Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich VWL - Industrieökonomik, Note: 2,3, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Alfred Weber Institut), 113 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Als Kunden von Energieversorgungsunternehmen wundern wir uns mehr oder weniger täglich über die immer höher steigenden Kosten. Jeder, der schon einmal eine Nachzahlung tätigen musste, fragt sich jedoch, ob die Höhe der Preise gerechtfertigt ist. Hiervon sind nicht nur die Stromkunden, sondern auch die Hälfte der deutschen Haushalte - diejenigen mit einer Gasheizung - betroffen.
Pünktlich zum Jahreswechsel werden Meldungen über weitere Preiserhöhungen bekannt. Die Kunden können als Reaktion darauf entweder den Versorger wechseln, oder den Preiserhöhungen mit Hilfe eines schriftlichen Widerspruches entgegentreten. Inwieweit man allerdings von einem Wechsel profitieren kann, wenn alle Versorger die Preise erhöhen, sei jedoch dahingestellt. Spätestens an dieser Stelle stellt sich vielen die Frage, ob die Funktionsweise dieses Marktes, hier durch Absprachen zwischen den wenigen, großen Marktführern, beeinflusst wird.
Die Tatsache, dass Erdgas eine natürliche Ressource und erschöpfbar ist, findet in diesen Diskussionen leider wenig Beachtung. Obwohl Erdgas netzgebunden und somit der Erdgasmarkt nicht global ist, spielt hierbei die globale Nachfrage und das globale Angebot nach Öl die entscheidende Rolle. Durch die Ölpreisbindung spiegelt sich die enorme globale Nachfrage nach Öl auch in unseren Gaspreisen wieder.
In dieser Phase taucht nun ein weiterer Energiekonzern auf, welcher zumindest theoretisch die Gasbranche in Bewegung versetzten könnte. Inwieweit aber hier nun die wirtschaftlichen und politischen Entscheidungen miteinander kollidieren, ist nicht eindeutig. In der BRD entsteht verstärkt das Schreckenszenario, dass Gazprom ein politisch instrumentalisiertes Unternehmen sein könnte, welches die Versorgungssicherheit als Pfand bei politischen Verhandlungen einsetzen könnte. Betrachtet man die aktuellen Meldungen um den, durch Vladimir Putin empfohlenen, Präsidentschaftskandidaten Dmitrij Medvedev, welcher Vorsitzender des Gazprom-Aufsichtsrates ist, kann man die politische Nähe des Gaskonzerns zum Kreml nicht bestreiten. Obgleich man an dieser Stelle diese Situation noch nicht bewerten kann, stellt sich für den Endverbraucher grundsätzlich die Frage, ob Gazprom sich zum Retter in der Not, oder zu einem gierig agierenden Unternehmen entwickeln wird. Dies hängt entscheidend auch von den gegeben Möglichkeiten der Preisgestaltung von Gazprom in Deutschland ab.
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