Kapitel 2: Wunderwelt der Pflanzen: Lebensmittel, Wild- und Gewürzkräuter
Wenn es um die Frage der Ernährung, der Gesunderhaltung und um die Heilung bei Mensch und Tier geht, dann steht die Pflanze ganz im Mittelpunkt. Ohne die Pflanzen würde das gesamte Leben zugrunde gehen.
Kein Labor der Welt kann die für die Ernährung von Mensch und Tier wichtigen Lebensmittel herstellen. Allein die Pflanze vermag auf einzigartige Weise aus der Strahlkraft der Sonne, dem Kohlendioxid aus der Luft und dem Wasser in den Pflanzenzellen – im Zusammenwirken mit Chlorophyll – zunächst den Zucker und dann alle anderen Lebens-Bausteine aufzubauen.
Unsere reichhaltige Pflanzenwelt zaubert uns nicht nur die vielen Lebensmittel wie Getreide, Obst, Gemüse, Nüsse usw. auf den Tisch, sondern auch die vielen Heilpflanzen als Grundlage zahlreicher Heilweisen. Jahrtausende lang bildeten vorwiegend die Pflanzen und ihre Zubereitungen die Heilmittel der Menschheit. Die Pflanzenheilweise ist bekanntlich die Ur-Medizin der Menschheit. Alle anderen Heilweisen sind aus ihr oder nach ihr entstanden. Schon vor Jahrtausenden erkannte man, dass die Kräfte der Pflanzen, die den Menschen in gesunden Tagen ernähren, ihn in kranken Tagen heilten.10
Der von Paracelsus (* 1493; † 24. September 1541) geprägte Satz: „Lasst eure Lebensmittel Heilmittel und eure Heilmittel Lebensmittel sein“ ist bis in unsere heutige Zeit erhalten geblieben. Zu der Zeit des Paracelsus waren Geist und Materie im Bewusstsein der Menschen noch nicht voneinander getrennt.
Nicht alle Krankheiten können mit Pflanzen behandelt werden, jedoch sind sie immer zumindest als Basis oder als Abrundung für jeden Gesundungsprozess erforderlich. Denn nur Pflanzen vermögen den Menschen gleichzeitig auf der Ebene des Körpers, der Seele und des Geistes zu erreichen.
Dies wird in den letzten Jahren in immer größer werdenden Kreisen der Bevölkerung erkannt. So möchten immer mehr Menschen wieder Kontakt zur heimischen Pflanzenwelt aufnehmen, z.B. durch Wildkräuterwanderungen, d.h. Sammeln von wilden Kräutern und anschließendem Kochen sowie Einsatz dieser Kräuter in der täglichen Ernährung.
Sehr inspirierend ist in diesem Zusammenhang der Ausspruch des russischen Mystiker Georges I. Gurdjieff (* 1866; † 29. Oktober 1949) der einmal gefragt wurde: „Aber ist denn das Kochen nicht schließlich Teil der Medizin?“ Mit einem starken russischen Akzent antwortete Gurdjieff: „Nein! Die Medizin ist ein Teilgebiet des Kochens!“11
Doch kommen wir zunächst zu den Lebensmitteln.
2.1 Lebensmittel
Es ist erstaunlicherweise nur wenigen Menschen bekannt, dass die meisten Krankheiten, unter denen Mensch und zunehmend auch Tier leiden, durch die heute „übliche“ Ernährung entstehen. Die modernen großen Ernährungsforscher wie Prof. Dr. Kollath, Dr. Bruker, Dr. Bircher-Benner, Ann Wigmore und weitere Personen konnten eine erstaunlich lange Liste von ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten nachweisen, die mit A wie Allergie beginnt und bis Z wie Zahnkaries reicht.
In Kapitel 1 „Gedanken zur Naturwissenschaft“ haben wir erfahren, dass es erst wenige Jahrhunderte her ist, seit die allumfassende Wissenschaft auf eine materielle Wissenschaft reduziert wurde. Diese „Reduktion“ ist auch in der Ernährung erfolgt.
Noch vor ca. 130 Jahren wurden die Pflanzen, die unsere Lebensmittel bilden, von den Bauern angebaut und über die Wochenmärkte direkt frisch zum Verbraucher gebracht. Zivilisationskrankheiten waren damals eher unbekannt, der menschliche Stoffwechsel verlief also noch weitgehend harmonisch.
Mit Beginn des 20. Jahrhundert hat sich zwischen den Hersteller von Lebensmitteln und den Verbraucher eine Nahrungsmittel-Industrie geschaltet.
Dadurch kommt es einerseits physisch zu einem Verlust an Vitalstoffen, und anderseits zu einer Reduzierung der Lebendigkeit der Lebensmittel durch die (Zer)-Störung des ordnenden Lebensfeldes aufgrund eines Verlustes an Biophotonen (s. Kap. 1).
Gerade im Bereich der Ernährung gibt es eine unübersichtliche Vielfalt von wissenschaftlichen und unwissenschaftlichen Systemen. Der Mediziner Prof. Dr. med. Werner Kollath (* 11. Juni 1892; † 19. November 1970) entwickelte als einer der ersten im Jahre 1942 die Grundlagen einer dauerhaften Ernährungslehre, die in seinem Grundlagenwerk „Die Ordnung unserer Nahrung“ ausführlich beschrieben sind. Seit dem Jahr 1942 sind sicherlich weitere grundlegende Erkenntnisse hinzugekommen, die berücksichtigt werden sollten, doch aufgrund ihres fundamentalen Charakters sind Prof. Kollaths Erkenntnisse auch heute noch gültig. In der heutigen Zeit gibt es dagegen immer wieder „Modeerscheinungen“ und „Wunderdiäten“, die beinahe wöchentlich in der Regenbogenpresse veröffentlicht werden und auch schnell wieder von der Bildfläche verschwinden.
Unter Berücksichtigung des Lebendigen (also im Sinne einer holistischen Wissenschaft) wies Prof. Kollath den Weg vom Teilwert zum Vollwert in der Ernährung. Bekannt ist die von ihm entwickelte „Kollath-Tabelle“, die grundsätzlich zwischen Lebensmitteln und Nah rungsmitteln unterscheidet. Während „Nahrungsmittel“ in erster Linie der Sättigung, also der Beseitigung des Hungers dienen, sind „Lebensmittel“ sogenannte „Mittel zur Erhaltung des Lebens“.
Tabelle 1: Die Ordnung unserer Nahrung in 6 Wertgruppen (a bis f) nach Prof. Kollath
Die Kollath-Tabelle fasst die Erkenntnisse sehr übersichtlich zusammen (s. Tab. 1).12
Nach Prof. Kollath gibt es insgesamt 6 Stufen der Wertigkeit (a bis f), wobei die Wertigkeit a als „natürlich“ und die Wertigkeit f als „präpariert“ bezeichnet wird. Die ersten drei Stufen der Wertigkeit werden nach Prof. Kollath als Lebensmittel bezeichnet und die Wertigkeitsstufen d bis f als Nahrungsmittel. Die meisten Menschen essen heutzutage fast auschließlich Nahrungsmittel der Wertigkeitsstufen d bis f.
Die umfangreichen Schriften des Mediziners Dr. Bruker (* 16. November 1909; † 6. Januar 2001), der den Begriff der vitalstoffreichen Vollwertkost prägte, basieren im Wesentlichen auf den Erkenntnissen der Kollath-Tabelle.
Es war auch Prof. Kollath, der auf die Bedeutung der Mineralien (heute Mineralstoffe) in der Ernährung hingewiesen hat: „Man muss leider sagen, dass die Mineralien in der Ernährungsforschung bisher unterschätzt und wie ein Stiefkind behandelt worden sind. Und dabei sollten sie doch eigentlich die Basis allen Geschehens sein, wie in dem Werden des Lebendigen. …. Statt das Gebäude der Ernährungslehre von unten herauf, von den Mineralien zu errichten, hat man mit dem Dachgeschoß und der Errichtung begonnen, dem Eiweiß und den anderen organischen Substanzen. Dadurch erklären sich die vielen Lücken in den Kenntnissen.“13
Die vergessene Bedeutung der Mineralstoffe bildet den Dreh- und Angelpunkt im Verständnis des AUREOLUS® (s. Kap. 5, Das AUREOLUS®-Pulver).
Kommen wir nun zu einigen grundlegenden Gedanken über die Kräuter.
2.2 Kräuter und Gewürze
Heilkräuter werden seit Tausenden von Jahren mit großem Erfolg eingesetzt. Sie wurden nie vergessen – selbst heute nicht – doch zeitweise zurückgedrängt. Die Anwendung der Kräuterheilkunde geht auf berühmte Persönlichkeiten wie Pythagoras, Galen, Hippokrates und Paracelsus zurück, um nur einige zu nennen.
Da naturbelassene Heilkräuter sozusagen „die Natur selbst sind“, gehen von ihnen besondere Kräfte aus.
Viele Menschen sind allein durch die Anwendung von Heilkräutern wieder vollkommen gesund geworden.
Auch Gewürze werden seit Tausenden von Jahren nicht nur zu geschmacklichen Zwecken, sondern auch zu Heilzwecken eingesetzt. Dies wird auf anschauliche Weise in dem Buch „Heilende Gewürze“ von Bharat B. Aggarwal14 beschrieben.
Im Hinblick auf Kapitel 5 (Das AUREOLUS®-Pulver) sollen nachfolgend vor allem jene Aspekte der Kräuter beleuchtet werden, die selten in den gängigen Büchern zu finden oder auf diese Weise zusammengestellt sind.
Üblicherweise wird in den z.T. hervorragend aufbereiteten Büchern über Heilpflanzen zunächst beschrieben, wie die Pflanze aussieht, wie man sie in der Natur sammeln kann, wie sie getrocknet wird und welche Zubereitungen möglich sind, wie z.B. Tees, Tinkturen, Salben usw. Dann folgt oft eine alphabetische Auflistung der Heilpflanzen.
In Kapitel 1 „Gedanken zur Naturwissenschaft“ haben wir beschrieben, wie in den vergangenen Jahrhunderten eine zunehmend materielle und reduktionistische Sichtweise des gesamten Weltbildes einsetzte. Das bezieht sich natürlich auch...