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Backpacker unterwegs: Mein Jahr Neuseeland

Backpacker unterwegs

AutorCarolin Werner
VerlagPlaces Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl126 Seiten
ISBN9783656315803
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis4,99 EUR
Carolin Werner hat sich einen persönlichen Traum erfüllt und war ein Jahr als Backpacker in Neuseeland unterwegs. In diesem Buch erzählt sie ihre Geschichte und berichtet von neuen Freunden, harter Arbeit, einem verheerenden Erdbeben, geworfenen Gummistiefeln und Herr-der-Ringe-Touren auf beiden Inseln Neuseelands. Dazu liefert die Autorin jede Menge praktische Tipps, die auch gleich mit aktiven Links ins Internet versehen und somit direkt aus dem E-Book heraus aufrufbar sind. So können Sie Ihre Reise mit stets aktuellen Informationen z. B. zu Öffnungszeiten und Eintrittspreisen perfekt vorbereiten.

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Leseprobe

Mit dem Stray-Bus auf der Nordinsel unterwegs


05. März - 17. März 2010

Die Nordinsel Neuseelands. Quelle: OpenStreetMap und Mitwirkende, CC BY-SA

Unsere Gruppe von 30 Work & Travel-Leuten hatte sich inzwischen in kleinere Grüppchen aufgeteilt. „Meine“ Gruppe bestand aus Jan, Christina, Sabrina und mir und noch ein paar anderen, die ich aber später nicht noch einmal traf. Für die Weiterreise überlegten sich einige aus den Grüppchen, Vans zu kaufen und damit erst einmal die Nordinsel zu erkunden. Christina, Sabrina, Jan und ich wussten jedoch noch nicht so recht, wie es für uns weitergehen sollte. Ich hätte mir zwar auch gerne einen Van zugelegt, aber allein ist das ziemlich teuer, und irgendwie habe ich in den ersten Tagen auch noch „geschlafen“ und war ziemlich entscheidungsschwach. Am Ende lief es dann darauf hinaus, dass Christina, Sabrina, Jan und ich eine Stray-Bus-Tour (www.straytravel.com) für die Nordinsel gebucht haben, die am Samstag losgehen sollte.

Ich nenne Stray ja immer liebevoll „Kaffeefahrt für Jugendliche“, denn im Grunde ist das nichts anderes, nur das statt Rheumadecken, Bungee-Jumping und Blackwater Rafting im Angebot sind. Man kann bei Stray unterschiedlich lange Routen buchen und die Strecke dann im Hop-on/Hop-off-Prinzip zurücklegen. Die Busse fahren im Sommer, im Abstand von zwei bis drei Tagen, immer die gleiche Strecke im Kreis. Falls man wenig Zeit hat, kann man mit dem Bus jeden Tag woanders hinreisen. Habt ihr dagegen ein bisschen mehr Zeit, dann bleibt einfach länger an einem Ort und wartet auf den nächsten Bus. Neben Stray gibt es auch noch Kiwi-Experience (www.kiwiexperience.com) – für die richtige Partyjugend – und Magic Traveller (www.magicbus.co.nz) – die etwas gesetztere Variante, auch für Leute ab 40 Jahren geeignet.

Meine Route mit Stray verlief von Auckland über verschiedene Stationen nach Wellington. Vor dem Start erkundeten ein paar Leute und ich noch Aucklands Nachtleben, wobei wir keine Ahnung hatten, wo genau wir eigentlich hinwollten und alle von der Anreise immer noch ziemlich fertig waren. Wir gingen schließlich die Queenstreet, die Hauptstraße in Auckland Central, entlang Richtung Hafen auf der Suche nach einer Bar, von der wir einen Flyer mit einem Freibiergutschein bekommen hatten. Als wir am Hafen ankamen, war dort ganz schön was los. Da die Jungs allerdings in kurzen Hosen unterwegs waren, kamen wir leider nicht überall rein. Schlussendlich haben wir dann die Bar gefunden, nur ganz ehrlich: Ich weiß nicht einmal mehr, wie diese Bar hieß. Aber es war trotzdem ein netter Abend.

Der nächste Morgen begann mit einem Schock: Wo zum Teufel hatte ich die Schlüssel für mein Vorhängeschloss hin, mit dem ich meine Wertsachen eingeschlossen hatte? Nach langer Suche im Dunkeln – es war erst 6 Uhr morgens, da der Stray-Bus um 7:30 Uhr vorm Hostel abfahren sollte – gab ich auf und knackte das Schloss mit einer Zange. Tja, zwei Tage später fand ich die Schlüssel dann in meinem Waschbeutel – ich dachte wohl am Abend zuvor, dass das ein guter Platz wäre. Egal, als wir dann endlich im Bus saßen, war es einfach nur spannend endlich in Neuseeland unterwegs zu sein.

Barbecue am Strand und leuchtende Höhlen


Als Erstes ging es auf die Halbinsel Coromandel nach Hahei. Hahei Beach selbst war ein super Strand mit Riesenwellen, in die Sabrina und ich uns erst mal stürzten. Danach wanderten wir ein wenig durch die Gegend und schossen jede Menge Fotos vom Strand und der atemberaubenden Landschaft. Mich hat es in diesem Moment einfach umgehauen, als mir bewusst wurde, dass ich noch vor ein paar Tagen im kalten Deutschland gewesen war und jetzt hier am Strand spazieren ging.

Am Abend gab es für uns Barbecue mit gegrillten Würstchen, die absolut grauenhaft schmeckten. Dafür waren die Hähnchenkeulen superlecker. Und die Salate erst! Und das Beste war, dass wir außer essen nichts machen mussten, denn am Grill stand Rob, unser Busfahrer. Am selben Abend lernte ich auch Veronika kennen, die ebenfalls mit Stray unterwegs war. Sie war von Hahei so begeistert, dass sie gleich am ersten Tag ihren Aufenthalt verlängert und auf den nächsten, unseren Bus, gewartet hatte, um weiterzufahren. Nach dem Barbecue haben wir zusammen, bei einem Nachtspaziergang am Strand, den sagenhaften Sternenhimmel bewundert. Das war echt der Hammer! So viele Sterne hatte ich schon lange nicht mehr gesehen. Da wir auf der anderen Seite der Erde waren, erkannte ich leider fast keine Sternbilder. Ich meine mich an Orion zu erinnern, aber ich bin eine echte Astronomie-Niete, obwohl meine Physiklehrerin mir das damals in der Schule alles so schön erklärt hatte. Die Milchstraße war dort auf jeden Fall besser zu sehen, als in heimischen Gefilden. Außerdem gab es ein kleines Feuerwerk, weil ein Paar an dem Tag in Hahei geheiratet hatte.

Am folgenden Sonntag sind wir schon um 6 Uhr morgens aufgestanden, weil wir den Sonnenaufgang sehen wollten. Wir stiegen auf einen kleinen Hügel, auf dem früher einmal ein Pa, ein Maori-Dorf, gewesen war. Heute sieht man davon nur noch die ins Erdreich gegrabenen Stufen. Von Weitem wirkte das mit dem hohen Grasbewuchs wie Wellen auf dem Meer. An dieser Stelle haben wir gewartet, da wir nicht wussten, wann genau die Sonne an diesem Morgen aufgehen würde. Und das Warten hat sich gelohnt! Es war ein wunderschöner erster bewusst erlebter Sonnenaufgang in Neuseeland, dem noch viele folgen sollten.

Sonnenaufgang in Hahei.

Surferstadt Raglan


Nach unserem „Sonnengruß“ am Sonntagmorgen ging es quer über die Insel nach Raglan an der Westküste. Raglan ist die Surferstadt in Neuseeland. Wir hätten dort auch einen Surf-Kurs belegen können, aber das war mir ein bisschen zu teuer. An den genauen Preis kann ich mich nicht mehr erinnern, aber es waren definitiv mehr als 100 New Zealand Dollar und da Surfen nicht auf meiner To-do-Liste stand, wollte ich mir das lieber sparen. Außerdem waren die Wellen an dem Tag auch nicht so der „Burner“ – wie Christina immer sagte.

Auf dem Weg nach Raglan saß ich übrigens neben einem Deutschen, der bereits seit über einem Jahr unterwegs war und meinte, er wüsste schon gar nicht mehr, wie der Euro so aussieht. Damit er es nicht ganz vergisst, bevor er wieder heimatlichen Boden betritt, habe ich ihm dann mal ein 2-Euro-Stück gezeigt, das ich noch in der Tasche hatte.

Da das Karioi-Hostel, in dem wir an diesem Tag blieben, ziemlich weit außerhalb (8 km) Raglans lag, fuhr uns Busfahrer Rob am Nachmittag wahlweise wieder zurück in die Stadt oder an den Strand. Zusammen mit Albert, Christina und Sabrina war ich also in Raglan unterwegs und besorgte mir Flipflops, mobiles Internet und eine Aufladekarte fürs Handy. Die restliche Zeit saßen wir am Stadtstrand von Raglan und haben gequatscht und Eis gegessen bis uns Rob wieder abgeholte.

Das Backpacker-Hostel selbst war, obwohl es so weit außerhalb lag, ziemlich cool. Man hatte das Gefühl mitten im Busch zu sein, da nur eine Straße zu dem Hostel führte, das sich in einem Tal befand. Die Hostelgebäude waren umgeben von Dschungel, man musste nur zehn Schritte gehen und stand im Busch, der so dicht war, dass man auch das Hostel nicht mehr sehen konnte. Man sollte daher auch nie die vorgegebenen Buschpfade verlassen, denn es besteht akute Gefahr, sich zu verlaufen. Neben der gängigen Ausstattung gab es auch einen Billardtisch in dieser Unterkunft. Es war sehr amüsant, den Herren und Damen beim Spielen zuzusehen, da jedes Spiel mit lautstarken Sprüchen über die Billardfähigkeiten des jeweils anderen Geschlechts „gewürzt“ wurde. Rob verwöhnte uns währenddessen mit Gemüse-Würstl-Eintopf und Bratkartoffeln.

Nach Osten zu den Maori


Maori-Tanzkurs in Maketu


Unser nächstes Ziel war Maketu an der Ostküste. Von Montag auf Dienstag haben wir dort bei Uncle Boy (http://uncleboysplace.com/) übernachtet, dort wird einem die Maori-Kultur auf sehr amüsante Weise nahe gebracht. Schon die Begrüßung war etwas Besonderes: Es wurde aus unserer Gruppe ein Anführer gewählt, und ein paar „Krieger“ – in diesem Fall zwei Neffen von Uncle Boy – versuchten ihn einzuschüchtern, da er ja als Anführer eines fremden Stammes kam, also als potenzieller Feind. Die Krieger boten ihm ein kleines Geschenk an und sobald er es angenommen hatte, wurden wir als befreundeter Stamm aufgenommen und mit einem „Nasendrücker“ begrüßt. Ich fand das richtig toll!

Wir bekamen typisches Maori-Essen serviert und einen Kulturabend mit Tanz- und Gesangsvorführung zum Mitmachen geboten. Wir Mädels haben einen Poi-Tanz gelernt – Pois sind kleine Bällchen an Schnüren. Ihr kennt das vielleicht als Sport- und Freizeitgerät, bestehend aus Bällen, Gewichten mit Tüchern oder Feuerkugeln am Ende einer etwa armlangen Schnur. Ursprünglich kommen „unsere“ Pois allerdings von den Maori- Frauen, die eben kleine Säckchen gefüllt mit Körnern an ca. 30 cm lange Schnüre banden und damit tanzten. Wir Anfänger bekamen erst mal nur einen Poi, richtige Profis haben dagegen zwei oder drei, die dann beim Tanzen herumgewirbelt werden – über dem Kopf, vor oder neben dem Körper, in jeder nur erdenklichen Position.

Poi-Tanz in Maketu.

Und hier der Link zum Tanz-Video auf youtube:

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=V8wmd89HnQ8#!

Die Jungs dagegen lernten den Haka – einen Kriegstanz der Maori. Ein Tanz also, der den Gegner beeindrucken und verängstigen soll....

Blick ins Buch

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