Vaupel · Schaible · Mutschler

Anatomie,
Physiologie,
Pathophysiologie des
Menschen

von

Peter Vaupel
Institut für Physiologie und Pathophysiologie
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Hans-Georg Schaible
Institut für Physiologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena

Ernst Mutschler
Pharmakologisches Institut für Naturwissenschaftler
der Goethe-Universität Frankfurt am Main

Begründet von G. Thews, E. Mutschler, P. Vaupel

7., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage

613 Abbildungen und 158 Tabellen

Anschriften der Herausgeber

Vorwort zur siebten Auflage

Die Fortschritte auf allen Gebieten der Medizin sind nach wie vor beeindruckend. Sie Studierenden sowie im Beruf Stehenden zusammen mit dem unverändert gebliebenen Wissen unter Verzicht auf Überholtes korrekt, praxisrelevant und gut verständlich zu vermitteln, ist die Aufgabe der Neuauflage eines medizinischen Lehrbuches. Diesen Kriterien folgend liegt – fünfunddreißig Jahre nach dem ersten Erscheinen – die „Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen“ nunmehr in der vollständig überarbeiteten, dem heutigen Wissensstand entsprechenden und – wo erforderlich – erweiterten 7. Auflage vor. In den dreieinhalb Jahrzehnten seines Bestehens hat das Werk, wie aus zahlreichen Rezensionen und persönlichen Zuschriften hervorgeht, hohe Akzeptanz erfahren. Für mehrere Generationen von Studierenden verschiedener Fachrichtungen, der Medizin und Zahnmedizin, der Pharmazie, Biologie, Humanbiologie, Biomedizin, Gesundheitswissenschaften, Biomedizinischen Chemie und Psychologie, sowie nicht zuletzt für in medizinischen Assistenz- und Medizinalfachberufen Tätige und für Oberstufenunterricht erteilende Gymnasiallehrer wurde es zu einem zuverlässigen Lehr-(Lern-)buch sowie zum viel genutzten Nachschlagewerk.

Unverändert geblieben sind in der Neuauflage die nach unserer Überzeugung noch immer innovative Konzeption der fächerübergreifenden Darstellung der drei medizinischen Grundlagendisziplinen, das didaktische Konzept mit einem allgemeinen und einem speziellen Teil, die einheitliche Gliederung der Kapitel, das Bemühen um klaren, einleuchtenden Duktus, einprägsame Darstellung und verständliche Sprache sowie das die didaktischen Intentionen unterstützende moderne Layout mit den zahlreichen mehrfarbigen Abbildungen, Flussschemata und Tabellen.

Neu sind die Zusatzinformationen, in denen dia­gnostische Hinweise gegeben, Querverbindungen zur Pharmakologie/Pharmakotherapie dargestellt oder weiterführende, jedoch nicht unbedingt prüfungsrelevante Angaben gemacht werden („nice to know, but not necessary to know“). Ferner wurde neben zahlreichen Ergänzungen und Aktualisierungen eine Reihe von Unterkapiteln neu aufgenommen. Von diesen seien beispielhaft genannt: Regulation der Genexpression durch micro-RNAs und siRNAs, Epigenom/Epigenetik, Tumor-Epidemiologie, Immunprivileg, HCN-Kanäle, Lungenfunktion beim Tauchen, Rolle der Guanyline bei der intestinalen NaCl-Absorption, Funktionen der Inkretine und von Klotho, Adenosin als Gewebehormon, Umstellung im Organismus von Schwangeren, Erläuterungen zur Topographie und Funktion der wichtigsten Skelettmuskeln, Umami-Geschmack, Nierenzysten und -tumoren, Gliareaktion bei Schmerz, Mechanismen der Schmerzchronifizierung, TRP-Rezeptoren und -Ionenkanäle, Jucken, Gedächtnis-Langzeitspeicherung, Primär- und Sekundärschäden bei Schädel-Hirn-Traumen, DHS-System bei Dermatomykosen, Schimmelpilzerkrankungen, aktinische Keratose und sexuell übertragbare Krankheiten. Neu hinzugekommen sind wiederum auch zahlreiche Abbildungen und Tabellen.

Wie in den vorausgegangenen Auflagen wurde unter Berücksichtigung des Leserkreises, insbesondere der naturwissenschaftlichen Benutzer, auf eine umfassende, detaillierte Darstellung der Anatomie verzichtet. Beschrieben wurden vor allem funktionell wichtige Aspekte. Dementsprechend ist das im Gegenstandskatalog des Instituts für Medizinische und Pharmazeutische Prüfungsfragen geforderte Wissen für die Prüfungen der Medizin-Studierenden nur im Fach Physiologie, nicht jedoch im Fach Anatomie, vollständig berücksichtigt. Für das Examen der Studierenden der Pharmazie im Fach Grundlagen der Humanbiologie ist dagegen der gesamte Wissensstoff beschrieben.

Unser aufrichtiger Dank gilt Frau Anne Deutschmann-Fleck für zahlreiche Anregungen und kritische Durchsicht des Manuskripts sowie Herrn Dr. Carsten D. Siebert für die Erstellung der Strukturformeln nach IUPAC-Regeln.

Nicht zuletzt haben wir dem Verlag – und hier besonders Frau Luise Keller, Herrn Reiner Blankenhorn und Herrn Dr. Eberhard Scholz – sowie der Grafikerin Frau Angelika Kramer für die fruchtbare und vertrauensvolle Zusammenarbeit zu danken.

Wir hoffen zuversichtlich, dass auch die 7. Auflage dieses Lehrbuches wieder eine positive Resonanz findet, auch würden wir uns über konstruktive Kritik aus dem Leserkreis freuen.

Vorwort zur ersten Auflage

Dieses Lehrbuch enthält eine integrierte Darstellung der Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen. Dabei werden der Bau sowie die normale und die krankhaft veränderte Funktion der Gewebe bzw. Organe nicht – wie bisher üblich – getrennt, sondern in enger Verknüpfung miteinander behandelt. Diese fächerübergreifende Form der Darstellung soll dem Leser einen sinnvollen Zugang zu den medizinischen Grundlagenwissenschaften eröffnen und zugleich das Verständnis für die Zusammenhänge fördern.

Die genannten didaktischen Ziele erfordern einen besonderen, von den konventionellen Einführungen abweichenden Aufbau des Lehrbuchs: In einem allgemeinen Teil werden die Grundlagen der Zell- und Gewebelehre, die Grundbegriffe der Pathologie sowie die für verschiedene Zellfunktionen wichtigen Transport- und Erregungsprozesse dargestellt. Dieser Teil behandelt nicht nur die allgemeinen Aspekte, die für die nachfolgenden Kapitel von Bedeutung sind, sondern soll gleichzeitig auch der Einführung in die medizinische Terminologie dienen.

Im speziellen Teil werden...