1 Basisch macht lustig!
Auch beim gesunden basischen Kochen nimmt der Thermomix viel Arbeit ab. Ohne großen Aufwand ernähren Sie sich nicht nur supergesund, sondern haben auch Spaß bei der Zubereitung.
Wer auf gesunde Ernährung Wert legt, sollte auf das Säure-Basen-Gleichgewicht achten, eine Übersäuerung vermeiden und sich daher möglichst basenreich ernähren. Säurebildende Lebensmittel sollten dagegen in nicht zu großer Menge verzehrt werden.
All das liest und hört man immer wieder. Aber was genau steckt dahinter? Im Gegensatz zu solchen Regeln, wie mehr Gemüse zu essen, sich bei Getreideprodukten für Vollkorn zu entscheiden oder auch mal auf Fleisch zu verzichten, gibt dieser Ratschlag vielen Menschen Rätsel auf. Welche Lebensmittel sind denn eigentlich basisch, welche sauer? Muss ich etwas bei der Zubereitung beachten? Und was genau bringt mir das eigentlich?
1.1 Was bewirkt ein Zuviel an Säuren?
Säuren sind ganz normale Stoffwechselprodukte, die im Körper durch den Ab- und Umbau von verschiedenen Stoffen entstehen. In erster Linie werden diese Stoffe über die Nahrung zugeführt. Bei einer ausgewogenen Ernährung kann der Körper die entstehenden Säuren durch sogenannte Puffersysteme im Körper neutralisieren. Ernähren wir uns jedoch besonders säurereich und bewegen uns darüber hinaus noch relativ wenig, kann es zu einer Übersäuerung (Azidose) kommen.
Man unterscheidet zwischen einer chronischen sowie einer akuten Azidose. Eine akute Azidose ist eine lebensgefährliche Erkrankung, die sofortiger Notfallmaßnahmen bedarf. Durch falsche Ernährung kann sie in der Regel nicht entstehen. Sie ist vielmehr oft die Folge von Erkrankungen der Organe, die an der Regulation des Säure-Basen-Gleichgewichts beteiligt sind.
1.1.1 Chronische Übersäuerung
Eine chronische Übersäuerung (auch latente, also versteckte Azidose genannt) kann jedoch ernährungsbedingt sein. Sie bleibt oft lange unbemerkt. Der Blut-pH-Wert ist über einen längeren Zeitraum nur geringfügig zum Sauren hin verschoben und das Puffersystem des Blutes ist gedrosselt. Zunächst bemerken wir davon nichts. Besteht die Ernährung jedoch weiterhin aus zu viel säurebildenden Lebensmitteln, beginnt unser Körper, die überschüssigen Säuren abzulagern. Beliebte Orte dafür sind das Bindegewebe sowie die Gelenke. Darüber hinaus benötigt unser Organismus zur Abpufferung der Säuren einen Gegenspieler, die Basen. Bei einer ständig säureüberschüssigen Ernährung muss unser Körper auf Dauer auf seine Basendepots zurückgreifen. Das entzieht unserem Organismus wichtige Mineralien.
An diesem Punkt entwickeln sich erste Beschwerden, die sehr unterschiedlich und unspezifisch sein können. Dazu gehören:
Wie genau es zu diesen Folgen kommen kann, wird in späteren Kapiteln genauer beschrieben. Aber so viel ist jetzt schon klar: Sie tun Ihrem Körper Gutes, wenn Sie Ihre Lebensmittel mit Bedacht auswählen. Eine Ernährung, die überwiegend aus basischen Lebensmitteln besteht, macht Sie nicht nur fit, sondern schützt Sie auch vor vielen Krankheiten.
1.2 Was sind eigentlich Säuren und Basen?
Um diese Frage zu beantworten, mache ich mit Ihnen einen kleinen Ausflug in die Chemie.
Säuren und Basen unterscheiden sich darin, dass sie elektrisch geladene Atome, sogenannte Ionen, auf- oder abgeben können. Genauer gesagt, handelt es sich um Wasserstoffionen. Säuren geben sie ab, während Basen sie aufnehmen. Säuren und Basen sind somit Gegenspieler, bilden aber ein perfektes Paar, weil sie sich gegenseitig neutralisieren können. Beim Zusammentreffen einer Base und einer Säure entstehen neutrale Salzmoleküle und Wasser. Diese Regel kennen Sie vielleicht noch aus dem Chemieunterricht:
Säure + Base → Salz + Wasser
Säuren und Basen entstehen regelmäßig bei vielen Stoffwechselvorgängen im Körper. Ein ausgewogenes Säure-Basen-Verhältnis der beiden ist wichtig, damit alle Abläufe im Organismus reibungslos stattfinden können. Es ist die Grundlage für einen gesunden Körper.
1.2.1 Wie erkennt man den Säuregrad?
Gemessen wird der Säuregrad über den pH-Wert. Er gibt die Konzentration der freien Wasserstoffionen in einer Lösung an. Eine Lösung mit einem pH-Wert von 7 nennt man chemisch neutral. Dieser pH-Wert liegt in reinem Wasser vor. Alles, was unter einem pH-Wert von 7 liegt, gilt als sauer, alles darüber als basisch. Je saurer die Lösung ist, desto niedriger ist also der pH-Wert. Die nebenstehende Tabelle links listet ein paar gängige Substanzen mit ihren pH-Werten auf.
Die Stoffwechselvorgänge in unserem Körper funktionieren nur reibungslos, wenn sich die jeweiligen Körperflüssigkeiten in einem bestimmten pH-Bereich befinden. Zum Beispiel wird die Aktivität von Enzymen, die beim Auf- und Abbau von Körperstoffen eine wesentliche Rolle spielen, oder die Durchlässigkeit der Zellwände davon beeinflusst. Innerhalb unseres Körpers finden wir ganz unterschiedlich pH-Werte, wie die unten stehende Übersicht zeigt.
Körperflüssigkeit/Organ | normaler pH-Wert |