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Alphabetisierung im Frankreich des späten 19. Jahrhunderts. Eine Analyse der Devianzen in Briefen Gefangener der Strafkolonie Guyana

AutorSophie Barwich
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl71 Seiten
ISBN9783346012715
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 1,7, Universität Augsburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, zu untersuchen, zu welchen Devianzen eine mangelnde Beherrschung des schriftlichen Französisch in Bezug auf Akzentsetzung und Interpunktion führt, um anhand der analysierten Normabweichungen Rückschlüsse auf den Alphabetisierungsgrad der Unterschicht im Frankreich des späten neunzehnten Jahrhunderts zu ziehen. Gegenstand der vorliegenden Arbeit, die sich der französischen Alphabetisierung widmet, sind Privatbriefe der französischen Unterschicht des späten neunzehnten Jahrhunderts, deren schriftliche Korrespondenzen als Gefangene in den bagnes der Strafkolonie Guyana zahlreich dokumentiert und archiviert sind. Ein Blick auf die orthographischen Kenntnisse dieser ungeübten Schreiber, der peu-lettrés, erlaubt eine Einschätzung des Alphabetisierungsgrades zu dieser Zeit. Somit möchte die vorliegende Arbeit einen Beitrag zur Schließung der Forschungslücken im Bereich der Alphabetisierungsforschung mit Fokus auf die Mehrheit der französischen Bevölkerung, die Unterschicht, leisten. Zunächst wird auf die Entstehung der bagnes und das System der französischen Strafkolonien in Guyana sowie auf die Rolle der Schriftlichkeit für die Gefangenen eingegangen. Es folgt eine kurze Vorstellung des Profils der peu-lettrés in Bezug auf Stand, Bildung und geographischer Herkunft. Anschließend wird die Ursache der Diskrepanz zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit der französischen Sprache durch die Darlegung der Geschichte der französischen Orthographie sowie Akzentsetzung und Interpunktion untersucht. Auf Grundlage dieser historischen Betrachtung erfolgt eine Analyse der besonderen Schwierigkeiten, die die Verwendung einer korrekten Orthographie, Akzentsetzung und Interpunktion vor dem Hintergrund der Besonderheiten bei der Umsetzung der gesprochenen Sprache in die Schriftsprache für die ungeübten Schreiber darstellen. Die anschließende Analyse eines Korpus von 25 devianten Briefen der peu-lettrés aus dem späten neunzehnten Jahrhundert in Hinblick auf spezifische Interpunktionszeichen und die französischen accents zeigt auf, in welchem Maße die Regeln der französischen Akzentsetzung und Interpunktion von den ungeübten Schreibern beherrscht werden und zu welchen Abweichungen von der Norm die fehlenden orthographischen Kenntnisse der Briefverfasser führen.

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