1 Fasten mit Biss
Fasten ist für viele Menschen ein echter Jungbrunnen, eine Auszeit, um Körper und Geist wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Basenfasten, 1997 von mir entwickelt, ist eine Weiterentwicklung des Fastens, eines der ältesten Naturheilverfahren der Welt. Aber eine Woche gar nichts essen? Das ist ganz schön hart. Wenn Sie schon immer einmal fasten wollten, sich aber nie durchringen konnten, völlig auf Nahrungsmittel zu verzichten, dann ist Basenfasten genau das Richtige für Sie. Zudem ist Basenfasten durchaus alltagstauglich und lässt sich leicht ins Familien- und Berufsleben einbauen.
Werden Sie experimentierfreudig und lernen Sie die Welt der Basenbildner kennen. Sie können sich Ihre Basenfasten-Zeit so gestalten, wie es in Ihren Alltag passt und wie es Ihnen am besten gefällt: mit einfachen oder mit raffinierten Rezepten – Hauptsache, Sie fühlen sich dabei wohl und Ihr Körper kann währenddessen entsäuern. Beim Basenfasten dürfen Sie alles essen, was der Körper basisch verstoffwechseln kann: Obst, Gemüse, Kräuter, frische Keimlinge und einige Nüsse.
Während der Basenfasten-Zeit dürfen Sie eigentlich ganz normal essen – Sie lassen lediglich alle Säure bildenden Nahrungsmittel weg. Im Gegensatz zum Heilfasten arbeitet Ihr Stoffwechsel dabei unverändert weiter – nur die Belastungsfaktoren entfallen. So wird der Körper entschlackt, entsäuert und entgiftet, ohne dass Sie hungern müssen. Dadurch wird Ihr Organismus im Vergleich zum traditionellen Heilfasten wesentlich weniger strapaziert. Basenfasten können Sie ohne Probleme in Ihren beruflichen Alltag einbauen. Sie können auch weiterhin Ihren sportlichen Hobbys nachgehen, denn Sie bleiben fit und leistungsfähig.
Einsteigern empfehle ich zunächst eine Woche Basenfasten. Je nach gesundheitlichem Bedürfnis können Sie Basenfasten aber auch um ein, zwei, drei, vier oder mehr Wochen verlängern. Ausnahme: Wenn Sie zu Untergewicht neigen, sollten Sie eine Woche nicht überschreiten. Legen Sie dann lieber hin und wieder einen basischen Tag ein. Wichtig ist die langfristige Umstellung Ihrer Ernährungs- und Lebensweise. Die Basenfasten-Woche ist eine Zeit zum Umdenken, um die Weichen für eine gesundheitsbewusstere Ernährungs- und Lebensweise in der Zeit danach zu stellen.
1.1 Was sind »Säurebildner«?
Der sogenannte Säure-Basen-Haushalt ist einer von vielen Regulierungsmechanismen des Organismus, um unsere komplizierten körperlichen Funktionen aufrechtzuerhalten. Ideal wäre eine Ernährung wie zu Urzeiten, die zu 70 bis 80 Prozent aus Basen bildenden Nahrungsmitteln besteht. Moderne Zivilisationskost, wie sie hierzulande üblich ist, besteht jedoch zu 80 bis 100 Prozent aus Säurebildnern. Dazu gehören Wurst, Fleisch, Käse, Brot, Nudeln, Süßigkeiten und Getränke wie Kaffee, Schwarztee, Früchtetee, Alkohol, Eistee und Limonaden. Eine genaue Aufstellung finden Sie im unten stehenden Kasten.
Säurebildende Nahrungsmittel:
jede Art von Fleisch
alle Wurstwaren, Schinkenarten, auch Fleischbrühen
alle Fische und Schalentiere
Milchprodukte, auch von Schaf und Ziege
alle Käsesorten, auch Frischkäse
Ei, Eiweiß
Senf und Essig
Hülsenfrüchte, Sojabohnen und Sojaprodukte
Spargel, Rosenkohl, Artischocken
Haselnüsse, Erdnüsse, Pinienkerne, Pecannüsse und Cashewkerne
kohlensäurehaltige Getränke (auch Mineralwässer)
Zucker und Süßigkeiten, egal ob Fabrikzucker, mit Vollrohrzucker oder mit Honig hergestellt, auch Lakritze
Kaugummi, auch zuckerfrei
Eis, auch Wasser-, Joghurt- und Sojaeisalle Vollkornprodukte, egal von welchem Getreide
alle Weißmehlprodukte, auch graue Brötchen
alle Teigwaren, auch Mais-, Dinkel-, Kamut-, Hirse-, Reis-, und Sojanudeln
geschälte und polierte Getreide
polierter Reis
gehärtete, raffinierte Fette und Öle, billige Salatöle, Margarine, auch Diätmargarine
Bohnenkaffee, Getreidekaffee, koffeinfreier Kaffee, Instantkaffee
schwarzer Tee, Früchtetee, Matetee
grüner und weißer Tee (enthält Gerbstoffe, die Säuren bilden)
Eistee mit Zucker oder Süßstoff
Softdrinks wie Limonaden, Cola, Fruchtgetränke, Energy Drinks
Alkohol
Fertigprodukte, die Säurebildner enthalten
Die folgenden Lebensmittel sind keine Säurebildner, aber beim Basenfasten trotzdem nicht erlaubt:
Knoblauch
Bärlauch
Roiboostee
Nicht nur die Ernährung hat einen großen Anteil an der chronischen Übersäuerung – auch die Lebensweise beeinflusst den Säure-Basen-Haushalt. Nicht umsonst sagt man: »Ich bin total sauer!« Stress, Trägheit und Verkrampfung machen Sie sauer – gute Gedanken, Motivation und Spaß am Leben hingegen lassen den Säurepegel sinken.
Seelische Säurebildner
Stress, Hetze, Demütigungen
hastiges Essen, Kantinenessen
Bewegungsmangel, aber auch übertrieben hartes Training, Leistungssport
Schlafmangel
negative Emotionen wie Angst, Wut, Ärger
1.2 Was bringt mir Basenfasten?
Chronische Übersäuerung tut auf lange Sicht dem Organismus nicht gut. Dagegen können Sie gezielt etwas tun: entsäuern! Ein bis zwei Wochen Basenfasten und danach eine ausgewogene Ernährung, die den Säure-Basen-Haushalt wieder ausgleicht, ist die beste Gesundheitsgarantie, für die Sie selbst etwas tun können.
Basenfasten eignet sich für alle Menschen, die etwas für sich und ihre Gesundheit tun möchten. Es gibt zahlreiche Erfolge bei Allergien, Rheuma, Neurodermitis, Asthma, Migräne, Akne, Reizdarm, Wechseljahresbeschwerden, Magen-Darm-Erkrankungen, chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen, Infektanfälligkeit, unerfülltem Kinderwunsch und bei chronischen Nierenerkrankungen. Lediglich während der Schwangerschaft und Stillzeit ist Basenfasten nicht zu empfehlen, da man während dieser Zeit auf jede Entgiftungsmaßnahme verzichten sollte.
Säuren beeinflussen offensichtlich den Hormonstoffwechsel und bedingen so die »typischen weiblichen Probleme« bedingen: hormonabhängige Stimmungsschwankungen, Hautprobleme wie Akne und Orangenhaut, Schweißausbrüche, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen, Kopfschmerzen, Regelschmerzen, Spannungsgefühle in den Brüsten und Wassereinlagerungen im Gewebe.Viele Frauen berichten, dass sich ihre gesundheitlichen Beschwerden nach dem Basenfasten gebessert haben oder sogar ganz verschwunden sind. Mit dieser Methode kann der Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht gebracht werden und das auf ganz natürliche Weise ohne die Einnahme von Hormonpräparaten – einfach durch das Weglassen von Säurebildnern in der Nahrung wird Ihr Hormonstoffwechsel wieder aktiviert.
1.2.1 Abnehmen mit Basenfasten
Besonders gut eignet sich Basenfasten zur dauerhaften Gewichtsreduktion. Die vielen positiven Erfahrungen in der Praxis haben gezeigt, dass gerade die Ernährungsumstellung, die hinter dem Konzept Basenfasten steckt, wesentlich zum Erfolg beiträgt. Eine dauerhafte Gewichtsabnahme erfordert allerdings eine Verlängerung des normalen 7-Tage-Basenfasten-Programms um ein bis vier Wochen. Danach wird die Ernährung langfristig auf »überwiegend basisch« umgestellt. Täglich 30 bis 45 Minuten sportliche Betätigung rundet das Programm ab.
1.2.2 Basenfasten für die Schönheit
Basenfasten kann wahre Wunder wirken, wenn es ums Aussehen geht. Eine gute Figur, ein strahlender Blick, reine und rosige Haut – das ist für die meisten Menschen der Inbegriff von Schönheit. Zum Glück gibt es ganz einfache und gesunde Methoden, um schlank und vital zu werden und eine reine Haut zu bekommen. Die...