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E-Book

Anatomie-Atlas für Heilpraktiker

AutorAnna Brockdorff, Runhild Lucius
VerlagHaug
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl464 Seiten
ISBN9783132198715
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis69,99 EUR
<p><strong>Das Rundum-Anatomie-Buch für Heilpraktiker: Eine ideale Kombination aus Lehrbuch und Atlas. Hilfreich als Nachschlagewerk in der Praxis oder während der Ausbildung. Perfekt zur Vorbereitung auf die Prüfung - alle Inhalte sind auf das Heilpraktiker-Curriculum abgestimmt.</strong></p> <p>Details erkennen, Zusammenhänge begreifen, Prüfung bestehen:</p> <ul> <li>über 500 unvergleichliche Prometheus-Bilder, beschriftet entsprechend den Heilpraktiker-Erfordernissen</li> <li>verstehen statt Auswendiglernen: komplexe physiologische Zusammenhänge anschaulich erklärt</li> <li>konkrete naturheilkundliche Bezüge: abgestimmt auf die Bedürfnisse von Heilpraktikern, eigenes Kapitel mit Topografien, z.B. Irisdiagnose</li> <li>effektive Prüfungsvorbereitung: Lerntipps, Glossar mit wichtigen Fachbegriffen zum raschen Nachschlagen</li> </ul>

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Leseprobe

1 Zelle und Gewebe


Die Lehre von der Zelle (griech. zytos) ist die Zytologie. Sie ist ein Teilgebiet der Histologie (Gewebelehre), denn die Zelle ist die kleinste Baueinheit des Körpers. Mehrere gleichartige Zellen im Verbund ergeben ein Gewebe, mehrere Gewebetypen schließlich ein Organ.

1.1 Zellen


Die Zelle ( ▶ Abb. 1.1) ist definitionsgemäß die kleinste selbstständig lebens- und vermehrungsfähige Funktionseinheit des Körpers. Auch wenn sich die jeweiligen Zelltypen aufgrund ihrer Aufgaben differenzieren, zeigen sie folgende genetisch festgelegte Grundeigenschaften:

  • Sie haben einen eigenen Stoffwechsel und sind damit in der Lage, Energie herzustellen.

  • Sie haben eine begrenzte Lebensdauer, sind aber in der Lage, sich zu vermehren.

  • Sie reagieren auf elektrische oder chemische Reize in zellspezifischer Art und Weise.

Abb. 1.1 Aufbau der Zelle. Die menschliche Zelle besteht aus einem Zellkern und dem Zytoplasma, welche von der Zellmembran (Plasmamembran) umgeben sind. Außerdem sind zahlreiche Zellorganellen im Zytoplasma eingelagert. Filamente des Zytoskeletts geben der Zelle Halt und organisieren Transportwege.

(Schwegler J, Lucius R. Der Mensch: Anatomie und Physiologie. 5. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2011: 2, Abb. 1.1)

1.1.1 Intra- und Extrazellularraum


1.1.1.1 Extrazellularraum

Alle Zellen bedürfen eines ganz bestimmten Milieus in ihrer Umgebung, die Extrazellularraum (lat. extra = außerhalb) genannt wird ( ▶ Abb. 1.2).

Dieser ist mit extrazellulärer Flüssigkeit gefüllt, einer wässrigen Lösung, die einen konstanten pH-Wert und eine gleichbleibende Ionenkonzentration zeigt. Ionen sind elektrisch geladene Teilchen (Elektrolyte). Die extrazelluläre Flüssigkeit liefert außerdem einen angemessenen Sauerstoff- und Nährstoffgehalt. Das ausgewogene Verhältnis in der Zusammensetzung wird als Homöostase bezeichnet und ist für eine optimale Funktion der Zellen notwendig.

Merke

Definiert ist der pH-Wert als negativer Zehnerlogarithmus der Konzentration der H+-Ionen (Protonen).

Der pH-Wert gibt also den Säuregehalt einer Lösung an. Ein pH-Wert von 7 ist neutral, ein pH-Wert < 7 sauer und ein pH-Wert > 7 basisch (alkalisch).

Abb. 1.2 Intra- und Extrazellularraum. Der Intra- und Extrazellularraum unterscheiden sich bezüglich ihrer Inhaltsstoffe. Das innere Milieu der Zellen wird durch Stoffaustausch aufrechterhalten. Über den Verdauungstrakt werden Nährstoffe aufgenommen und Abbauprodukte über die Nieren und den Darm ausgeschieden. Die Lunge regelt den Sauerstoffgehalt und andere Organe (z.B. Haut und Nieren) den Wassergehalt. Als Transportmittel fungiert das Blutgefäßsystem, welches ebenfalls zum Extrazellularraum zählt.

(Schünke M, Schulte E, Schumacher U. Prometheus. LernAtlas der Anatomie. Allgemeine Anatomie und Bewegungssystem. Illustrationen von M. Voll und K. Wesker. 4. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2014: 68, Abb. Ab)

Die höchste Konzentration hat mit ca. 9 g/l Kochsalz (NaCl, Na+/Cl-). Weitere vorkommende Stoffe sind:

  • Kalium (K+)

  • Kalzium (Ca2+)

  • Magnesium (Mg2+)

  • Bikarbonat (HCO3-)

  • Proteine (negativ geladen)

Die extrazelluläre Flüssigkeit (ca. 14 l) umfasst alle Körperflüssigkeiten, die sich nicht im Inneren der Zellen befinden ( ▶ Abb. 1.3):

  • Blutplasma und Lymphflüssigkeit (25%)

  • interstitielle Flüssigkeit (75%)

Das Interstitium (lat. inter = zwischen) bezeichnet den Raum zwischen den Zellen.

Abb. 1.3 Verteilung der Körperflüssigkeiten.

(Schwegler J, Lucius R. Der Mensch: Anatomie und Physiologie. 5. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2011: 36, Abb. 2.1)

1.1.1.2 Intrazellularraum

Das Innere der Zelle wird als Intrazellularraum (lat. intra = innerhalb) bezeichnet. Im Zellinneren hat Kalium (K+) die höchste Konzentration. Außerdem befinden sich im Intrazellularraum zahlreiche Proteine. Viele davon sind Enzyme, also Funktionseiweiße, die die Aufgabe haben, Stoffwechselvorgänge zu katalysieren.

Die Konzentration von K+-Ionen ist im Intrazellularraum um ein Vielfaches höher als im Extrazellularraum, die von Na+ dagegen im Zellinneren deutlich geringer als außerhalb der Zelle ( ▶ Tab. 1.1). Diese Tatsache hat besondere Bedeutung bei der elektrischen Erregbarkeit von Zellen (v.a. Nerven- und Muskelzellen). Die unterschiedliche Ionenverteilung zwischen intrazellulärem und extrazellulärem Raum erzeugt an der Zellmembran eine Potenzialdifferenz (Ruhemembranpotenzial).

Tab. 1.1 Vergleich der Ionenkonzentration im Intra- und Extrazellularraum (Faller u. Schünke, S. 27).

Ion

Konzentration

Intrazellularraum in mM

Extrazellularraum in mM

K+

139

4

Na+

12

145

Cl-

4

116

organische Anionen-

138

34

1.1.2 Aufbau der Zelle


Alle Zellen des menschlichen Körpers folgen einem einheitlichen Grundbauplan ( ▶ Abb. 1.1). Sie bestehen aus dem Zellkern (Nukleus) und dem Zytoplasma, welche von der Zellmembran umgeben sind. Zum Zytoplasma gehören das Zytoskelett (Zellskelett) und die Zellorganellen (kleine Funktionsorgane der Zelle).

1.1.2.1 Zytoplasma

Das Zytoplasma (auch: Zytosol) bildet die zähflüssige Innensubstanz der Zelle. Es wird nach außen von der Zellmembran (Plasmamembran) umgeben, vom Zytoskelett durchzogen und beinhaltet die Zellorganellen sowie verschiedene Depotstoffe (z.B. Glykogen, Lipidtropfen) und Enzyme (Biokatalysatoren).

1.1.2.2 Zellmembran

Die Zellmembran grenzt das Zytoplasma zum Extrazellularraum (Interstitium) hin ab und erlaubt aufgrund ihres Aufbaus nur einen streng geregelten Stoffaustausch. Sie besteht aus 2 dicht aneinandergelagerten Phospholipidschichten, die jeweils eine Moleküllage breit sind ( ▶ Abb. 1.4). Jedes Phospholipidmolekül setzt sich zusammen aus:

  • Phosphat (P), dieses ist wasseranziehend (hydrophil)

  • Fettsäurerest (Lipid), dieser ist wasserabweisend (hydrophob)

Die beiden Phospholipidschichten sind so angeordnet, dass sie eine Phospholipiddoppelschicht bilden. Dabei sind die hydrophoben Enden der Phospholipide aufeinander zu gerichtet. Die hydrophilen Phosphatseiten weisen...

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort3
Danksagung3
1 Zelle und Gewebe13
Zellen13
Intra- und Extrazellularraum13
Aufbau der Zelle15
Gewebe19
Epithelgewebe19
Binde- und Stützgewebe22
Muskelgewebe25
Nervengewebe27
2 Herz34
Lage, Form und Aufbau34
Inneres Herz36
Äußeres Herz37
Arterielle und venöse Blutgefäße39
Arterielle Blutversorgung39
Venöse Blutgefäße40
Herzbeutel und Perikardhöhle41
Herzwand42
Herzklappen42
Segelklappen42
Taschenklappen44
Auskultation der Herzklappen45
Ventilebene und Herzskelett45
System der Erregungsbildung und -leitung am Herzen46
Sinusknoten47
AV-Knoten47
His-Bündel47
Tawara-Schenkel und Purkinje-Fasern47
Elektrokardiogramm48
Innervation49
Weg des Blutes durch den Lungen- und Körperkreislauf50
Vorgeburtlicher (pränataler) Kreislauf50
Umstellung des Kreislaufs nach der Geburt (postnataler Kreislauf)51
3 Kreislauf und Gefäßsystem52
Überblick über das Kreislauf- und Gefäßsystem52
Hoch- und Niederdrucksystem52
Wandaufbau großer Gefäße52
Arterien und Venen54
Arterien55
Venen57
Systematik der Blutgefäße59
Arterielles System59
Venöses System71
Lymphgefäße80
4 Atmungsorgane83
Luftleitende Atemwege83
Nase und Nasennebenhöhlen83
Nasen-Rachen-Raum88
Kehlkopf89
Luftröhre und Hauptbronchien91
Lunge91
Lungenlappen94
Lungensegmente94
Bronchialbaum94
Lungenläppchen94
Alveolen96
Gefäße und Innervation der Lunge99
Pleura100
Atemmuskeln101
Lungenvolumina102
Atemverschieblichkeit103
Steuerung der Atmung103
5 Blut, Immunsystem und lymphatisches System104
Zusammensetzung des Blutes104
Blutplasma und Blutserum105
Blutzellen105
Blutgruppen113
Immunsystem113
Antigen, Antikörper114
Angeborene (unspezifische) Abwehr114
Erworbene (spezifische) Abwehr115
Lymphatisches System117
Primäre lymphatische Organe117
Sekundäre lymphatische Organe119
6 Stoffwechsel- und Verdauungsorgane125
Weg der Nahrung durch den Verdauungstrakt125
Wandaufbau von Speiseröhre und Magen-Darm-Kanal127
Mundraum127
Mundvorhof128
Lippen128
Zähne128
Mundhöhle132
Zunge133
Rachen134
Speicheldrüsen134
Ohrspeicheldrüse136
Unterkiefer und Unterzungenspeicheldrüse136
Speiseröhre137
Natürliche Engen der Speiseröhre137
Transport der Nahrung durch die Speiseröhre139
Lageverhältnisse der Organe im Bauch- und Beckenraum140
Bauchfell und Bauchfellhöhle140
Bursa omentalis und Douglas-Raum142
Blutgefäße und Lymphabfluss142
Arterielle Blutversorgung142
Venöse Blutgefäße142
Lymphsystem146
Magen147
Arterielle Blutversorgung149
Magenabschnitte149
Magenschleimhaut149
Dünndarm151
Endokrine Drüsen152
Darmbewegungen152
Duodenum152
Jejunum und Ileum154
Arterielle Blutversorgung des Dünndarms154
Besonderheiten von Jejunum und Ileum154
Darmflora154
Dickdarm156
Blinddarm157
Kolon157
Rektum158
Arterielle Blutversorgung von Kolon und Rektum159
Kontinenzorgan160
Bauchspeicheldrüse161
Arterielle Blutversorgung162
Sekrete der Bauchspeicheldrüse162
Leber164
Leberpforte und Blutgefäße der Leber165
Gliederung und Feinbau der Leber166
Gallenblase und abführendes Gallengangsystem170
7 Nieren und ableitende Harnwege173
Nieren173
Fett- und Bindegewebshüllen174
Nierenmark175
Nierenrinde175
Nephron176
Feinbau des Nierenkörperchens177
Arterielle Blutversorgung181
Juxtaglomerulärer Apparat181
Ableitende Harnwege182
Nierenbecken182
Harnleiter183
Harnblase185
Harnröhre187
8 Endokrine Organe189
Bildungsorte der Hormone189
Arten der Informationsübertragung190
Chemische Struktur und Löslichkeit von Hormonen191
Stoffwechsel der Hormone191
Hypothalamus-Hypophysen-System191
Hypothalamus191
Hypophyse192
Beeinflussung der Adenohypophyse durch die Steuerhormone des Hypothalamus194
Steuerung der Hormonproduktion durch Rückkopplung195
Nebennieren196
Nebennierenrinde196
Nebennierenmark198
Schilddrüse198
Nebenschilddrüsen200
Bauchspeicheldrüse200
Zirbeldrüse201
Geschlechtsdrüsen201
9 Geschlechtsorgane202
Geschlechtsmerkmale202
Geschlechtsorgane des Mannes202
Innere männliche Geschlechtsorgane202
Äußere männliche Geschlechtsorgane208
Weibliche Geschlechtsorgane210
Innere weibliche Geschlechtsorgane210
Äußere weibliche Geschlechtsorgane218
Schwangerschaft219
Geburt221
10 Nervensystem224
Anteile des Nervensystems224
Zentrales Nervensystem224
Gehirn224
Rückenmark233
Gehirn- und Rückenmarkshäute239
Liquorsystem242
Gefäßversorgung von Gehirn und Rückenmark244
Peripheres Nervensystem246
Spinalnerven246
Hirnnerven254
Vegetatives Nervensystem257
Sympathikus258
Parasympathikus261
Head-Zonen263
Enterisches Nervensystem264
11 Sinnesorgane265
Auge265
Augenlider266
Tränenapparat266
Augenmuskeln266
Augapfel268
Sehbahn277
Zusammenfassung des Sehvorgangs278
Ohr278
Hörorgan278
Gleichgewichtsorgan285
Geruchs- und Geschmackssinn286
Haut287
Hautschichten288
Hautanhangsgebilde292
12 Bewegungssystem295
Unterteilung und allgemeiner Aufbau295
Achsen und Ebenen sowie Lage- und Richtungsbezeichnungen296
Aktiver und passiver Bewegungsapparat298
Knochen- und Gelenktypen299
Knochen299
Gelenke299
Rumpf303
Knöcherne Wirbelsäule303
Rückenmuskulatur310
Brustkorb310
Muskulatur der Brustwand313
Zwerchfell313
Muskeln der Bauchwand313
Leistenkanal316
Beckenboden317
Obere Extremität320
Schultergürtel und Oberarm320
Unterarm und Ellenbogengelenk331
Hand333
Untere Extremität341
Becken341
Oberschenkel344
Hüftgelenk346
Unterschenkel350
Kniegelenk352
Sprunggelenke und Fuß357
Hals und Kopf366
Kopfgelenke366
Halsmuskulatur366
Knöcherner Schädel368
13 Fußreflexzonen377
Grundlagen377
Zonenschema377
Formenähnlichkeit377
Organschema am Fuß377
Zusammenfassung382
14 Handreflexzonen383
Grundlagen383
Organzonen383
Solarplexus383
15 Leitbahnen/Meridiane386
Grundlagen386
Hauptleitbahnen und außerordentliche Leitbahnen386
Leitbahnumläufe386
Yin- und Yang-Leitbahnen387
16 Zungendiagnose391
Grundlagen391
Westliche Zungendiagnose391
Zungendiagnose in der TCM391
Auffälligkeiten der Zunge391
17 Pulsdiagnose393
Grundlagen393
Pulsstellen393
Pulsqualitäten393
18 Organ-/Leitbahnuhr395
Grundlagen395
Organuhr und Leitbahnen395
19 Ohrakupunktur396
Grundlagen396
Organzonen398
Ergänzende Punkte398
Dominantes Ohr398
20 Segmenttherapie401
Grundlagen401
Dermatomschemata401
Maximalpunkte401
Besondere Segmentzuordnungen401
21 Myofasziale Triggerpunkte404
Grundlagen404
Differenzierung der Triggerpunkte404
Wichtige Triggermuskeln404
22 Zahnzonen409
Grundlagen409
Störfelder409
Zuordnungen in der TCM409
23 Irisdiagnose412
Grundlagen412
Zirkuläre Einteilung412
Radiäre Einteilung413
Blumenschema413
24 Glossar415
25 Abbildungsnachweis421
26 Literaturverzeichnis424
26 Sachverzeichnis426

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