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Baedeker Reiseführer Namibia

mit Downloads aller Karten und Grafiken

AutorFabian von Poser
VerlagBaedeker
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl346 Seiten
ISBN9783575425577
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis21,99 EUR

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E-Book basiert auf: 9. Auflage 2018

Der Südwesten Afrikas beeindruckt mit der ältesten Wüste, den höchsten Sanddünen und dem zweitgrößten Canyon der Welt. Dort, wo sich Gepard und Elefant 'Gute Nacht' sagen, kann man faszinierende und artenreiche Nationalparks erleben. Erleben Sie die gefährdeten Wüstenpferde hautnah von der Klein-Aus Vista Lodge aus und entdecken sie auf einer Bootssafari Elefantenherden, Löwen und Rappenantilopen. Auch von oben mit dem Ballon über den Namib Nationalpark beeindrucken Tiere und Landschaften.
Und ein Traum wird war, wenn man sich in seine Decke kuschelt und zum Sternenhimmel aufblickt, denn hier leuchten die Sterne besonders klar - magischer geht es kaum.

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Leseprobe

D

Das ist...


Namibia

Die fünf großen Themen rund um Afrikas Südwesten. Lassen Sie sich inspirieren!

© DuMont Bildarchiv/T. Schulze

Nicht ganz die Viktoriafälle, aber stattliche 40 m hoch: die Epupafälle des Kumene River

Absolut galaktisch !


Namibia gilt wegen seiner klaren Luft und der geringen Lichtverschmutzung als eines der Traumziele für Sternengucker. Hier ist die Nacht der Star. Bei klarem Himmel zeigen sich auch ohne Fernglas bis zu 3000 Sterne.

© fotolia

IN einer Septembernacht vor gut 20 Jahren stand ich mit meinem Zelt in der Namib-Wüste. Über mir funkelte der südliche Sternenhimmel: Mit bloßem Auge konnte ich Sternbilder wie Orion, Skorpion und natürlich das Kreuz des Südens erkennen. Die Milchstraße war zum Greifen nah. Dies war eine der Nächte, die meine Faszination für Namibia begründeten. Seitdem hat sie mich fast 30 Mal an diesen magischen Ort zurückgebracht.

Sterne mit Bestnote


Ein Blick in den Sternenhimmel erfüllt mit Ehrfurcht. In Namibia sieht man Sterne in nie gesehener Zahl und Klarheit. Der Grund: An vielen Orten gibt es an mehr als 300 Tagen im Jahr einen wolkenlosen Himmel, die Luftfeuchtigkeit liegt bei weniger als 40 Prozent, und es gibt so gut wie keine Lichtverschmutzung. In einer klaren Nacht kann man in Namibia ohne optische Hilfsmittel bis zu 3000 Sterne sehen.

Einer der besten Spots für die Sternbeobachtung ist das Namib-Rand-Reservat. Weltweit ist das Naturschutzgebiet eines von nur elf Dark-Sky-Lichtschutzgebieten, also eines der Paradiese für Sternengucker. Die International Dark Sky Association (www.darksky.org) hat das Namib-Rand-Reservat mit Goldstatus ausgezeichnet. Das bedeutet: Es gehört zu nur vier Regionen auf der Erde – die anderen liegen in Neuseeland, Kanada und Großbritannien –, die auf einer Skala von eins bis neun die Note eins erhielten.

Der schönste Nachthimmel zeigt sich in den namibischen Wintermonaten zwischen Mai und September. Die besten Nächte sind um Neumond, denn dann sind die Sterne am deutlichsten zu sehen. Manche Nächte sind so klar, dass die Gegenstände auf dem Boden Schatten werfen: Bäume, Büsche, Steine, Zelt.

Blick in funkelnde Welten


Wegen des überwältigenden Sternenhimmels verfügt Namibia mittlerweile über eine eigene Astro-Infrastruktur. Damit ist natürlich zuallererst das gigantische H.E.S.S.-Teleskop auf dem Gelände der Göllschau Farm am Gamsberg gemeint. Benannt wurde es nach dem österreichischen Physiker Victor Franz Hess. Das 23 Mio. Euro teure Teleskop seines Hauptträgers, des Max-Planck-Instituts für Kernphysik in Heidelberg, ist weltweit das größte seiner Art. Mit dem aus vier 12 m großen und einem 24-mal 32 m großen Teleskop bestehenden Fernglas blicken die Wissenschaftler in das All außerhalb unserer Galaxie.

Die klare Luft zieht aber nicht nur Astrophysiker an, sondern auch Amateur-Astronomen. Schon mit dem Fernglas lassen sich Sternbilder wie Skorpion, Orion, Großer Hund, Großer Bär und Bärenhüter beobachten. Richtig spannend wird es mit dem Teleskop. Denn damit werden Kugelsternhaufen, Tarantelnebel, Magellan’sche Wolken und Supernova-Reste sichtbar. Viele Gästefarmen stellen professionelle Teleskope, zum Beispiel die Hakos Guest Farm (www.hakos-astrofarm.com), die Farm Kiripotib (www.kiripotib.com), die Sossusvlei Desert Lodge (www.andbeyond.com) und die Tivoli Southern Sky Guest Farm (www.tivoli-astrofarm.de; alle Adressen).

Am Himmel über der wüste


Einige der besten Teleskope für Hobby-Astronomen stehen auf der »Tivoli Southern Sky Guest Farm« 180 Kilometer südlich von Windhoek. Mehr als 20 Teleskope und ein Dutzend Sternwarten haben Besucher dort zur Verfügung. Bei den Gastgebern Kirsten und Reinhold Schreiber kann man – wie sollte es anders sein – auch stilvoll übernachten.

© fotolia

Wo hat man schon solch einen Blick auf die Milchstraße? Namibia hat für Sternengucker Goldstatus.

Gaumen-kitzel in der wüste


Noch vor wenigen Jahren galt Namibias Küche als wenig einfallsreich. Derzeit erfinden sich Namibias Köche allerdings völlig neu: In Windhoek und Swakopmund sprießen exzellente Restaurants wie Pilze aus dem Boden. Ein Streifzug durch den Hort des guten Geschmacks.

© getty images/Arctic-Images

Es ist angerichtet in der Twyfelfontein Country Lodge.

FRANZISKA weiß, was gut ist. Strahlend trägt sie zwei Gläser mit quietschrotem Milchshake heran. »Frische Milch mit Erdbeere«, sagt sie. »Alles bio.« Nur Sekunden später balancieren Franziska und ihre Kellner-Kollegen weitere Köstlichkeiten auf den Tisch: knusprigen Schweinebauch an Honig-Soja-Sauce mit Spinat-Feta-Quiche und Lammkeule in Rotwein-Rosmarinsoße mit hausgemachten Kürbis-Fritten. Das, was im »Lemon Tree« in Windhoeks Liliencron St. 18 (Tel. 061 24 0 3 46) serviert wird, ist ein Gedicht.

© Fabian von Poser

Regionale Produkte liegen im Trend


Lange stand sie still, doch seit einiger Zeit kommt Bewegung in die namibische Küche. Wer sich dieser Tage durch Windhoeks Restaurants kostet, der entdeckt, dass das karge Namibia kulinarisch eine Schatzkammer ist. Das liegt daran, dass immer mehr Köche frische einheimische Zutaten verwenden: Spargel aus Swakopmund, Austern aus Walvis Bay und Omajova-Pilze aus Otjiwarongo. Eine der begehrtesten einheimischen Ingredienzen ist aber eine andere: In der Kalahari wächst eine Knolle, die es auch in Europas Gourmet-Tempel schaffen würde. »N’abbas« oder auch »Kalahari-Trüffel« heißen die acht Zentimeter großen, unter dem Wüstensand wachsenden Pilze. In Namibias Restaurants kommen sie zwischen März und Mai zum Beispiel als Trüffel-Carpaccio mit Olivenöl und Trüffel-Ragout auf Feldsalat auf den Teller.

Neue Wege in der Gastronomie


Wer von exzellenter Küche spricht, der kommt am Nice in Windhoek (www.nice.com.na) nicht vorbei. In diesem Restaurant mit angeschlossener Kochschule werden feinste Kreationen kredenzt: Thunfisch-Carpaccio, Meeresfrüchte-Ragout und Lamm-Schenkel mit Aprikosen-Couscous. Selbst ein Klassiker der namibischen Küche, das Oryx-Steak, wird nicht etwa mit Pommes Frites serviert, sondern mit Rucola und delikatem Balsamico-Senf-Dressing als leichte Beilage. Die Salate, Kräuter und Gemüse stammen aus dem hauseigenen Garten. Bis zur Unabhängigkeit 1990 wurde die schwarze Bevölkerung von der regierenden weißen Elite kleingehalten. Ausbildungsplätze im Gastgewerbe gab es so gut wie nicht. Heute nehmen Menschen wie Nice-Gründer Stephan Brückner das Zepter in die Hand: Seit der Eröffnung der Kochschule vor zehn Jahren wurden mehr als 300 Kochschüler ausgebildet. Und wer die Ausbildung abgeschlossen hat, der braucht sich um seine Zukunft keine Sorgen zu machen. Die Top-Restaurants und exklusiven Lodges des Landes reißen sich um gut ausgebildetes Personal.

Frische Ideen auch in Swakopmund


Namibias Küche erlebt einen Boom, das gilt auch für Swakopmund. Moderne kulinarische Genüsse bietet u. a. das neu eröffnete »Strand Hotel« (www.strandhotelswakopmund.com) mit seinem Farmhouse Deli, in dessen offener Küche vor den Augen der Gäste namibische und internationale Gerichte auf höchstem Niveau zubereitet werden. Ein Klassiker im Swakopmunder Gastgewerbe, das »Jetty 1905« (www.jetty1905.com) auf dem Swakopmunder Pier, hat sich vor einiger Zeit ebenfalls einen neuen Anstrich verpasst: Während am Horizont die Abendsonne im Atlantik versinkt, zaubern die Kellner ein himmlisches Seafood-Menü auf die Teller, darunter gebackene Austern, frischer Krabbensalat und natürlich Sushi und Sashimi. Auch das ist Teil von Namibias neuen Gaumenfreuden.

Wein aus der Wüste


Nicht nur kulinarisch tut sich viel, mittlerweile gibt es auch guten Wein >>> aus Namibia. Kosten kann man ihn (auch als Tagesbesucher) auf dem »Neuras Wine and Wildlife Estate« 280 km südwestlich von Windhoek. Auf den kargen Hügeln des Weinguts am Fuß der Naukluft-Berge wachsen Trauben der Rebsorten Shiraz und Grenache. Eine Flasche ist ein tolles Mitbringsel. In der Auffangstation des Guts kann man bedrohte Tiere wie Geparden und Leoparden hautnah erleben.(N/a’an ku sê Foundation, www.neuraswines.com).

Namibias Deutsche Stimme


Einer der bekanntesten Künstler Namibias ist der Kwaito-Musiker EES – 22 Alben in 15 Jahren machten ihn weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Doch er ist nur die Speerspitze einer boomenden Musikszene.

© picture alliance/Geisler-Fotopress

EES auf der Gamescom 2017 in Köln

DER Bass wummert, die Beats hämmern, eine deutsche Stimme singt: »Hier kommen wieder diese Nam Boys, eure Number One Choice. Einfach die gechilltesten Oukies auf der ganzen Welt. Ja! Das Highspeed-Internet ist da. Deswegen hört ihr jetzt erst von den Boys aus Afrika!« Im Hintergrund weht die namibische Fahne im Bild.

In seinem Video zum Song »Diese Nam Boys« zeigt Eric Sell, Künstlername EES, alles, was seine Musik ausmacht: Groove, gute Laune und fantasievolle Texte. Seine Lieder sind vor allem bei der namibischen Jugend der Renner. Seine Mischung aus deutschen und afrikanischen Texten ist das, was Namibia heute verkörpert: ein internationaler Kulturmix.

Seit 2004 lebt der...

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