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Mensch oder Außerirdische?
Bevor ich mit meiner Erzählung über Anastasia fortfahre, möchte ich mich ganz herzlich bei all den religiösen Führern, Wissenschaftlern, Journalisten und gewöhnlichen Lesern bedanken, die mir Briefe, spirituelle Bücher und ihre Bemerkungen zu Band 1 geschickt haben. Anastasia hat recht unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. In der Presse fand man Namen für sie wie «Herrin der Taiga», «sibirische Hexe», «Wahrsagerin», «göttliche Erscheinung» und «Außerirdische».
Auf die Frage einer Moskauer Reporterin, ob ich Anastasia nun liebe, konnte ich keine eindeutige Antwort geben. Ich sagte: «Ich kann meine eigenen Gefühle nicht klar einordnen.» Sofort wurde das Gerücht in Umlauf gesetzt, ich sei aufgrund spiritueller Inkompetenz nicht in der Lage, bestimmte Themen zu verstehen.
Wie aber kann man jemand lieben, wenn man nicht einmal weiß, mit wem genau man es zu tun hat? Und bislang gibt es nun mal kein einheitliches Verständnis, wer Anastasia wirklich ist. Da sie selbst aber von sich behauptet, sie sei ein Mensch, eine Frau, habe ich versucht, auf der Grundlage dieses Verständnisses Erklärungen für ihre außerordentlichen Fähigkeiten zu finden. Am Anfang gelang mir das auch.
Wer also ist nun Anastasia? Eine junge Frau, die weit entfernt in der sibirischen Taiga geboren wurde und dort als Einsiedlerin lebt. Nach dem frühen Tode ihrer Eltern wurde sie von ihrem Großvater und ihrem Urgroßvater, ebenfalls Einsiedlern, aufgezogen.
Ist es etwas Besonderes, dass ihr die wilden Tiere so ergeben sind?
Nein, überhaupt nicht, denn auch auf Bauernhöfen gibt es ja die verschiedensten Tiere, die friedlich miteinander auskommen und ihren Herrn achten.
Schwieriger war es da schon, die Technik zu bestimmen, mit deren Hilfe sie «fernsehen» kann, über Ereignisse Bescheid weiß, die tausend Jahre zurückliegen, und mit den Gegebenheiten unseres modernen Lebens bestens vertraut ist. Wie funktioniert ihr «Strahl», mit dem sie Menschen aus der Ferne heilt, in die Tiefen der Vergangenheit eindringt und in die Zukunft blickt?
Dr. K. I. Schilin, Professor für Philosophie und korrespondierendes Mitglied des Moskauer Staatlichen Luftfahrtinstituts, hat sich in seinen Werken mit den Aussagen und Handlungen Anastasias befasst und kommt zu folgendem Schluss:
«Das schöpferische Potenzial Anastasias ist eine allgemeine und nicht etwa eine rein individuelle Gottesgabe, eine Gabe der Natur. Wir alle sind mit dem Kosmos verbunden – jeder Einzelne für sich. Die drohende Katastrophe ist einzig und allein durch eine harmonische Synthese der Urkulturen zu vermeiden. Die Entwicklung dieser kindlich-reinen, harmonischen Kulturformen führt zu einer ‹weiblichen› Ausprägung der Kultur. Besonders vollständig und deutlich kommt dies im Buddhismus zum Ausdruck, aber auch bei unserer Anastasia. Daher ergibt sich folgende Kette der Identifikation: Anastasia = Tara = Buddha = Maitreya. Anastasia ist demnach ein vollkommener, gottähnlicher Mensch.»
Ob das nun stimmt oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Schleierhaft ist mir jedoch, warum sie dann keine Lehre schreibt, wie es alle erleuchteten, gottähnlichen Menschen getan haben, sondern sich stattdessen zwanzig Jahre ihres Lebens mit Kleingärtnern beschäftigt.
Nichtsdestoweniger kam ich, nachdem ich die Meinungen verschiedener Gelehrter gelesen hatte, zu dem Schluss, dass sie nicht geisteskrank ist. Denn zumindest gibt es in der Wissenschaft Hypothesen in Bezug auf die Themen, über die Anastasia gesprochen hat, und in bestimmten Bereichen werden auch Experimente durchgeführt.
So hatte ich sie einmal gefragt: «Anastasia, wie schaffst du es, dir Situationen aus einer Zeit vor tausend Jahren zu vergegenwärtigen und zu schildern und sogar die Gedanken großer Persönlichkeiten der Vergangenheit zu lesen?»
Darauf antwortete sie: «Der erste Gedanke, das erste Wort gehörte dem Schöpfer. Seine Gedanken leben noch heute und umgeben uns auf unsichtbare Weise. Sie erfüllen den Weltraum und kommen in der lebendigen materiellen Schöpfung zum Ausdruck, die für das Oberhaupt, den Menschen, geschaffen wurde. Der Mensch ist das Kind des Schöpfers. Und wie jeder Vater konnte Er Seinem Kind nicht weniger wünschen, als Er selbst hatte. Er gab ihm alles. Und darüber hinaus gab Er ihm auch die Freiheit der Wahl. Der Mensch kann selbst zum Schöpfer werden und die Welt durch die Kraft seiner Gedanken vervollkommnen. Kein vom Menschen erzeugter Gedanke löst sich einfach in nichts auf. Ist es ein lichter Gedanke, so erfüllt er den lichten Raum und steht auf der Seite der lichten Mächte. Ist der Gedanke aber dunkel, so wendet er sich zur Seite der dunklen Mächte. Und heute kann sich jeder Mensch einen beliebigen Gedanken zunutze machen, der einmal von einem Menschen oder dem Schöpfer hervorgebracht wurde.»
«Und warum tun das dann nicht alle?»
«Alle Menschen tun das, nur in unterschiedlichem Maße. Um einen Gedanken zu nutzen, muss man einfach nur denken können. Aber wegen der täglichen Hektik kann das nicht jeder.»
«Also müssen wir einfach nur denken können, das ist alles? Können wir auch die Gedanken des Schöpfers erkennen?»
«Dazu muss man die Ihm eigene Reinheit des Wollens und die Geschwindigkeit Seines Denkens erreichen. Um die Gedanken der Erleuchteten zu erkennen, muss man ihre Reinheit des Wollens besitzen und in ihrer Geschwindigkeit denken können. Hat ein Mensch nicht genügend Reinheit des Wollens, um mit der Dimension der lichten Mächte zu kommunizieren, der Dimension, wo die lichten Gedanken wohnen, so wird er Gedanken aus dem gegensätzlichen, dem dunklen Bereich schöpfen. Letztlich wird er damit sich selbst und andere quälen.»
Ich weiß nicht, ob A. E. Akimow, Direktor des Internationalen Instituts für theoretische und angewandte Physik der Akademie der Naturwissenschaften Russlands, direkt oder indirekt die obigen Aussagen Anastasias kommentierte – jedenfalls schrieb er in seinem Artikel «Physik erkennt übergeordnete Intelligenz an» (erschienen im Magazin Wunder und Abenteuer) Folgendes:
«Schon immer hat es zwei Pfade zur Erkenntnis der Natur gegeben: Der eine wird vertreten durch die westliche Wissenschaft und ihre Methode, Erkenntnisse durch Beweise, Experimente usw. zu erlangen; den anderen sieht man in der Wissenschaft des Ostens, wo Erkenntnisse von außen empfangen werden, auf esoterischem Wege, im Zustand der Meditation. Esoterische Erkenntnisse werden nicht ermittelt, sie werden dem Menschen gegeben.
Auf einer bestimmten Entwicklungsstufe des Menschen war der esoterische Pfad verloren gegangen, und ein anderer, überaus komplizierter und langsamer Pfad entwickelte sich. Auf diesem Pfad erlangten wir in den letzten eintausend Jahren ein Niveau des Wissens, das im Osten bereits vor dreitausend Jahren erreicht war.»
Intuitiv gebe ich denjenigen recht, die behaupten, dass die Materie, die auf der Feldebene das gesamte All durchdringt, eine Art miteinander verwobener Struktur darstellt. In seinem Buch Summa technologiae (im Kapitel «Das Weltall als Supercomputer») äußert Stanislaw Lem den Gedanken, es gebe eine solche «kosmische Intelligenz» in der Form eines gigantischen Elektronenrechners. Stellen Sie sich mal einen Computer vor, der das gesamte beobachtbare All (mit einem Radius von etwa 15 Milliarden Kilometern) ausfüllt und der aus Elementen mit einem Volumen von je 10–33 cm3 besteht. Ein solches Gehirn hat natürlich phantastische Möglichkeiten, die weit jenseits unseres Vorstellungsvermögens liegen. Und berücksichtigt man dabei, dass dieses Gehirn nicht nach dem Prinzip eines Elektronenrechners, sondern dem von Torsionsfeldern funktioniert, dann wird klar: «Schellings Erscheinungsformen des Absoluten oder das Shunyata der alten vedischen Literatur sind nichts anderes als dieser Superrechner. Darüber hinaus gibt es nichts weiter in dieser Welt. Alles Übrige sind verschiedene Formen des Absoluten.»
Und über den Strahl, der aus der Ferne wirkt, haben die Wissenschaftler Folgendes zu sagen.
Dr. Wlail Kasnatschejew, Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften, schreibt in seinem Beitrag «Lebendige Strahlen und lebendiges Feld», veröffentlicht in der Zeitschrift Wunder und Abenteuer vom 3.5.1996:
«Wernadski erhob wohl zu Recht die Frage: Wie kann etwas Ideelles, etwas Gedankliches den Planeten Erde in eine neue Evolutionsphase überführen? Wie soll das gehen? Oder glaubt man gar, dass dies allein durch Arbeit, durch Explosionen oder durch technologische Werke geschehen kann? Nein, so einfach ist das nicht zu erklären.
Die Fakten weisen darauf hin, dass ein Mensch die Anzeigen elektronischer Geräte aus der Ferne beeinflussen kann, indem er den Ausschlag des Geräts bewusst verändert. Bei uns in Nowosibirsk laufen gerade Versuche zur Herstellung einer solchen Fernverbindung mit Norilsk, Dixon und Simferopol. Auch im Tjumensk-Dreieck wurden ähnliche Versuche durchgeführt, und zwar in Zusammenarbeit mit einem amerikanischen Forschungszentrum in Florida. Dabei hat sich gezeigt, dass die Verbindung zwischen einem Gerät und dem Operator Mensch sicher und präzise hergestellt werden kann. Wir haben es hier mit einem uns bisher unbekannten Phänomen zu tun, nämlich mit der Wechselwirkung von lebender Materie und Maschinen, über große Entfernungen hinweg.»
Leider wimmelt es in diesen...