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E-Book

Aquafitness für Senioren und Rehasport

AutorIlona Wollschläger, Kathrin Andrea Linke
VerlagMeyer & Meyer
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl216 Seiten
ISBN9783840311642
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Aquafitness - ganzheitliches Training im flachen und manchmal auch tiefen Wasser - erfreut sich sowohl im präventiven als auch im rehabilitativen Bereich immer größerer Beliebtheit. Menschen jeden Alters genießen die Wasserwelt mit ihrem Auftrieb, verbessern dadurch ihre Fitness und Lebensqualität und haben Spaß. Da die allgemeine Lebenserwartung stetig steigt, hat auch die Sportwissenschaft Senioren als Zielgruppe aufgegriffen und allgemein festgestellt, dass auch im höheren Lebensalter durch regelmäßige körperliche Aktivität der Körper und der Geist leistungsfähiger sind (oder wieder werden) und man sich besser fühlt. In der späteren Rehabilitation, nach Verletzungen oder einem Unfall ist das Wasser als Trainingsraum schon länger bekannt und erfreut sich täglich wachsender Beliebtheit. Dieses Buch gibt nach einem kurzen theoretischen Überblick Anregungen und hilfreiche Tipps für Trainer, Übungsleiter, Aktive und Neueinsteiger. Es nimmt Rücksicht auf alters- und/oder verletzungsbedingte körperliche Beeinträchtigungen und gibt hilfreiche Lösungen, auch mit ihnen im Wasser aktiv zu sein. All dies ist unkompliziert erklärt und anschaulich bebildert, mit umfangreichem Übungsrepertoire, zahlreichen Varianten und vielen Stundenbeispielen, u. a. auch einer Kennenlernstunde für einen neu geschaffenen Kurs. Der Praxisleitfaden Aquafitness für Senioren und Rehabilitation - etwas Zeit mit diesem Buch verbracht und dann geht's los ins Wasser!

Kathrin Andrea Linke ist diplomierte Sportwissenschaftlerin der Bereiche Prävention, Rehabilitation und Management mit vielseitigen Zusatzqualifikationen wie unter anderem der Aqua-Fitness Trainer der AquaMedical Akademie. Sie arbeitet seit vielen Jahren im Bereich Gesundheits- und Breitensport sowie Sporttherapie im Wasser und an Land und das mit Personen jeden Alters. Einer ihrer Schwerpunkte schon im Studium war körperliche Aktivität im höheren Lebensalter, sodass hier eine fruchtbare Symbiose von Theorie und Praxis geschaffen ist. Ilona Wollschläger arbeitet seit vielen Jahren als Trainerin in den Bereichen Aquafitness, Babyschwimmen, Aerobic und Gesundheitssport unter anderem in einem der größten Sportvereine Berlins. Als lizensierte Speedo® Aqua Fitness Instruktorin und Aqua-Adipositas- Trainerin gab sie ihr umfangreiches Expertenwissen gemeinsam mit Judith Oelmann schon im Grundlagenbuch zur Wassergymnastik Aquafitness Basics weiter.

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Leseprobe

8.2 Die erste Stunde – Kennenlernen – Einführung


Diese Kennenlern- und Einführungsstunde dient dem Kennenlernen des Sporttreibens im Flachwasser. Sie stellt eine Möglichkeit dar, Basisübungen und die richtige Körperhaltung im Element Wasser sowie die Terminologie der Aquafitness zu erfahren. Die soziale Interaktion einer Wassergymnastikgruppe, die sich zum allerersten Mal trifft, soll unterstützt werden.

Bevor es ins Wasser geht, werden die Teilnehmer begrüßt, der Anamnesebogen wird ausgegeben beziehungsweise, wenn die Teilnehmer ihn schon hatten, eingesammelt. Der Übungsleiter stellt sich allen kurz mit seinem Namen und 2-3 Sätzen zu seiner Person vor.

Alle Übungen dieses Stundenbeispiels sind Basisübungen im Level 1 und werden ohne Zusatzgerät durchgeführt. Das Warm-up, der Hauptteil und das Cool-down (einschließlich Warm-down) gehen direkt ineinander über. Dem Teilnehmer muss ausreichend Zeit gegeben werden (45 s bis 1 min), um die jeweiligen Übungen umzusetzen. Wir empfehlen, die bei Übung 1 Jogging, unter Mögliche Variationen aufgeführten Punkte alle zu absolvieren. Sie gelten nicht, wie sonst als Angebot an den Übungsleiter, aus welchem er sich seine Variationsbeispiele heraussuchen kann. Die Teilnehmer sollen auf diese Art an die Sprache der Aquafitness gewöhnt werden. Je neuer die Aquafitness für einen Teilnehmer ist, desto wichtiger sind die kurzen und prägnanten Hinweise und Erläuterungen durch den Übungsleiter – ohne dass man den Aktiven „zerredet“.

Man lernt das Wasser und die anderen kennen – verliert eventuelle Ängste und freut sich dann auf das nächste Mal.

Übung: Jogging


  • Basisübung

  • Jogging, Arme angewinkelt gegengleich zu den Beinen, Hände schneiden, Bewegung seitwärts nach rechts durch das Becken, mit Überkreuzen der Beine

Ebene
  • Bodenkontakt

  • Rebound

  • Neutral

  • Schwebe

Basisübung
  • Klassische Laufbewegung am Ort

  • Arme angewinkelt, gegengleich neben dem Körper vor und zurück führen

  • Hände schneiden

    • Der Übungsleiter gibt nach und nach die Hinweise unter Beachte! und demonstriert diese gleichzeitig so, dass jeder Teilnehmer sie umsetzen kann.

    • Mögliche Variationen wie vor (bei der Absolvierung der einzelnen Bewegungsmöglichkeiten der Körperteile etc. soll das, was nicht variiert wird, in der ursprünglichen Form (Basisübung) durchgeführt werden)

  • Zwischendurch einzelne Übungen zur Lockerung durchführen (z.B. Schulterkreisen vorwärts und rückwärts oder das Ausschütteln einzelner Körperteile)

Mögliche Variationen

Hände:

  • Schneiden

  • Faust

  • Schaufel

  • Fächer

Arme:

  • Ellbogen angewinkelt = kurzer Hebel

  • Ellbogen lang gestreckt = langer Hebel

  • Schieben nach vorn

  • Schieben zur Seite

  • Schieben seitlich tief

  • Adduktion und Abduktion

Beine:

  • Eng und weit

  • Ein Bein vorn, eines hinten (mit Seitenwechsel)

  • Übertriebener Kniehub = Kniehebelauf

  • Anfersen

Ebenen:

  • Bodenkontakt

  • Rebound

  • Neutral

  • Schwebe

Tempo:

  • Im Takt der Musik

  • 1/2 Takt

  • Doppelter Takt bis Sprint

Bewegungsrichtung:

  • Vorwärts

  • Rückwärts

  • Seitwärts links und rechts

  • Diagonal

  • Mit und ohne Überkreuzen der Beine

Ziel/Wirkung
  • Physische und psychische Einstimmung

  • Mobilisation der Gelenke

  • Auftriebserwärmung

  • Erwärmung Herz-Kreislauf-System

  • Ausdauer

  • Einführung Basisübung Jogging

  • Einführung Terminologie der Aquafitness

Beachte!
  • Aufrecht sein

  • Schultern aktiv mitnehmen

  • Schulterblätter ziehen nach hinten unten

  • Ellbogen und Hände eng am Körper vor und zurück führen

  • Handgelenke fest

  • Bauch fest

  • Knie zeigen immer nach vorn und werden aktiv hochgehoben.

  • Fußspitzen anziehen

  • Ferse setzt mit auf dem Boden auf.

Achtung!

LWS:

  • Immer besonders auf die Bauchspannung achten.

  • Beim Anfersen das Bein hinten nicht zu hoch heben

HWS/Schulter:

  • Evtl. keine Schaufel, kein Fächer

Hüfte/Knie:

  • Beine nicht zu weit öffnen

Herz-Kreislauf:

  • Kein Rebound

Übung: Namensspiel


  • Basisübung mit „Abklatschen“

Ebene
  • Bodenkontakt

Basisübung
  • Alle bewegen sich kreuz und quer durch das Becken.

  • Bei Augenkontakt mit einem anderen Teilnehmer stellt sich jeder mit Adjektiv (selber Anfangsbuchstabe wie der Name) und eigenem Namen vor, z.B.: „Ich bin der freundliche Frank.“ oder: „Ich bin die lustige Luise.“

Mögliche Variationen

Spiel:

  • Adjektiv und Name beginnen nicht mit dem gleichen Buchstaben.

  • Vornamen oder Nachnamen verwenden.

  • Mit Handschlag begrüßen

  • Mit beidhändigem „Abklatschen“ begrüßen

  • Knicks bzw. Diener andeuten

Ziel/Wirkung
  • Entspannung von der Konzentration auf die neuen Übungen

  • Kennenlernen der anderen Kursteilnehmer

  • Kommunikation

  • Orientierung im Wasser

Beachte!
  • Aufrecht sein

  • Schultern ziehen nach hinten unten.

  • Bauch fest

  • Fußspitzen anziehen

Trotz des Spiels auf aufrechte Haltung achten!

Übung: Hüpfen


  • Basisübung

Ebene
  • Bodenkontakt

  • Rebound

Basisübung
  • Hüftbreiter Stand

  • Beidbeiniger Absprung nach oben und wieder beidbeinige hüftbreite Landung

  • Arme unterstützen aktiv

  • Hände lockere Faust

Mögliche Variationen

Hände:

  • Schneiden

  • Schaufel

  • Fächer

Arme:

  • Seilspringen vorwärts und rückwärts

Ebene:

  • Kleine, flache Hüpfer

  • Rebound: große, hohe Sprünge

Ziel/Wirkung
  • Einführung Basisübung Hüpfen

  • Gesamtkörperstabilisation

  • Koordination

  • Kraft Beine

Beachte!
  • Aufrecht sein

  • Schultern ziehen nach hinten unten.

  • Bauch fest

  • Fußgelenke stabil

Jeder springt nur so hoch, dass er im Körper stabil bleibt und wieder sicher landet!

Achtung!

Herz-Kreislauf:

  • Kein Rebound

Übung: Twist


  • Basisübung, Hände Fächer

Ebene
  • Bodenkontakt

  • Rebound

Basisübung
  • Hüftbreiter Stand

  • Arme lang zur Seite

  • Hüfte dreht nach links und Schultern und Arme nach rechts.

  • Dann andersherum

Mögliche Variationen

Hände:

  • Schneiden

  • Faust

  • Schaufel

  • Fächer

Bewegungsumfang:

  • Kleine Drehung

  • Weite Drehung

Ebene:

  • Kräftiger Absprung zur Hüftdrehung

Ziel/Wirkung
  • Einführung Twist als Variante des Hüpfens

  • Gesamtkörperstabilisation

  • Koordination

  • Kraft schräge Bauchmuskeln

Beachte!
  • Aufrecht sein

  • Schultern ziehen nach hinten unten.

  • Bauch fest

  • Gesäß fest

  • Fußgelenke stabil

Achtung!

LWS:

  • Kurzer Rotationsweg

Hüfte/Knie:

  • Langsame und kontrollierte...

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover1
Inhalt7
1 EINLEITUNG10
2 AQUAFITNESS – WAS IST DAS?12
2.1 Aquafitness als motorisches Gesundheitstraining13
2.2 Besonderheiten des Mediums Wasser14
3 AQUAFITNESS ALS SENIORENSPORT16
3.1 Körperliche Aktivität im Alter16
3.2 Der Wasserspaß mit Altersgleichen18
4 AQUAFITNESS ALS REHABILITATIONSSPORT20
5 KÖRPERLICHE BEEINTRÄCHTIGUNGEN, INDIKATOREN UND KONTRAINDIKATOREN ZUR WASSERGYMNASTIK22
6 BASISBEWEGUNGEN UND TERMINOLOGIE DER AQUAFITNESS26
6.1 Handstellungen27
6.2 Basistechniken Arme28
6.3 Basistechniken Beine30
6.4 Geräte und deren Einsatzmöglichkeiten38
6.5 Ebenen41
6.6 Bewegungsumfang41
6.7 Bewegungstempo42
6.8 Bewegungsrichtung42
6.9 Musik44
6.10 Handzeichen45
7 KURS- UND STUNDENGESTALTUNG46
7.1 Allgemeines zum Kursaufbau46
7.1.1 Allgemeine Vorbereitung47
7.1.2 Anamnesebogen fu?r die Kursteilnehmer48
7.1.3 Rahmenkonzept48
7.2 Allgemeines zum Stundenaufbau50
7.2.1 Erwärmung – Warm-up51
7.2.2 Hauptteil51
7.2.3 Abschluss – Cool-down – Warm-down – Stundenausklang52
8 STUNDENBEISPIELE54
8.1 Zum Umgang mit den Tabellen55
8.2 Die erste Stunde – Kennenlernen – Einfu?hrung57
8.3 Erwärmung – Warm-up68
8.4 Hauptteil72
8.4.1 Hauptteil ohne Gerät72
8.4.2 Hauptteil Nudel90
8.4.3 Hauptteil Schwimmbrett118
8.4.4 Hauptteil Zirkel-/Stationstraining140
8.4.5 Hauptteil Aquajogging im tiefen Wasser162
8.5 Abschluss – Cool-down – Warm-down – Stundenausklang174
8.5.1 Cool-down in Bewegung174
8.5.2 Cool-down statisch182
8.5.3 Cool-down Partnerarbeit, Spiele und Tänze190
8.5.4 Cool-down Warm-down202
ANHANG208
1 Häufig gestellte Fragen – nu?tzliche Tipps208
2 Fachbegriffe und verwendete Abku?rzungen213
3 Dank215
4 Literatur und Weiterbildung216
5 Bildnachweis218

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