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Assistive Gesellschaft

Multidisziplinäre Erkundungen zur Sozialform 'Assistenz'

VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl269 Seiten
ISBN9783658137205
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR

Die Beiträge des Buches befassen sich mit der Frage, was 'Gesellschaft' bedeutet, wenn nahezu alle Lebensbereiche assistiert werden. Ob Blindenhund, Butler oder Assistent der Geschäftsführung, Herzschrittmacher oder Navigationssystem, Pflegeroboter oder Ambient Assisted Living - wir werden assistiert von anderen Personen und Lebewesen, und immer häufiger auch von Technologien und Artefakten. Diesen Assistenten kommt eine spezifische und neue Rolle zu: sie beschützen, sie helfen, sie steuern uns. Prozesse der Assistierung in Lebens- und Arbeitswelt werden oft im Einklang mit sich steigernden Kompensations- und Effizienzversprechen vorangetrieben. Aber wie gestaltet sich Assistenz konkret? Welche Wechselwirkungen entstehen zwischen den beteiligten Instanzen? Und welche gesellschaftlichen Dynamiken und unbeabsichtigten Folgen sind damit verbunden? Darauf versucht der Sammelband Antworten zu geben.



Dr. Peter Biniok war zuletzt wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Furtwangen University.

Dr. Eric Lettkemann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der TU Berlin.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
In Gesellschaft – Assistenzformen, Assistenzweisen und Assistenzensembles8
Zusammenfassung8
1Ein assistiver Einstieg9
2Übersicht über die Beiträge: Assistenzformen und Assistenzweisen12
2.1Assistenz, Behinderung und soziale Unterstützung12
2.2Assistive Technologien14
2.3Assistenz im Kontext18
3Assistenzensembles als Analysekategorie – ein Systematisierungsvorschlag20
3.1Assistenzensemble – eine Idealtypik20
3.2Assistenzensembles – eine Annäherung24
4Resümee25
Literatur26
Teil I Assistenz und Gesellschaft31
Synchronisierung, Kopplung und Kontrolle in Netzwerken. Zur sozialen Form von Unterstützung und Assistenz32
Zusammenfassung32
1Unterstützungsprobleme33
2Vom social support zur Unterstützung in soziotechnischen Arrangements36
2.1Social Support und seine Normativität37
2.2Unterstützung in soziotechnischen Arrangements42
3Die Aktivität der Unterstützung46
3.1Das Grundmuster der Beobachtung von Unterstützung46
3.2Das Netzwerk der Unterstützung48
3.3Wie entsteht Unterstützung?50
4Kontrolle der Relationen zwischen Unterstützung und Aktivität52
4.1Die Kontrolle der zeitlichen Relationen – Synchronisierung52
4.2Die Kontrolle der Kopplungsrelationen – Assistenz54
4.3Die Kontrolle der Kontrollrelationen – Zuschreibung und Hilfe55
5Praktische Unterstützungstheorie58
Literatur60
Von der Existenz zur Assistenz. Akteure und Techniken des Beiseins64
Zusammenfassung64
1Von der Existenz zur Assistenz?65
2Assistenten und Akzidenzien67
3Existenzielle Anaphorik72
4In assistiver Gesellschaft77
Literatur80
Wir assistieren uns zu Tode82
Zusammenfassung82
1Einleitung83
2Assistenz zwischen Kompetenz und Komfort83
2.1Assistenz83
2.2Realisierte Kompetenz und stärkender Komfort85
2.3Assistenzgesellschaft und technische Assistenz89
3Wir assistieren uns zu Tode90
3.1Zeitgemäße Kompetenzprofile90
3.2Assistenz als neues Soma?94
4Aufmüpfige rebellische Assistenz96
4.1Erste Schritte96
4.2Kompetenzorientierte Assistenz98
Literatur100
Assistive Kolonialisierung. Von der „Vita activa“ zur „Vita assistiva“103
Zusammenfassung103
1Von der erschöpften zur assistierten Gesellschaft103
1.1Assistenz als Signatur der Gegenwartsgesellschaft104
1.2Gesellschaftsdiagnostische Einbettung – Assistenz als Vermittlungsform106
2Die Assistenzmatrix107
2.1Outsourcing von Menschlichkeit: Mensch assistiert Mensch108
2.2„Wir brauchen die Hilfe von Maschinen“: Algorithmus assistiert Mensch110
2.3Entscheidungsmaschinen: Algorithmus assistiert Algorithmus112
2.4„Gelernte Diener der Maschine“: Mensch assistiert Algorithmus114
3Assistive Kolonialisierung: Potenziale und Pathologien115
4Fazit: Von der „Vita Activa“ zur „Vita Assistiva“?117
4.1Unterscheidung von Vita Activa und Vita Assistiva118
4.2Was vom Menschen bleibt?119
Literatur121
Teil II Personale Assistenz124
Stille Post: Vertrauen und Aktionsmacht in der personellen Assistenzdyade125
Zusammenfassung125
1Einleitung126
1.1Die Besonderheiten von Hören und die sich daraus ergebenden Folgen von Schwerhörigkeit127
1.2Die Bedeutung von Kommunikation in der modernen Arbeitswelt129
1.3Berufliche Teilhabe durch personelle Assistenz130
2Vertrauen und Aktionsmacht als Kategorien der ergänzenden Re-Analyse132
2.1Analysekategorie Vertrauen133
2.2Analysekategorie (Aktions-)Macht134
2.3Ergänzende Re-Analyse von Projektbefunden135
3Positive und negative Aktionsmacht in der Assistenzdyade136
3.1Ausgestaltung des Instruments personelle Assistenz137
3.2Die Bedeutung von Vertrauen in der Assistenzdyade138
3.3Positive Aktionsmacht, Vertrauen und gelingende Assistenzkooperationen140
3.4Negative Aktionsmacht: Konfliktpotenzial in der Assistenz141
4Weiterführende Diskussion: Ist personelle Assistenz vor dem skizzierten Hintergrund von Vertrauen und Aktionsmacht zu riskant?141
Literatur143
Leihmutterschaft – Assistenzbusiness in der globalisierten Welt146
Zusammenfassung146
1Problematik147
2Formen von Leihmutterschaft und rechtliche Situation148
3Die Akteure150
3.1Beauftragende Eltern150
3.2Die Klinik152
3.3Die Leihmütter155
4Leihmutterschaft: Ausbeutung oder Empowerment?157
5Indien: Reiche Ärzte – arme Frauen158
6Elterlicher Erfolgsdruck produziert Risikoschwangerschaften159
7Ist Leihmutterschaft grundsätzlich verwerflich?162
Literatur163
Teil III Technische Assistenz165
Assistiert altern. Die Entwicklung eines Sturzsensors im Kontext von Ambient Assisted Living166
Zusammenfassung166
1Einleitung166
2Drei Lesarten von AAL168
3Im Labor mit Michael Behrend170
4Zur Konstitution von Stürzen im Labor172
5Disziplinäre Gewohnheiten und interdisziplinäre Hürden175
6Schluss177
Literatur178
Kann es technische Assistenten in der Pflege geben? Überlegungen zum Begriff der Assistenz in Pflegekontexten181
Zusammenfassung181
1Einführung und Fragestellung182
2Konzeptionelle Überlegungen zur Idee von „Assistenz“ in technischen Feldern184
3Erwartungen an technische „Assistenz“ in der stationären Pflege von Menschen mit Demenz – ein Fallbeispiel188
3.1Methodik189
3.2Empirische Ergebnisse190
4Plädoyer für eine analytische Bestimmung der technischen „Assistenz“ in der Pflege195
Literatur197
Assistive Sicherheitstechniken in der Pflege von an Demenz erkrankten Menschen200
Zusammenfassung200
1Zu den sozialen Dimensionen assistierter Pflege201
1.1Assistenztechniken als Lösungsstrategien201
1.2Fragestellung203
1.3Assistive Sicherheitstechniken und demenzielle Erkrankungen204
2Assistierte Pflege als Figuration205
2.1Datenbasis und Methode206
2.2Untersuchte Akteursgruppierungen und Assistenzen207
3Ursachen und Folgen der Nutzung von assistiver Sicherheitstechnik209
3.1Pflegeleitbilder und Problemwahrnehmungen209
3.2Begründungen und Ziele der Nutzung von assistiven Techniken211
3.3Auswirkungen auf die Interdependenzen212
3.4Spannungen zwischen Fürsorge und Selbstbestimmung214
4Diskussion und Fazit216
Literatur218
Generations- und geschlechtsspezifische Technikaneignung im technikunterstützen Wohnen221
Zusammenfassung221
1Ausgangslage222
1.1Technik und Alter(n)223
1.2Technik und Geschlecht224
2Methodische Vorgehensweise227
3Anwendungskompetenz und Technikverständnis als Aushandlungskategorien229
3.1Tablet-Aneignung als sozialer Prozess230
3.2Die Bewertung des Tablets232
3.3Anfänger und Fortgeschrittene: Der Kurs235
3.4Festlegung des Vergleichsmaßstabs: Die Technikkompetenz der Jüngeren236
3.5Technikkompetenz im Geschlechterverhältnis237
3.5.1 Zwischen Nutzungsroutine und Neuaneignung (Ehepaar Walter)237
3.5.2 Nutzungsabstinenz und Computerkompetenz als Geduldsaufgabe (Ehepaar Immsen)238
4Schlussfolgerungen241
Literatur242
Humanoide Roboter als zukünftige assistive Akteure in der Küche? Einblicke in die Herstellung eines Robot Companions246
Zusammenfassung246
1Einleitung: Roboter als Akteure der Assistenz247
2Robot Companions – Merkmale eines ubiquitären Artefakts249
2.1Robot Companions – ein Leitbild-Beispiel für die aktuelle Künstliche Intelligenz?251
2.2Im Labor mit Robot Companions252
3Robot Companions in ihren soziokulturellen Bezugsrahmen setzen: Warum diese Maschine nicht aus dem ‚Nichts‘ kommt254
3.1Situierung des Roboters innerhalb der Künstlichen Intelligenz254
3.2Situierung der Robotikküche256
4Einblicke in Herstellungspraktiken von Assistenz an der Schnittstelle ‚IngenieurArmar‘259
4.1‚Performing the Kitchen’ im Robotikküchenlabor261
4.2„… wie wir sehen …“262
4.3„Bring me the green cup!“264
5Fazit: Assistive Robot Companions in der Küche267
Literatur268

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