Zur Einstimmung
Erfahrungen mit der Nakagawa-Methode
Der Baseball-Held
Ein Junge konsultierte mich, als er in der dritten Klasse war. Er erhoffte sich Hilfe durch ein Training für besseres mentales Sehvermögen. Ich fragte ihn, was sein Traum sei, und er sagte: »Vierter Batter bei den Hanshin Tigers werden!« Sein Vater war mit einem echten Clean-up-Batter (vierten Batter) der Hanshin Tigers befreundet, der die Familie des Jungen manchmal besuchte.
Er hatte eine Sehschärfe von 1,5, was ein recht guter Wert ist, und ich unterstützte ihn beim Training seiner geistigen Sehkraft, um ihm den Sprung auf die nächste Leistungsstufe zu ermöglichen.
Er schlug sich später sehr gut im Universitäts-Baseball und kam schließlich bei einem Verein der ersten Liga in Tokio unter – genau das, was er sich gewünscht hatte.
Von seinem ersten Spiel im Profi-Baseball an blieb er vor jedem Spiel die ganze Nacht auf und gab sich richtig die Kante, was immer wieder von hoch fieberhaften Mandelentzündungen begleitet war. Aber wenn es dann zur Sache ging, zeigte er auf dem Spielfeld so glänzende Leistungen, dass er schließlich sogar die Auszeichnung des wertvollsten Spielers bekam.
Und seine Leistungsbilanz ist seither makellos geblieben, die Zahl seiner Home Runs und Hits sowie sein Schlagdurchschnitt macht ihn im japanischen Baseball zu einem der bestbezahlten Megastars. Wäre er bei den New York Yankees, hätte er ganz sicher die Stellung eines Derek Jeter.
Ein Fernsehstar
Einmal kam ein reizendes fünfjähriges Mädchen in Begleitung seiner Mutter zu mir. Ihre Heimat war die Präfektur Hyogo, sie hatten eine weite Reise auf sich genommen. Der heimische Augenarzt hatte gesagt, das Mädchen könne sein Augenlicht verlieren, wenn nicht sofort etwas gegen ihre Weitsichtigkeit und Sehschwäche, gegen den Astigmatismus (Hornhautverkrümmung oder Stabsichtigkeit) und das akkommodative Schielen unternommen werde. Da ihre grundsätzliche Sehkraft eingeschränkt war, ließ sich der Zustand auch mit einer Brille nicht wesentlich verbessern.
Die Mutter machte sich Vorwürfe, weil sie die Augenprobleme ihrer Tochter nicht frühzeitig erkannt hatte, und zeigte sich jetzt umso mehr bemüht, alles zu unternehmen, was ihr vielleicht helfen konnte. Sie sorgte sich auch um die Zukunft ihrer Tochter und war voll banger Erwartung, ob ich wohl würde helfen können.
Die Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung hatten bei diesem Mädchen ein so erhebliches Ausmaß, dass ich die Behandlung aufzunehmen beschloss. Der Mutter sagte ich: »Über die Erfolgsaussichten kann ich erst etwas sagen, wenn ich erste Versuche gemacht habe, aber ich werde nichts unversucht lassen.«
In der Folgezeit kam das kleine Mädchen aus der Präfektur Hyogo einmal im Monat zu mir. Sie war von freundlichem Wesen und sehr intelligent, sie hörte mir sehr genau zu.
Zum Glück verbesserte sich das Sehvermögen des Mädchens von der ersten optometrischen Untersuchung an. Die Sehschwäche war bald behoben, und mit ihrer neuen Brille brachte sie es nach und nach auf eine Sehschärfe von 1,0. Das war für uns alle erst einmal eine große Erleichterung.
Zur Behebung der Hornhautverkrümmung bekam sie nach ihrem zwölften Geburtstag und unter Aufsicht eines anderen Arztes formstabile Kontaktlinsen. Im Laufe ungefähr eines Jahres besserte sich ihr extremer Astigmatismus größtenteils, und ihre Sehstärke (mit bloßem Auge) verbesserte sich auf 1,0. Sie ist inzwischen 15, und unsere Zusammenarbeit erstreckt sich über zehn Jahre.
Ihre ältere Schwester ist eine bekannte Filmschauspielerin. Auch meine Patientin hat ihren Traum vom Starruhm verwirklicht und tritt in Filmen und Fernsehsendungen auf. Darüber hinaus dreht sie Werbevideos. Wie ich höre, ist ihr inzwischen sogar eine größere Filmrolle angeboten worden. Sie blickt einer glänzenden Zukunft entgegen.
Der Ingenieur
Eine Mutter schaute mit ihrem Sohn vorbei, der die dritte Klasse der Mittelschule besuchte. »Er sieht nicht gut«, sagte sie, »seine Sehschärfe ist auf 0,03 abgesunken. Er erkennt die Dinge zwar, wenn er seine Brille aufhat, aber seit sein Sehvermögen so stark zurückgegangen ist, interessiert er sich kaum noch für etwas, und seine Leistungen lassen nach. Das schlägt sich in den Noten nieder, sodass er in seiner Klasse inzwischen sogar das Schlusslicht ist. Sein Lehrer hat gesagt, dass ihn keine weiterführende Schule mit diesen Noten aufnehmen wird, und das macht ihm und mir natürlich Sorgen.«
Ich maß die Sehschärfe des Jungen und überprüfte seine visuellen und kognitiven Funktionen, und danach konnte ich nur bestätigen, dass es um seine Sehkraft wirklich schlecht bestellt war.
Zur Mutter sagte ich: »Wenn die Sehkraft nachlässt und man die Dinge nicht mehr klar erkennen kann, wird auch die geistige oder innere Sehkraft mit ihren Anteilen Konzentration, Gedächtnis, Antrieb und Fantasie schwächer. Darunter leiden auch seine schulischen Leistungen. Es ist aber eindeutig die Sehschwäche für diese Verschlechterung verantwortlich, mit seiner Intelligenz hat das nichts zu tun. Wenn der Junge seine Sehkraft wiederbeleben kann und seine Augen dann richtig gebraucht, wird sich auch sein inneres Sehvermögen erholen, und seine Noten werden ganz von selbst wieder besser. Machen Sie sich keine Sorgen, glauben Sie einfach an ihn. Letzten Endes ist es ja der Geist, der die Dinge auf dem Weg über die Augen wahrnimmt, und wenn es gelingt, die Augen zu verbessern, wird sich auch sein Gehirn – sein Geist – normalisieren, er wird aufgeweckter werden.«
Der Übergang zur Oberschule gelang, weil überraschend ein Platz frei wurde, den er einnehmen konnte. Bis zur elften Klasse steigerte sich seine Sehschärfe auf 0,1, und der Junge begann Ehrgeiz zu entwickeln. Er sagte zu mir: »Herr Doktor, ich möchte Klassenbester werden.« Ich erklärte ihm, wie das zu erreichen wäre, und er hielt sich eisern an die Methode, die ich ihm beibrachte. Ein halbes Jahr später hatte er sich tatsächlich an die Spitze gekämpft. Bei einem vom Lehr- und Wörterbuchverlag Obunsha landesweit durchgeführten Probelauf für die Abschlussprüfung schnitt er als einer der Besten ab. Er nahm anschließend das Studium der Ingenieurswissenschaften auf und spezialisierte sich auf mathematische Computeranalysen. Am Ende hatte er aus eigener Kraft seinen Lebensweg gefunden.
Er war der lebendige Beweis dafür, dass eine Verbesserung der Sehkraft auch das innere Sehvermögen wiederherstellt.
Hoffnung gehört zu den wichtigsten Dingen für uns Menschen. Wenn uns die Hoffnung verlässt, geht auch der Antrieb verloren. Solange Sie die Hoffnung nicht aufgeben, können die Augen ihre Sehkraft zurückgewinnen und Ihnen nicht nur zu mehr optischem Sehvermögen verhelfen, sondern Ihnen geistig neuen Antrieb geben, sodass Sie aus Ihrer scheinbar verzweifelten Lage herausfinden.
Eine Köchin setzt sich durch
Dieses Mädchen besuchte die dritte Mittelschulklasse, als sie mich in meiner Praxis aufsuchte. Dem Bericht nach hatte sie schon dreimal die Schule gewechselt, weil sie immer wieder gemobbt wurde. Das belastete sie so sehr, dass ihre Sehschärfe von 1,5 auf 0,1 abgesunken war und sie tatsächlich nicht mehr viel klar erkennen konnte. Von mir wollte sie wissen, ob sich das Tragen einer Brille irgendwie vermeiden ließe.
Ich gewann durch ihre Erzählung den Eindruck, dass sie von Natur aus ein fröhliches, unbeschwertes Gemüt hatte, das sich aber aufgrund der Mobbing-Erlebnisse immer mehr verfinsterte, sodass man sie beinahe schon depressiv nennen musste. Anscheinend hatte sie unter extremem Stress gestanden, wodurch sich eine Kurzsichtigkeit entwickelt hatte – und danach ging es mit ihrer Sehkraft immer weiter bergab.
Ich zeigte ihr Übungen für die Augen, aber auch für das innere Sehen, das vom Gehirn geleistet wird. Das sind Übungen, die Konzentration, Gedächtnis und Vorstellungsvermögen trainieren, um das Gehirn zu aktivieren. Besonderen Wert legte ich auf Übungen gegen die Nachwirkungen unangenehmer Erinnerungen. Diese Übungen sollte sie jeden Tag machen.
Ungefähr vier Monate später war sie wieder bei mir und sagte: »Herr Doktor, ich habe das Gefühl, dass ich wieder sehen kann.« Ich überprüfte ihre Sehschärfe und stellte fest, dass sie zu ihrem ursprünglichen sehr guten Wert 1,5 zurückgefunden hatte. Ich gratulierte ihr, und sie gab zurück: »Ich bin so froh, dass ich wieder bin, wie ich mal war.«
»Und was ist dein großer Traum?«, fragte ich.
»Ich wollte immer schon kochen wie Futoku Shuu [ein bekannter japanischer Koch].«
»Wenn du innerlich an diesem Bild festhältst, eine erfolgreiche Köchin zu sein wie Herr Shuu, dann kannst du das auch, da bin ich mir ganz sicher.«
»Ich würde ihn zu gern kennenlernen und etwas von ihm lernen.«
»Denk einfach, dass es möglich ist, und bleib bei diesem Gedanken.«
»Au ja, das mache ich!«
Tatsächlich begegnete sie diesem berühmten Koch dann zufällig auf der Straße. Wie sie mir stolz berichtete, besuchte sie ihn anschließend sogar in seinem Restaurant, dem Akasaka Rikkyu, und bekam ein paar Hinweise zur Zubereitung von gebratenem Reis. Seitdem geht sie unbeirrbar den Weg zur Meisterköchin.
Der Anästhesist
Der junge Mann, Oberschüler im Abschlussjahr, suchte mich in Begleitung seiner Mutter auf. Sie kamen aus der Präfektur Ishikawa und hatten einen weiten Weg hinter sich. Er hoffte, dass sich etwas gegen seine starke Kurzsichtigkeit und die extreme Hornhautverkrümmung unternehmen ließe, damit er sich fürs...