die durch fast ganz Afrika zogen, langsam mit den Völkern, die Swaheli sprachen. Eines der größeren Swaheli-Völker waren die Kilwa, die auf dem Gebiet des heutigen Tansania lebten und eine florierende Wirtschaft aufgebaut hatten. Sie trieben regen Handel mit den Arabern. Auch im heutigen Mosambik gab es wichtige Städte, die mit arabischen Händlern zusammen arbeiteten, so zum Beispiel Ilha, Quelimane, Angoche und die Insel Ibo. Diese wichtigen Handelspunkte wurden jeweils von lokalen Sultanen verwaltet.

Eine weitere große Epoche in der Geschichte Mosambiks wird durch die Ankunft der Portugiesen eingeleitet. Vasco da Gama landete auf der Ilha de Moçambique auf seinem Weg nach Indien. Offiziell wird er als der erste Portugiese in Mosambik angegeben. Allerdings wird davon ausgegangen, dass Pero de Covilham schon einige Jahre zuvor verkleidet als arabischer Händler in der Stadt Sofala von Bord ging.

Auf der Insel Ilha de Moçambique bauten die Portugiesen ihre erste ständige Siedlung auf. Es gelang ihnen bald, einige wichtige Swaheli-Handelspunkte auf dem Festland unter ihre Kontrolle zu bringen. In den folgenden zweihundert Jahren gründeten die Portugiesen auf dem Festland mehrere Häfen und Festungen. Ab dem 18. Jahrhundert spielte neben dem Handel mit Gold und Elfenbein auch der Sklavenhandel eine bedeutende Rolle. Tausende, möglicherweise sogar Millionen von schwarzen Sklaven sind von den portugiesischen Händlern aus Mosambik abtransportiert worden.

Antonio Fernandes war einer der ersten Portugiesen, die das Inland erkundeten. Er gelangte 1511 bis zu den Monomotapa und brachte umfangreiche Informationen über deren Kultur und mögliche Handelsrouten mit von seiner Expedition zurück. Die Portugiesen bauten in der Folge ihre Macht in der Region immer weiter aus. Daran waren im 18. und 19. Jahrhundert auch maßgeblich private Handelsgesellschaften beteiligt, allerdings hatte nur die Zambezia Company auch den gewünschten wirtschaftlichen Erfolg zu vermelden – dies leider nur durch Zwangsarbeit und den grausamen Umgang mit der lokalen Bevölkerung.

Die Kolonialzeit begann um 1880 mit dem Kampf der Portugiesen, Briten und anderen Kolonialmächte um die Vormachtstellung in Afrika. 1891 ebnete ein Vertrag zwischen Portugal und Großbritannien den Weg für Portugiesisch Ostafrika, wie Mosambik damals genannt wurde. Im Grunde waren die portugiesischen Besatzer aber nur in der Lage, die Region entlang des Save Flusses und das Terrain des Gaza-Reiches zu beherrschen. Im Rest des Landes behielten die Handelsgesellschaften und die lokalen Großgrundbesitzer ihre Macht.

Ein wichtiges Ereignis im frühen 20. Jahrhundert war die Arbeiterwanderung aus Südmosambik nach Südafrika und ins damalige Rhodesien. Gründe dafür waren einerseits die Vergrößerung der Witwatersrand Goldmine und andererseits die neue Gesetzgebung in Portugiesisch Ostafrika, die die Bevölkerung in nichtindigene und indigene Bewohner unterteilte. Als indigene Bewohner eingestufte Menschen hatten kaum noch Chancen auf dem Arbeitsmarkt, weshalb viele Menschen Mosambik verließen.

Ein weiteres bedeutendes Element in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Mosambik war die erstarkende Wirtschaft im Süden des Landes. Dies war unter anderem darauf zurück zu führen, dass die Handelsbeziehungen zu Südafrika sich verbesserten und ausweiteten. Später wurde schließlich auch die Hauptstadt von Ilha de Moçambique in den Süden, nach Maputo verlegt.

Als Antonio Salazar in den 1920er Jahren in Portugal an die Macht kam, unterband er in den portugiesischen Kolonien alle Investitionen, die nicht vom portugiesischen Staat getätigt wurden. Die meisten der Großgrundbesitzer wurden enteignet und Portugal etablierte seine Macht in Mosambik. Zwar konnte die Wirtschaft in bestimmten Bereichen gestärkt werden, aber die Gesamtsituation des Landes wurde schlechter, vor allem, weil die portugiesischen Kolonialherren keinerlei Investitionen in Bildung oder anders geartete Förderung der lokalen Bevölkerung tätigten.

Die Bevölkerung war unzufrieden mit der Situation und es entwickelte sich langsam eine Art nationales Bewusstsein. Eine kleine intellektuelle Elite im Land, unterstützt von politisch engagierten Gruppen im Exil, ließ die Unabhängigkeitsbewegung entstehen.

Im Juni 1960 fand im Norden von Mosambik in der Stadt Mueda eine friedliche Demonstration gegen das Steuersystem der Kolonialherren statt. Portugiesische Truppen eröffneten das Feuer und töteten mehrere Demonstranten. Dieser Zwischenfall wurde als das Massaker von Mueda bekannt. Mehr und mehr Menschen wurden nun politisch aktiv und die Unabhängigkeitsbewegung erhielt einen starken Auftrieb. Unterstützung kam unter anderem auch vom Gouverneur Tanganyikas (heute Tanzania). In Dar Es Salaam bildete sich die Befreiungsfront für Mosambik (Frelimo). Obwohl die Frelimo Bewegung innerlich vielfach gespalten war und von Tansania aus operierte, schaffte sie es unter der Führung des charismatischen Eduardo Chivambu Mondlane, die Bewegung in Mosambik zu stärken und zu strukturieren.

Am 25. September 1964 rief Mondlane den bewaffneten Kampf für die Unabhängigkeit Mosambiks aus. Den Startschuss bildete ein von Frelimo initiierter Angriff auf eine portugiesische Basis in der Provinz Cabo Delgado. Bereits 1966 waren weite Teile der Provinzen Cabo Delgado und Niassa befreit. 1969 erlitt die Frelimo Bewegung einen Rückschlag, als Mondlane in Dar Es Salaam von einer Briefbombe getötet wurde. Sein Nachfolger wurde Samora Moises Machel. Er führte den Kampf weiter in Richtung Süden des Landes. Die portugiesischen Truppen verfolgten den Kampf bis ins Jahr 1974, als das Regime Salazars in Portugal gestürzt wurde. Anlässlich einer Zeremonie am 7. September in der sambischen Hauptstadt Lusaka gaben die portugiesischen Kolonialherren die Macht über Mosambik an Frelimo ab. Eine Übergangsregierung wurde gegründet.

Am 25. Juni 1975 wurde offiziell die unabhängige Republik Mosambik ausgerufen. Ihr Präsident war Samora Machel. Den Posten des Premierministers übernahm ein Gründungsmitglied von Frelimo namens Joaquim Chissano.

Die portugiesischen Besatzer verließen Mosambik quasi über Nacht und ließen ein Land zurück, das nahezu keine Infrastruktur und kaum ausgebildetes Personal hatte. Frelimo sah sich plötzlich der enormen Aufgabe...

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