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Analphabetismus. Ursachen, Bewältigungsstrategien und Fallstudie anhand eines narrativen autobiographischen Interviews

Ursachen und Bewältigungsstrategien - eine Fallstudie anhand eines narrativen autobiographischen Interviews

AutorDennis Hippler
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl57 Seiten
ISBN9783638501958
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis4,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: 1,3, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Soziologie), Veranstaltung: Angewandte Qualitative Sozialforschung - Forschungswerkstatt, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Mein Forschungsinteresse richtet sich dabei primär auf die Ursachen von Analphabetismus sowie alltägliche Handlungsstrategien und Bewältigungsmuster der Betroffenen. Denn als `Outsider` kam mir der Analphabetismus von erwachsenen Menschen in unserer 'Wissensgesellschaft' sehr fremd vor. Im Rahmen meines Soziologie-Studiums besuchte ich zwei Semester lang die am Institut für Soziologie angebotene 'Forschungswerkstatt qualitative Sozialforschung', um Kenntnisse im Bereich der Erfassung und Auswertung narrativer Interviews zu erlangen. Während dieser Zeit entwickelte ich ein persönliches Interesse am Phänomen des Analphabetismus, das wider eigenen Erwartens in Deutschland selbst heutzutage noch stark ausgeprägt zu sein scheint. 'Nach Schätzungen des Deutschen UNESCO-Institutes sind zwischen 0,75 und 3% der erwachsenen deutschen Bevölkerung in der Bundesrepublik funktionale Analphabeten.' (Städtische Volkshochschule Magdeburg, S. 6) Diese Zahlen erstaunten mich so sehr, dass ich beschloss, Kontakt mit Analphabeten aufzunehmen, um Bereitwillige unter ihnen zu interviewen. Über die Städtische Volkshochschule, welche seit 1993 zahlreiche Alphabetisierungskurse durchführt, fand ich Zugang zu einer sehr heterogenen Gruppe von etwa 15 Teilnehmern, von denen sich letztlich zwei bereiterklärten, mir in jeweils einem Interview ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Eines der beiden geführten Interviews fand nach langer Recherche- und Motivationsarbeit mit einer Seniorin im Januar 2004 statt, es bildet die Grundlage dieser Hausarbeit.

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5. Anhang: Transkription des Interviews


 


Interview mit Frau Grau

 

Interviewer: Dennis Hippler ( -I- )

 

Interviewpartner: Frau Grau (Name geändert) ( -G- )

 

Interviewsituation: Ich treffe Frau Grau (Name geändert) um 10 Uhr in ihrer Wohnung in M-Stadt. Sie wirkt sehr entspannt, kocht einen Kaffee, und wir kommen gleich gut ins Gespräch.

 

Transkriptionszeichen:

 

[ xxx ]            Betonung eines Wortes, verbunden mit einem Heben der Stimme

 

[ , ]                 kurzes Absetzen

 

[ . ]                 längere Pause, i.d.R. Satzende

 

[ (3) ]              längere Pause, in Sekunden

 

[ / ]                 Konstruktionsabbruch

 

[ // ]                Konstruktionsabbruch durch den Interviewpartner

 

[ ! ]                 betonter Ausruf

 

[ ? ]                Frage, verbunden mit einem Heben der Stimme

 

[ ([lachen]) ]  Intonationsauffälligkeiten, Parasprachliches

 

Entsprechend der Richtlinien für Gesprächstranskriptionen, diese „möglichst exakt unter Beibehaltung des Dialektes oder sprachlicher Besonderheiten ohne Annäherung an die Schriftsprache“ (Froschauer, 2003, 223) zu erstellen, ist in den vorliegenden Transkriptionen häufig die Magdeburgische Varietät erkennbar. Des weiteren sind „die Redebeiträge ... so geschrieben wie sie erfolgen = das >hm< steht z.B. dort wo es gesagt wird.“ (Südmersen, 2003, 297)   

 

I:   Dieses Interview wird vielleicht nicht ganz anders als, als eh das Interview dass Sie

 

     anscheinend mit der, mit dem Fernsehen sogar gemacht hatten ja?

 

G:                                                                                                          Mmmh.

 

I:                                                                                                                       Gut. Mikrophon  

 

      läuft.Dann könn wer ja anfangn.  Ihr Name wird dann auch geändert.

 

G:                                                                                                                 Name muss nich

 

      sein. ([lacht])

 

 I:                        Genau. Also Herr X ist dann Herr Braun, und so mach ich dann Farben

 

     draus, das ist ganz ungezwungen, denn kricht das auch keiner mit, wenn ich mir dann 

 

     Notizen gemacht habe und wir das dann auswerten.

 

I:                                                                                     Gut, ja also, dann könn se ja einfach

 

      mal was über ihre Lebensgeschichte erzählen.

 

G:                                                                           ([lacht]) Na ja, so einfach geht’s immer gar

 

      nicht, nee.

 

I:                    Naja, was, was Ihnen so einfällt.

 

G:                                                                      Naja. (5)

 

I:                                                                                     Also geborn //

 

G:                                                                                                           Wie is n das?

 

I:   sind Sie, eh wann? 

 

G:                              Ich? Am zwölften elften vierzig. (5)

 

I:                                                                                        Und eh, Sie hatten ja schon gesacht,

 

     aus Schlesien sind Sie?

 

G:                                      Naja und denn sind wir...

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